0763 - Sarkanas Rache
Nebelfetzen zu.
Funken lösten sich von seinen Fingerspitzen und zischten Sarkana hinterher. Die Blitze waren nicht besonders stark. Zwar war Gryf in der Lage, Weitaus größere Kräfte zu entfesseln, doch das würde ihn auch viel mehr schwächen. Die Verzauberung des Baums hatte ihn schon genug gekostet. Und wer wusste schon, welche Tricks Sarkana noch auf Lager hatte.
Als die Funken in den Nebel fuhren, knisterte es wie ein Tropfen Wasser auf einer heißen Herdplatte und…
Der Vampir stand plötzlich wieder am Ufer des Tiber. Seine Augen glühten rot, und in seinem Gesicht war keine Spur von Furcht oder Schmerz zu entdecken - nur grenzenlose Wut.
Gryf blieb zuversichtlich, auch als Sarkana mit zu Klauen verkrümmten Händen und leicht ausgebreiteten Armen auf ihn zustapfte. Der Blutsauger bewegte sich beinahe wie ein Catcher. Er wirkte etwas schwerfällig, doch Gryf war sich sicher, dass der Schein trog.
Der Silbermond-Druide machte sich bereit, dem nun folgenden Angriff zu begegnen. Sarkana bebte vor Zorn, und wer zornig war, der machte Fehler.
Mit einem unartikulierten Schrei stürzte sich der Vampir auf seinen Gegner.
Gryf wich zur Seite aus, schneller als es einem normalen Menschen möglich gewesen wäre. Der Hammer in seiner Faust schoss vor und krachte auf Sarkanas Unterarm.
Der Vampir jaulte auf wie ein Tier, wirbelte herum und versuchte, den Druiden an der Kehle zu packen.
Instinktiv zuckte Gryf zurück.
Doch diesmal war er nicht schnell genug. Sarkanas ausgestreckte Finger erwischten ihn noch an der Schulter, zerfetzten die Jeansjacke und das darunter getragene T-Shirt und rissen zwei tiefe Furchen direkt unter dem Schlüsselbein in das Fleisch des Silbermond-Druiden.
Die Wirkung auf den Vampir, als er sein Opfer berührte, war jedoch ungleich spektakulärer.
Ein rotes Glühen sprang auf Sarkana über, umspielte seine Hand wie Elmsfeuer. Er schrie auf, als die Haut schwarz verkohlte, und umklammerte mit der Linken das rechte Handgelenk, als könnte er so den Schmerz aufhalten.
Und tatsächlich gelang es ihm, das rote Leuchten zurückzudrängen, bis es schließlich nur noch an den Fingerspitzen vorhanden war und dann ganz erlosch.
Gryf, den der Treffer zurückgeworfen hatte, näherte sich bereits wieder. Wenn er ehrlich mit sich war, so war er ein wenig enttäuscht. Er hatte gehofft, dass dieser Zauber dem Vampir den Rest geben würde. Denn jetzt, da diese Magie erst einmal aktiviert war, konnte er sie nicht lange aufrecht erhalten, ohne sich zu sehr zu erschöpfen. Die Wunde an seiner Brust brannte wie Feuer, doch davon würde er sich nicht aufhalten lassen.
Geduckt, leicht in den Knien federnd, bewegte sich der Silbermond-Druide auf den Vampir zu.
Der krümmte sich immer noch um seine verkohlte Hand.
Doch mit einem Mal richtete er sich auf, riss die Arme in einer beschwörenden Geste in die Höhe und schrie gellend: »Nun sieh meine Macht!«
Sarkana verwandelte sich. Sein Kopf und der ganze Körper wurden massiger, die Ohren nahmen groteske Ausmaße an und liefen spitz zu. Fell spross überall aus seiner Haut.
Das wurde problemlos sichtbar, als der Anzugstoff zerriss, um den Flügeln Platz zu machen, die aus den Armen wuchsen. Die Nase bog sich hoch, das klaffende Maul entblößte zwei Reihen Reißzähne, als es einen schrillen Schrei ausstieß.
Vor Gryf erhob sich eine gigantische Fledermaus, die ihn um mindestens zwei Köpfe überragte und nicht ansatzweise so niedlich war wie ihre natürlichen Vettern, Dem Silbermond-Druiden stockte der Atem.
Aber einen Lidschlag später hatte er sich gefangen und warf sich auf den Gegner. Noch war der Schutzzauber aktiv, der alles Schwarzmagische verbrannte, was Gryf berührte. Ein oder zwei Berührungen mit der bloßen Hand mussten ausreichen, um den Vampir zu vernichten.
Hoffentlich!, zuckte es Gryf durch den Sinn.
Das Monster, das Sarkana nun auch optisch war, machte keinerlei Anstalten, Gryfs Attacke auszuweichen. Im Gegenteil breitete es die Flügel weit aus, so als wollte es ihn umarmen.
Der Silbermond-Druide sprang vor, die Hände ausgestreckt, denn die leiseste Berührung würde dem Vampirdämon unsägliche Schmerzen bereiten. Angriff war die beste Verteidigung. Gryf konnte sich nicht vorstellen, dass Sarkana diese Qual hinzunehmen bereit war Er irrte.
Das Fledermaus-Monster wich nicht aus. Stattdessen stürzte es dem Druiden entgegen.
Gryf rammte ihm beide Hände vor die Brust. Das Fell flammte sofort auf, und das rote,
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