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0761 - Traum eines Cyborgs

Titel: 0761 - Traum eines Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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links des mächtigen Kadavers hielten die Männer an und sahen mit gemischten Gefühlen den Berg aus Fleisch und Knochen an. Jetzt, in einer Pause der Stürme, die nur Sekunden dauerte, hörten sie durch das klagende Wimmern des JAULERS hindurch den donnerähnlichen Krach des aktiven Vulkans.
    „Wir lassen ihn liegen, Insekten, Fleischfresser und diese Segler werden ihn in Tagen aufgeräumt haben!" gab Zettion zurück.
    „Wir haben andere Aufgaben. Er hätte uns nicht angreifen sollen."
    Der Planet Upith, Nummer Drei der Sonne Gergonell, war ein einziges Inferno.
    Wer hier überlebte, war fähig, die Schrecken einer Galaxis zu ertragen. Alle jene eintausendzweihundert Wesen, die hier lebten, bezeichneten sich stolz als Überlebensspezialisten, als Menschen mit einem hervorragenden Überlebenspotential.
    In all den Jahren hatte es nicht mehr als vier Todesfälle gegeben, und die Verletzungen hielten sich in engen Grenzen.
    Aber niemand kannte diese Welt gründlich genug. Deswegen durchzogen immer wieder Zweimannteams die nähere und fernere Umgebung von Paradise Mesa.
    Herthor und Zettion waren hinter einer aufsehenerregenden wissenschaftlichen Neuigkeit her. Sie versuchten, die Geheimnisse der Weichkalkbänke zu entschleiern.
    Die Kalkbänke lagen jenseits der Ufer der giftigen Wasser, nördlich des JAULERS. Noch zwei bis drei Tagesreisen. Jeder Kilometer brachte tödliche Gefahren. Summend hielt das eiserne Pferd, in dessen Sattel Zettion saß, neben dem des Partners.
    „Mittag!" sagte Zettion. „Ich habe Hunger, und außerdem haben wir bald keine Sicht und kein Licht mehr. Der Vulkan spuckt wieder."
    „Laß mich überlegen. Schaffen wir es noch bis zu den Inseln?"
    Siebzig Kilometer von ihnen, in westlicher Richtung, erhoben sich aus dem flachen Meeresausläufer eine Anzahl von pyramidenförmigen Felsen. Sie waren Heimat von lederhäutigen Schwebern, aber sonst für kleinere Tiere oder die gefürchteten Saurier unerreichbar. Völlig kahle Basaltblöcke voller Höhlen, Klippen und Kanzeln.
    „Mit einigem Glück sollte es möglich sein. Aber nur, wenn wir keinen weiteren Aufenthalt einlegen!" sagte Herthor Smolk, der Ältere der beiden. Ein untersetzter, knochiger und muskulöser Typ, hundertsiebzig Zentimeter groß, mit auffallend großen und buschigen Brauen. Seine grünen Augen waren schnell und zupackend.
    Das breitflächige Gesicht, wettergegerbt und mit tausend kleinen Falten, ließ auf beträchtliche Intelligenz schließen - Zettion Meisker wußte genau, warum er mit gerade diesem Partner auszog, um diese teuflische Welt zu entdecken, die sie alle ununterbrochen in Bewegung hielt.
    Upith, der Planet der schrecklichen Natur, war keine Welt für Leute, die sich an philosophischer Ruhe erfreuen wollten.
    „Einverstanden. Außerdem habe ich ein Defizit an ruhigem Nachtschlaf."
    Zettion lachte rauh und schob den gekrümmten Bügel der Einhandsteuerung nach vorn. Der Feryppus wurde schneller und bog in die breite Gasse der Vernichtung ein, die der rasende Upithsaurus hinterlassen hatte.
    Der Dampf brodelte noch immer, das Moorwasser und der Schlamm kehrten langsam, wie selbstständige Lebewesen, in die flachen Tümpel zurück. Herthor folgte ihm im Sicherheitsabstand.
    Der Sturm packte sie im Rücken, schob sie vor sich her und zerrte an ihnen. Aus der Geraden, die auf die Inseln zielte, wurde eine langgezogene Zickzacklinie.
    Der Himmel über den einsamen Pionieren, die sich inzwischen mehr als zweitausend Kilometer von der Stadt entfernt hatten, war ein weiteres Kennzeichen der rasenden Natur, dieser unfertigen Welt: stechend blau, beherrscht von einer grausamen, viel zu heißen gelben Sonne, von Wolken in sämtlichen meteorologischen Erscheinungsbildern ununterbrochen gefleckt und gesprenkelt. Unter dem Ansturm der wütenden Winde drifteten die Wolken ununterbrochen von Osten nach Westen.
    Zirrus, Kumulus, Altokumulus und unzählige schneeweiße Gewittertürme. Ununterbrochen wechselten Sonnenlicht und Wolkenschatten ab, die Station hatte errechnet, daß niemals mehr als zwei Stunden ununterbrochener Sonnenschein geherrscht hatten - dies war der absolute Spitzenwert.
    Der Durchschnitt aus allen diesen Jahren auf Upith lag bei dreizehn Minuten.
    Aber jede Gefährdung wurde, wenn sie immer, überall und ununterbrochen bestand, zur Routine.
    Und damit zur tödlichen Gefahr. Zettion und Hethor wußten dies. Es war ihr siebzehnter Ausflug in dieser Zone.
    Sie waren sicher, daß sie die Gerüchte von scheinbar

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