0762 - Aufstand der Cyborgs
einleitenden Worten Rhodans berichtete Asa Degorah.
„Nach weiteren intensiven Studien des Problems Emotio-Explosion, vor allem nach Computer-Durchspielungen, sind wir zu einem neuen wichtigen Ergebnis gekommen", sagte sie. „Es scheint, als wäre es unvermeidlich, daß alle Multi-Cyborgs früher oder später auf die gleiche oder ähnliche Weise versagen.
Da wir der Ansicht waren, daß es einen Grund dafür geben muß, daß Smolk so viel früher als andere Cyborgs versagte, haben wir nach dem Grund geforscht. Dabei stellten wir durch Recherchen fest, daß Smolk mehrfach einer intensiven ndimensionalen Strahlung ausgesetzt war.
Natürlich ist der Ausdruck ,n-dimensionale Strahlung' vom wissenschaftlichen Standpunkt aus gesehen eine Platitüde, aber ich drücke mich absichtlich so vage aus, weil die genaue Definition für Nichtfachleute unverständlich wäre.
Jedenfalls ist diese n-dimensionale Strahlung, der Smolk mehrfach ausgesetzt war, identisch mit jener n-dimensionalen Strahlung, die in der Dunkelhülle der Provcon-Faust vorkommt - und sie ist anscheinend ein auslösender Faktor der Emotio-Explosion.
Alle Mucys, die von Gäa aus in die Milchstraße transportiert wurden, waren dieser Strahlung ausgesetzt. Deshalb werden sie irgendwann an der Emotio-Explosion erkranken.
Die Krankheit trat bei Smolk nur deshalb so früh auf, weil er mehrmals zwischen der Milchstraße und Gäa pendelte und so eine erheblich größere Strahlendosis abbekam als die meisten anderen Mucys."
Perry Rhodan nickte, als die Wissenschaftlerin geendet hatte.
„Danke, Asa", sagte er. „Wir wissen also nun, was auf uns beziehungsweise die Neue Menschheit zukommt. Gleichzeitig aber dürfen wir hoffen, noch so rechtzeitig zur Yolschor-Dunstwolke zu kommen, daß wir Maßnahmen ergreifen können, die verhindern, daß eine Emotio-Explosion der dort stationierten Multi-Cyborgs sich katastrophal auswirkt."
Er blickte zuerst Ras und Gucky, dann Rorvic und mich an.
„Sie vier werden, sobald wir die Yolschor-Dunstwolke erreicht haben, mit einer Space-Jet ausgeschleust werden und als geheimes Vorauskommando auf Taatlon landen. Wir anderen warten ab, was Sie herausfinden. Dann können wir uns vor der Landung - und bevor die SOL geortet wird - auf die Lage einstellen, die auf Taatlon herrscht."
Er warf einen Blick auf den Säbelzahntiger.
„Das Tier bleibt am besten an Bord."
Rorvic hob die Hände und fuchtelte damit in der Luft herum.
Er schien sehr erregt zu sein.
„Ausgeschlossen, Perry!" begehrte er auf. „Ich brauche das Tier, um meinen Aufgaben gerecht werden zu können."
Wie zur Bekräftigung nieste Walter schallend - und aus seinem aufgerissenen Rachen stoben Bonbonpapiere, Kaugummikugeln, leere Konzentratschachteln und seltsamerweise sogar eine tote Maus.
„Was ist das?" fragte Rhodan indigniert.
Rorvic schaute mich wütend an.
„Das sind Faxen, die dieser marsianische Trockenwassermolch meinem Smilodon beigebracht hat!" schimpfte er. Er trat auf mich zu und wollte mich packen. Ein warnendes Fauchen des Tigers ließ ihn es sich anders überlegen.
Ich fing einen vielsagenden Blick Guckys auf. Natürlich hatte der Ilt mit seiner Fähigkeit der Telepathie herausgefunden, daß Walter gar nicht Walter war, sondern eine robotische Nachbildung. Offenbar amüsierte er sich köstlich darüber.
Rhodan räusperte sich.
„Meinetwegen, Dalaimoc, nimm deinen Tiger mit nach Taatlon", sagte er. „Aber sorge dafür, daß er kein Unheil anrichtet."
„Selbstverständlich lasse ich Tatcher auf ihn aufpassen, Perry", versicherte Rorvic und blickte mich mit schadenfrohem Grinsen an.
Du wirst noch dein blaues Wunder erleben! dachte ich.
Der Säbelzahntiger kam auf mich zu, stieß seine Schnauze in meine Kniekehlen und schnurrte laut. Erschrocken bemerkte ich, daß ihm dabei eine Schraube aus dem linken Nasenloch flog. Sein Innenleben löste sich doch wohl nicht auf.
Ich beugte mich zu ihm und flüsterte :„Nicht mehr schnurren, hörst du!"
Das Robottier blickte mich aus seinen menschlichen Augen an.
Der Blick erschütterte mich zutiefst, denn er erinnerte mich an den treuherzigen Blick eines berüchtigten Falschspielers, den ich früher einmal auf dem Planeten Irregundo kennengelernt hatte.
Das kann ja heiter werden! dachte ich.
7.
Während die LYCKOLA ins Yol-Beta-System einflog, rief sich Betty Toufry die Daten dieses Systems in Erinnerung.
Yol-Beta war eine Doppelsonne, die aus einem Roten Riesen und einem schwachen
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