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0762 - Aufstand der Cyborgs

Titel: 0762 - Aufstand der Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lernen, die, verschiedenen Körperteilfunktionen zu koordinieren. Das geht nicht ohne den Aufbau von Reflexbögen."
    Ich war enttäuscht.
    „Aber so kann ich das Tier meinem Vorgesetzten nicht präsentieren!" wandte ich ein. „Es hinkt und schielt, taumelt, als wäre es betrunken, rennt dauernd gegen Hindernisse und bellt, anstatt zu brüllen."
    „Ich hatte es nicht anders erwartet", erwiderte der Kyberno-Konstrukteur. „Deshalb habe ich von SENECA ein robothypnotisches Schnelltrainingsprogramm erarbeiten lassen.
    Es dürfte höchstens anderthalb Stunden beanspruchen."
    Es dauerte zwar gut zwei Stunden, bis der falsche Säbelzahntiger endlich vom Kyberphysiotron freigegeben wurde, aber dann bewegte er sich beinahe so geschmeidig wie das Original und konnte sogar brüllen, auch wenn das Gebrüll mich an ein Nebelhorn erinnerte. Aber wer auf der SOL hatte jemals ein Nebelhorn tuten gehört!
    Wir waren keine Sekunde zu früh fertig geworden, denn kurz darauf wurden Dalaimoc Rorvic und ich über die Rundrufanlage aufgefordert, ins Hauptlabor für Psycho-Physiologie zu kommen.
    Ich bedankte mich bei Afan, packte Walters Nackenfell und machte mich auf den Weg zu Rorvics Kabine.
    Natürlich döste der Tibeter vor sich hin, als ich seine Kabine betrat. Ich überlegte noch, wie ich ihn wachbekommen konnte, da ging der Robot-Säbeltiger hin, stellte sich vor Rorvic und riß den Rachen auf.
    Im ersten Augenblick dachte ich, er wollte dem Mutanten den Kopf abbeißen, aber er brüllte ihm nur sein Nebelhorngetute genau ins Ohr.
    Dalaimoc Rorvic schoß hoch wie eine Rakete, riß einen kleinen Tisch um, sprang hinter die Couch in Deckung und tauchte erst eine halbe Minute später wieder auf. Sein Gesicht wirkte nicht gerade geistreich.
    „Was war das?" erkundigte er sich.
    „Walter hat Sie geweckt", antwortete ich. „Perry Rhodan erwartet uns im Hauptlabor für Psycho-Physiolo-gie."
    Rorvic stieß über die Couch, steckte einen Finger ins linke Ohr und massierte sein überbeanspruchtes Trommelfell. Dann musterte er den Säbelzahntiger mißtrauisch. Ich dachte schon, er hätte etwas gemerkt, aber er wollte sich nur vergewissern, daß ich Walter nicht hatte verkommen lassen, wie er mir erklärte.
    „Ich habe ihn so gepflegt, daß er wie neu aussieht, nicht wahr?"
    fragte ich.
    „Wie haben Sie sein Fell auf Hochglanz gebracht?" wollte der Tibeter wissen.
    „In einem Waschvollautomaten", erklärte ich.
    Dalaimoc Rorvic grinste, trat auf mich zu und drehte mir die Nase herum, bis mir die Tränen aus den Augen schössen.
    „Ich werde Ihnen helfen, mir freche Antworten zu geben. Sie marsianische Nudelmumie! Und außerdem ..."
    Zu mehr kam er nicht, da der Säbelzahntiger seine mächtigen Reißzähne tief in sein Sitzfleisch schlug. Rorvic ließ mich los, brüllte wie ein Ertruser und versuchte vergebens, das Tier abzuschütteln. Erst auf einen Befehl von mir ließ Walter von dem Tibeter ab.
    Ich war ins Schwitzen geraten, weil mir klar wurde, daß es ein Fehler gewesen war, den Robotsäbeltiger auf mich als seinem Herrn zu programmieren. Dadurch war er gezwungen, mich gegen jeden Angriff zu verteidigen. Der echte Walter hätte Rorvic sicher nicht angegriffen, weil der Commander sein Herr war.
    „Ich blute wie ein Schwein", stellte Rorvic fest.
    „Kein Wunder, Sir", erwiderte ich.
    „Werden Sie nicht frech, Captain Hainu!" fuhr er mich an.
    „Holen Sie lieber eine Dose Heilplasma und behandeln Sie meine Wunden. Aber sehen Sie dabei diskret weg."
    Ich gehorchte schweigend. Als Rorvic aus der Wäsche gestiegen war, hielt ich die Heilplasmadose mit dem Sprühkopf ungefähr ins Ziel, dann schaute ich weg und preßte den Daumen auf den Auslöser. Ich ließ erst los, als die Dose leer war.
    Nachdem der Mutant sich neu eingekleidet hatte, brachen wir auf. Der Säbelzahntiger lief hinter uns her, brüllte in unregelmäßigen Abständen und saugte auf den Transportbändern Konzentratschachteln, Bonbonpapier und anderen Unrat in sich hinein, offenbar als Wirkung einer Restprogrammierung seines HUGOH-Gehirns. Ich schwitzte, als ich es sah - natürlich nur innerlich, denn ein Marsianer der a-Klasse geht sparsam mit seiner Körperflüssigkeit um -, aber der Tibeter merkte nichts.
    Im Hauptlager angekommen, befahl ich Walter, sich still in eine Ecke zu legen und sich nicht zu rühren. Insgesamt fünfzehn Wissenschaftler waren versammelt, darunter auch Asa Degorah.
    Außerdem waren Rhodan, Ras Tschubai und Gucky anwesend.
    Nach einigen

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