0763 - Sarkanas Rache
Weise bewirken, dass Ted aus dem Takt kam?
Immerhin war jetzt klar, warum er im Tendyke-Forschungskomplex so fahrig und unkonzentriert gewesen war. Da hatte er sich schon Sorgen um seine Lebensgefährtin gemacht. Und jetzt? In seinem momentanen Zustand war es völlig unmöglich, sich bei einer Aktion gegen Dämonen oder andere unheimliche Gestalten auf ihn zu verlassen. Er würde so versagen, wie er drüben in den USA versagt hatte.
Nein, es ging so beim besten Willen nicht.
Wenn er wieder ein verlässlicher Partner werden sollte, musste er aus dieser depressiven Phase befreit werden.
Aber wie sollten sie das anstellen?
Darauf wusste momentan keiner von ihnen eine Antwort…
***
Don Jaime bereitete sich darauf vor, den Dämonenjäger Zamorra ein weiteres Mal zu kontaktieren. Der sollte ihm gefälligst seinen Hals retten und Sarkana erledigen! Hoffentlich hatten die erste Versuche ihn bereits neugierig gemacht.
Der Vampir sandte dem Jäger eine erneute Botschaft, in welcher er zugleich einen Treffpunkt vorschlug. Das musste Zamorra doch aus dem Sessel hochreißen!
Wir sollten uns dort treffen, wo wir uns zuletzt sahen, schrieb er in die neuste Mail. Meine Informationen können mein und Ihr Leben retten. Wenn Sie bereit sind, rufen sie mich an. Er fügte eine Handy-Nummer hinzu und hoffte, dass sich Zamorra meldete.
Das Handy gehörte einem seiner Opfer und wurde bisher noch nicht vermisst. Es gab also keine Möglichkeit für Zamorra, Don Jaime in seinem Versteck ausfindig zu machen. So wie es nach Jaimes Kenntnisstand auch -fast! - unmöglich war, ihn über seine Mails ausfindig zu machen, weil er die verschleierte. Der junge Mann, dessen Blut Jaime getrunken und dessen Handy er an sich genommen hatte, musste ihm als sein Diener verraten, was der Don wissen wollte. Jaime hatte ihn versklavt, ihn sich hörig gemacht. Aber bestimmt nicht für lange Zeit. Sobald er ihn nicht mehr benötigte, würde er ihn zu einem Häuflein Staub machen, das vom Winde verweht wurde…
Jetzt war er gespannt, ob Zamorra tatsächlich anrief.
***
Tan Morano war beunruhigt. Er ahnte, dass sein Erzfeind Sarkana über kurz oder lang erneut versuchen wür de, ihn zu töten. Sarkana musste das einfach tun, wenn er seiner Existenz sicher sein wollte Zumindest aus seiner eigenen Sicht Morano hingegen war es völlig egal, was Sarkana tat. Ob der nun gegen irgendwelche Regeln verstieß, die vor Jahrzehntausenden von Vampiren aufgestellt worden waren, von denen es heute nicht einmal mehr Staub gab, oder ob er es nicht tat, interessierte Morano nicht.
Er holte sich sein einstiges Einflussgebiet zurück, langsam, aber sicher, Stück für Stück. Und auch er war in dieser Hinsicht nicht gerade zimperlich. Wenn jemand, der sich in Moranos einstigem Jagdrevier ausbreitete, nicht weichen wollte, musste er eben vernichtet werden. Auch Vampire hatten nicht das ewige Leben für sich gepachtet.
Morano wollte nicht herrschen. Er wollte seine Ruhe haben, aber er woll te auch zurück, was ihm zustand und ihm vor langer Zeit genommen worden war. Man hatte ihn für tot gehalten, so wie es jetzt bei Sarkana geschehen war Und man hatte den Machtbereich des vermeintlich Toten neu verteilt, so wie die anderen ja auch begonnen hatten, Sarkanas Macht unter sich zu verteilen oder - genauer gesagt - an sich zu reißen.
Den Versammlungen war Morano aus gutem Grund stets ferngeblieben. Er mochte die Intrigen nicht. Er wollte nur das sein, was er war - ein Vampir, ein Genießer, ein Lebenskünstler auf hohem Niveau.
Die anderen befanden sich größtenteils weit unter ihm Sie waren Blutsäufer, wo er ein Blutgenießer war. Und vor allem wählte er seine Opfer sorgsam aus, blieb unauffällig, während manche andere Narren einfach losschlugen Sie holten sich, was sie benötigten und zogen damit die Aufmerksamkeit der verhaßten menschlichen Vampirkiller auf sich.
Morano fragte sich nun, was besser war - einfach nur abzuwarten oder Sarkana zuvorzukommen. Vielleicht konnte er den Druiden Gryf dazu bringen, Sarkana zu töten. Gryf war ein gnadenloser Vampirjäger. Aber wenn es um Morano ging, hatte er eine rätselhafte Tötungshemmung. Morano war durchaus bereit, das auszunutzen.
Wenn es keinen anderen Weg mehr gab.
Er dachte nach Lange. Es war schwer, eine Entscheidung zu treffen. Warum konnte man ihn nicht einfach nur in Ruhe lassen?
***
»Der gibt nicht auf, wie?«, fragte Nicole, als Zamorra einen Blick auf die neuste Mail warf.
»Uns dort treffen, wo wir
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