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0763 - Sarkanas Rache

0763 - Sarkanas Rache

Titel: 0763 - Sarkanas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Geralt di Cordoba
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zerstörerische Glühen breitete sich aus.
    Wieder dieses schrille Kreischen.
    Sarkana musste Höllenqualen erleiden. Trotzdem schlang er die Flügel um seine Beute und drückte zu.
    Fast sofort merkte Gryf, wie seine Rippen knackten. Um ihn herum war Schwärze.
    Und diese Dunkelheit war nicht nur die Abwesenheit von Licht, sondern hatte fast Substanz. Es war das Böse, das ihn nun umgab und zu verschlingen drohte. Beinahe sofort verlosch das rote Glühen seiner weißen Magie, denn dieses Übel, in dem er gefangen war, war stärker.
    »Deine Seele wird auf immer mein sein!«, gellte eine schrille, verzerrt klingende Stimme.
    Gryf spürte, wie seine Sinne schwanden. Sein Verstand fühlte sich an, als sei er in Watte gepackt.
    Ich muss hier weg!, hämmerte es durch seinen Schädel.
    Doch er konnte sich kaum noch konzentrieren.
    Ich muss…
    Es war mehr ein letztes Aufbäumen als ein Akt des Willens, doch das Ergebnis war das Gleiche - Gryf rettete sich in den zeitlosen Sprung.
    ***
    Keuchend brach Gryf zusammen. Er hatte kaum hundert Meter zurückgelegt. Für mehr fehlte ihm einfach die Kraft. Ächzend wälzte er sich auf den Rücken und blickte zum Himmel. Die Dämmerung hatte eingesetzt- Hatte er das Bewusstsein verloren? Oder hatte Sarkanas schreckliche Umarmung länger gedauert, als er gedacht hatte.
    Wie dem auch sei. Nun, da er nicht mehr von allen Seiten vom Bösen umgeben war, kehrten seine Kräfte schnell zurück. Er setzte sich vorsichtig auf und versuchte, sich zu orientieren.
    Ja, er befand sich noch immer am Ufer des Tibers.
    Plötzlich glitt ein Schatten vor dem heller werdenden Himmel - Sarkana!
    »Gryf ap Llandrysgryf!«, gellte die kreischende Stimme durch den Morgen. »Komm raus! Oder ich schwöre dir, Rom wird in Blut ersaufen!«
    Der Silbermond-Druide schluckte. Er fühlte sich alles andere als bereit für eine Fortsetzung des Kampfes, auch wenn seine heilende Magie ihre Wirkung tat. Aber er konnte auch nicht riskieren, dass der Vampir seine Drohung wahr machte - woran Gryf nicht im Geringsten zweifelte.
    Seine einzige Chance war die Sonne. Wenn er lange genug durchhalten konnte, bis ihre ersten Strahlen über den Horizont krochen, hatte er es geschafft. Dann musste Sarkana sich zurückziehen. So ganz ohne Schutz konnte nicht einmal er die Strahlen der Sonne ertragen - oder?
    Gryf rappelte sich auf die Beine. Immerhin war es nicht bewölkt. Rasch bereitete er noch einen Zauber vor, den er dann mit einem einzigen Wort aktivieren konnte.
    Anschließend öffnete er den Mund, um sich zu melden, doch nur ein heiseres Krächzen kam heraus. Er räusperte sich und versuchte es noch einmal.
    »Hier!«, rief er. »Hier bin ich, Sarkana!«
    Ein triumphierendes Kreischen erklang, und einen Augenblick später stand der Dämon in seiner ganzen schrecklichen Pracht vor Gryf.
    »Dumm!«, heiserte das Monster schrill. »Das war wirklich dumm!«
    Ja, sprich weiter, dachte der Silbermond-Druide. Noch eine Minute. Laut sagte er: »Du bist wirklich der mächtigste Vampir, dem ich je begegnet bin.« Ein wenig Schmeichelei konnte nicht schaden.
    Der Vampir ging darauf ein. In seiner Wut schien er die nahende Gefahr nicht einmal zu bemerken.
    »Nicht umsonst war ich ihr aller Herrscher.« Das Ungetüm breitete die Flügel in einer alles umfassenden Geste aus. »Und ich werde es wieder sein.«
    »Ja, du bist sogar stärker als Tan Morano, der mich auf dich gehetzt hat.«
    »Morano steckt dahinter? Dafür wird dieser Wurm bezahlen! Niemals wird er meinen Platz einnehmen!« Sarkana redete sich wieder in Rage.
    Gryf sah, dass es jeden Moment so weit war. Er hatte sich absichtlich so gestellt, dass Sarkana die Sonne im Rücken haben musste, und gab sich Mühe, sich seinen Triumph nicht anmerken zu lassen.
    Lautlos formten seine Lippen das Wort, das den Zauber aktivierte.
    Plötzlich wirbelte der Dämon herum.
    Er kreischte ein wütendes »Nein!« und schwang sich in die Luft. Gryf war völlig vergessen, als die sengenden Strahlen der Sonne auf seinen Pelz brannten. Das Einzige, woran der Vampir noch denken konnte, war Flucht.
    Gryfs Grinsen zeigte Erschöpfung, doch auch Triumph. Er hätte nur aus Luft, indem er ihre Dichte veränderte, eine Linse geschaffen, die wie ein Brennglas auf den Vampir gerichtet gewesen war.
    Sarkanas Pelz schwelte, als er knapp über den Baumwipfeln das Weite suchte. Er kreischte schreckliche Flüche, doch Gryf störte das nicht. Er hatte vielleicht nicht gewonnen, doch er hatte auch nicht verloren,

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