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0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit

0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit

Titel: 0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Waffe hochzureißen und abzudrücken. Zu schnell und zu hart war der Würgegriff, dem die dünne Haut nicht standhalten konnte. Die goldenen Finger waren zu harten Stahlstäben geworden und hatten den Hals des Mannes durchstoßen, wobei Blut aus den Wunden quoll und sich auf Nefrets Fingern verteilte.
    Einen Moment später brach der Mann vor ihren Füßen tot zusammen, und mit der blutigen Hand drehte sich Nefret um.
    Das alles hatte nur wenige Sekunden gedauert, obgleich es mir sehr lang vorgekommen war. Und die Schreie des Mannes hatten auch unsere Bewacher alarmiert.
    Zwei drehten sich herum.
    Nur Paul hielt seine Waffe auf uns gerichtet, war aber abgelenkt worden, denn seine Kumpane bekamen es trotz ihrer schußbereiten Maschinenpistolen mit der Angst zu tun.
    »Die tötet!«
    »Dann killt sie, verdammt!«
    Paul drehte durch. Er hatte kurz zur Seite geschaut und uns im Augenblick vergessen.
    Ich war schnell wie der Blitz.
    Es gibt Schläge, die ich nur selten anwende. Immer dann, wenn ich mich in Lebensgefahr befinde und mich nur so retten kann. Suko hatte mir diesen Schlag beigebracht. Ich führte ihn mit der Faust und zielte dabei auf den Hals des Killers.
    Treffer.
    Paul sackte zusammen wie vom Blitz getroffen. Selbst seine Reflexe funktionierten nicht mehr.
    Flach lag er auf dem Rücken, und ich tauchte sofort runter.
    »Runter!« brüllte Bill. Er zerrte Spimanes zu Boden, der sich das Lachen nicht verbeißen konnte.
    Ich hatte schon nach Pauls MPi gegriffen und huschte geduckt zur Seite, die Mündung auf die beiden anderen gerichtet, die sich Nefret näherten, aber noch nicht geschossen hatten.
    Wahrscheinlich deshalb, weil sie auf die Männer zuging und so tat, als wären deren Waffen gar nicht vorhanden. Entweder war sie lebensmüde oder sich sehr sicher, daß hier nichts mehr schiefgehen konnte. Das hatte die beiden so aus der Fassung gebracht.
    »Schießt nicht!« rief ich ihnen zu, »wagt es nicht, verdammt!« Einer fuhr herum.
    In seinen Augen leuchtete die Panik, und ich sah auch, daß er trotz allem schießen würde, weil er einfach unter einer zu hohen Spannung litt.
    Ich drückte ab.
    Es ging nicht anders. Er oder ich hieß die Parole. Glauben sie mir, ich fühlte mich nicht wohl dabei, aber ich mußte auch an meine Freunde denken.
    Ich fiel zur Seite. In den Händen schien die MPi zu explodieren. Die tödliche Ladung hämmerte aus der Mündung, und sie erwischte den Körper des Killers.
    Wie ein Blatt Papier schleuderte sie ihn zur Seite. Der Mann stieß nicht einmal einen Schrei aus.
    Auf seiner Brust sah ich noch kleine, rote Flecken, dann krachte er in das trockene Gehölz, das unter seinem Gewicht zusammenbrach.
    Vorbei!
    Ich war wieder auf die Füße gekommen und richtete die Mündung auf den letzten Killer.
    Der aber hatte den Schock seines Lebens bekommen. Kaum schaute er mich an, ließ er die Waffe fallen, als wäre sie heiß geworden. Von einer anderen Seite her zielte Bill Conolly mit der Beretta auf ihn. Es war nicht mehr nötig. Der Killer hatte seine Fassung verloren und wurde von einer hündischen Angst durchtost. Er wußte zudem nicht, wo er letztendlich hinschauen sollte, denn Nefret näherte sich ihm von der rechten Seite her und ließ ihn nicht aus den Augen. Von der rechten Hand tropfte Blut, was sie nicht weiter kümmerte. Die goldene Prinzessin setzte ihren Weg unbeirrt fort, und der führte sie nun mal zu dem Killer.
    Zwei Tote reichten mir. Das waren genau zwei zuviel. Ich wollte, daß sie stoppte und sprach sie an.
    Nefret reagierte nicht. Sie schien ihren Namen nicht gehört zu haben und ging weiter.
    Der Mörder war so geschockt, daß er nichts tun konnte. Er hatte seine Arme hochgerissen, war totenbleich geworden und stand dicht davor, zusammenzubrechen.
    Nefret hob die linke Hand. Sie war bereits ausgestreckt. Mit den langen Fingern zielte sie schon auf seinen Hals.
    Sollte ich diesen Mord zulassen? Das konnte ich nicht, auch Bill war meiner Ansicht, denn er schrie sie ebenfalls an.
    Auch ihm gehorchte Nefret nicht.
    Nur bei einem machte sie eine Ausnahme.
    Es war Spimanes.
    Als er sie ansprach, da blieb sie stehen. Nur eine halbe Körperlänge von Kiriakis Killer entfernt, der nicht mehr konnte, auf die Knie fiel und losheulte wie ein kleines Kind.
    Ich atmete auf.
    Auch Bill stöhnte. Die letzten Minuten zerrten an unseren Nerven. Beide glaubten wir nicht, aus dieser Lage noch einmal herauszukommen.
    Nefret hatte uns gerettet. Nefret, eine Person aus der tiefen

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