Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit

0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit

Titel: 0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
orientieren mußte. Er glaubte daran, daß sie durch ihr außergewöhnliches Gespür den Weg genau gefunden hatte.
    Und sie ging hin.
    Abrupt hatte sie sich zuvor gedreht. Dabei stieß sie mit dem Ellbogen gegen Bills Hüfte. Der Arm kam ihm hart vor wie Stahl. Fast unwillig schüttelte Nefret den Kopf, bevor sie wortlos weiterging und auch nicht nachschaute, ob ihr die beiden Männer folgten.
    Spimanes hob die Schultern. Er hatte Mühe, mit dieser Person Schritt zu halten. »Ich verstehe es nicht, Bill. Was hat sie vor? Warum eilt sie davon, als säße ihr die Zeit im Nacken?«
    »Weil sie eine Spur hat.«
    »Welche?«
    »Da muß ich raten wie du. Ich rechne damit, daß sie weiß, wo sich die Psychonauten aufhalten. Die Brücke zwischen ihnen und ihr steht, und ich rechne ferner damit, daß sie in Erfahrung gebracht hat, wie schlecht es ihnen geht.«
    »Du meinst, daß sie in einer Falle sitzen.«
    »So ähnlich.«
    »Und was ist mit John Sinclair?«
    »Der kann durchaus mit in den Sog hineingeraten sein. Ich möchte da nichts ausschließen.«
    »Hört sich aber pessimistisch an.«
    »Nur realistisch.«
    »Gut, wie du meinst.«
    Spimanes war etwas außer Atem, als er an einer Kreuzung stehenblieb. Er hatte kaum mitbekommen, daß sie sich oft im Zentrum des Ortes befanden und auch der kleine Hafen nicht weit entfernt lag, wo die Uferpromenade durch Laternen erleuchtet war, als sollte dort ein großes Fest gefeiert werden.
    Das war eigentlich jede Nacht der Fall, denn hier machten die Touristen ein Faß auf.
    Nefret schien unsicher zu ein. Möglicherweise lenkte sie auch der nächtliche Lärm zu sehr ab. Jedenfalls war sie stehengeblieben und bewegte ihren Kopf nach rechts und links. Vielleicht wollte sie herausfinden, ob ihr eine Gefahr drohte.
    Zu sehen war für die beiden Männer nichts.
    Spimanes sprach sie an. Er bekam auch eine Antwort. In der nächsten Minute entwickelte sich Rede und Gegenrede, wobei Bill schon auf die Übersetzung gespannt war.
    Er bekam sie, als Nefret schwieg und mit ihren ungewöhnlich glänzenden Augen in die Umgebung starrte. »Sie ist sich noch unsicher«, sagte Spimanes. »Sie weiß, daß ihre Freunde in großer Gefahr schweben, aber sie kann den Ort im Augenblick nicht lokalisieren.«
    »Du sprichst von den Psychonauten?«
    »Von wem sonst?«
    »Dann hat Kiriakis die Spur sehr schnell gefunden.«
    »Ist das ein Wunder? Der hat seine Spitzel überall. Auf jeder Insel praktisch einen Stützpunkt. Kiriakis ist eine lokale Größe, die Angst verbreitet.«
    »Du hast sie aber nicht nach John gefragt - oder?«
    »Nein, soll ich das?«
    Bill schüttelte den Kopf. »Laß gut sein, er wird sich schon nicht einmachen lassen.«
    »Das glaube ich auch.«
    Nefret hatte ihnen bisher den Rücken zugedreht. Jetzt wandte sie sich scharf um und flüsterte Spimanes etwas zu. Das Gesicht des Griechen hellte sich dabei auf. Bill nahm an, daß er eine gute Nachricht erhalten hatte, was ihm der Mann auch sofort bestätigte.
    »Sie weiß jetzt Bescheid. Sie hat die Spur.« Spimanes ballte eine Hand zur Faust. Er wirkte wie jemand, der sich entschlossen hatte, über seinen eigenen Schatten zu springen.
    »Wo ist es?«
    »Mir müssen noch weiter, Bill. Tief in der Innenstadt jedenfalls. Wahrscheinlich ein Haus oder Geschäft, verstehst du?«
    Er nickte.
    Dann mußten sie sich beeilen, denn die Prinzessin hatte keine Zeit zu verlieren. Sie ging so schnell, daß ihre Decke an den Knien auseinanderwehte und zu einem Rock wurde, der auf- und niederschwang. Zum Glück hielten die Sicherheitsnadeln.
    Obwohl es Nefret eilig hatte, vernachlässigte sie nicht die Vorsicht. Sie hielt sich fern vom Touristenrummel und mied vor allen Dingen die breiteren Straßen.
    Es gab glücklicherweise so viele Gassen und Querverbindungen, durch und über die sie sich dem eigentlichen Ziel näherten. Schließlich erreichten sie einen Hof. Zuvor hatten sie sich durch ein noch schmaleres Tor gedrückt.
    Sie blieben stehen.
    Umschauen, mit den Augen tasten.
    Schatten fielen auf sie nieder wie blaue Tücher. Über ihnen lag der Himmel flach wie ein Brett. Die Mauern der Häuser schienen zu dampfen, als sie den Atem des Tages ausströmten. Von irgendeinem Dach flatterte ein Vogel hoch, doch dafür interessierte sich Nefret nicht, denn sie ging auf eine bestimmte Stelle zu.
    Es war ein Viereck, das sich dicht vor einer Hauswand im Boden abzeichnete. Davor blieb sie stehen. Als sie sich bückte, taten es Bill und Spimanes ihr nach.
    »Das

Weitere Kostenlose Bücher