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0763 - Sarkanas Rache

0763 - Sarkanas Rache

Titel: 0763 - Sarkanas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Geralt di Cordoba
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Selten so gelacht.«
    Er war entschlossen, weitere Mails seines selbst ernannten Bruders schlicht und ergreifend zu ignorieren.
    ***
    Es wurde Abend, und Sarkana begab sich auf die Jagd. Rom war eine Millionenstadt, in der es jeden Tag zahlreiche Verbrechen gab und in der täglich Menschen spurlos verschwanden, so wie in allen anderen Großstädten auch. Da kam es auf zwei oder drei Vampiropfer nicht an. Zudem war der alte Vampir genügsam und kam mit relativ wenig Blut aus.
    Vorübergehend war das anders gewesen, als er sich in seinem Versteck von der Vergiftung erholen musste. Er hatte Morano damit erwischen wollen, aber diese vermaledeite Flederratte hatte ihn in seine eigene Falle tappen lassen…
    Jetzt aber war Sarkana wieder voll auf der Höhe.
    Er brauchte die Nacht nicht unbedingt. Er war alt genug, sich auch bei Tageslicht im Freien bewegen zu können, so wie Morano und einige andere auch, ohne dass sie zu jener neuen Generation von »Tageslichtvampiren« gehörten, die erst in den letzten Jahrzehnten entstanden war.
    Trotz der anhaltenden Hitzewelle trug Sarkana einen Anzug, Hut, Sonnenbrille und Handschuhe, sodass trotz allem nur wenige Hautpartien dem scheidenden Tageslicht ausgesetzt waren. Die Hitze machte ihm nicht das Geringste aus. Es störte ihn auch nicht, dass er aussah wie der typische Mafioso.
    Er suchte nach frischem Blut.
    Discotheken, wie sie von anderen Blutsaugern heimgesucht wurden, kamen für ihn nicht in Frage. Dafür wirkte er nicht mehr jugendlich genug, und auch wenn es ihm kein Problem bereitet hätte, einen Türsteher auszuschalten, wollte er doch unnötigen Ärger vermeiden. Ihn interessierten Nachtschwärmer im Freien. Ein Liebespärchen vielleicht, das gleich als Doppelpack Blut für eine Woche lieferte, oder Singles, die unterwegs waren, um einen Partner oder eine Partnerin für die Nacht aufzureißen und abzuschleppen.
    Noch war es dafür eigentlich viel zu früh, die Dämmerung setzte gerade erst ein. Aber es war gut, frühzeitig zu sondieren, das Terrain zu prüfen und eventuell eine Vorauswahl zu treffen.
    Plötzlich spürte er einen anderen Vampirkeim.
    Da bewegte sich ein Mensch.
    Blass und krank sah er aus. Er litt unter Blutarmut, aber dass die nicht krankhaft bedingt war, sondern auf einen Vampir zurückzuführen war, erkannte Sarkana sofort.
    Er setzte sich in Bewegung und folgte dem Mann, der um die zwanzig Jahre zählen mochte. Wer hatte diesem Mann den Keim des Gehorsams ins Blut gepflanzt?
    Rom war Gino diSarkos Stadt gewesen. Sarkana hatte Gino getötet. Damit gehörte Rom jetzt ihm. Das hieß, dass die anderen Vampire sich ihm, Sarkana, unterzuordnen hatten. Das mussten sie natürlich sowieso, jetzt aber auch im Speziellen. Er hatte also jedes Recht, einmal nachzuschauen, wer da seine spitzen Zähne in weiche Adern geschlagen hatte.
    Schon bald holte er den jungen Mann ein.
    Der merkte nicht einmal, dass er verfolgt wurde, so abwesend und erschöpft war er. Erst als Sarkana ihm die Hand auf die Schulter legte und ihn festhielt, wandte er sich um.
    Er taumelte etwas. Die Blutarmut schwächte ihn. Er war in seinem Zustand ein leichtes Opfer - selbst für einen Straßendieb.
    Sarkana blickte ihn durchdringend an.
    »Wer ist dein Herr?«, fragte er.
    »Wie… wie meinen Sie das? Wer sind Sie überhaupt?«, fragte der junge Mann.
    »Der, der von dir eine Antwort verlangt, keine Gegenfragen. Wer hat dir den Keim geschenkt?«
    »Ich verstehe nicht!«
    Sarkana bleckte die Zähne und grinste den jungen Burschen diabolisch an. Der zuckte nur leicht zurück - etwas zu leicht. Vampirzähne waren ihm also bekannt. Natürlich, war er doch von einem Vampir gebissen worden.
    »Wenn du mir die Antwort nicht geben willst, hole ich sie mir«, knurrte Sarkana. Er packte den Mann, drehte ihn sich zurecht und biss zu, trank er von dem hervorsprudelnden Blut.
    Sprudelnd?
    Nein, es rann eher träge. Sarkana musste beinahe saugen, um es aus der Ader zu holen. Und es schmeckte nicht einmal gut.
    Zum einen wäre dem alten Vampirdämon das heiße Blut eines hübschen Mädchens lieber gewesen als das eines Mannes. Zum anderen war der Geschmack verdorben durch den fremden Keim.
    Sarkana spie aus.
    Der Geschmack war fremd. Wer auch immer diesen Mann gebissen und von ihm getrunken hatte, gehörte keiner römischen Familie an, überhaupt keiner italienischen. Dessen war Sarkana sicher. Also war der Vampir jemand, der von auswärts kam.
    Morano?
    War er hier, um gegen Sarkana zu arbeiten? War er

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