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0764 - Der Wall um die Welt

Titel: 0764 - Der Wall um die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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absolut sicher.
    Niemand kann es angreifen, ohne in sein Verderben zu rennen.
    Einmal hinter dem Schutzschirm, kann Aden keinem von uns etwas anhaben. Er muß verhandeln, wenn er etwas erreichen will."
    „Gut!" rief Tager übereifrig. „Gehen wir!"
    Tolot lächelte geduldig.
    „Warten Sie noch, bis die Männer zurückkommen, die am Schlund die Waffen holen sollen."
     
    *
     
    In der Kontrollzentrale seiner Festung tobte Aden vor Wut, als er von der mißglückten Hinrichtung und dem Tod seiner Kreaturen erfuhr.
    Nun bereute er es, keine gut funktionierenden Fernsehanlagen zu besitzen, sondern in erster Linie auf Boten angewiesen zu sein.
    Immerhin gab es noch einige Telekome, die er aus dem Wrack gerettet hatte.
    Er starrte auf den Bildschirm, der lediglich ein Stück der dämmerigen Landschaft vor dem Wall wiedergab.
    Die fest installierte Kamera hatte er so befestigen lassen, daß er das Gelände zwischen Wall und der abgestürzten DREADFUL beobachten konnte, mehr aber auch nicht. Um die Kameraeinstellung zu verändern, hätte jemand auf den Kamm des Walls klettern müssen.
    „Parl!" rief er in das Mikrophon des in der Wand installierten Telekoms. „Komm zu mir!"
    Parl war sein engster Vertrauter. Der einstige Pirat, damals noch ein junger Mann, war schon an Bord der DREADFUL sein intimer Freund gewesen. Dann kam die Katastrophe, das Schiff geriet in einen Gravitationssturm und stürzte ab.
    Aden konnte sich noch gut an jenen Tag erinnern, denn für ihn war es der entscheidendste Tag seines bisherigen Lebens...
     
    *
     
    Tipa Riordan kam in die Kommandozentrale, nachdem sie ihr Logbuch verstaut hatte. Sie wollte das Landemanöver selbst beaufsichtigen. „Nun, Aden, wie sieht es aus?"
    „Gut, Madam."
    Aden war für die Navigation verantwortlich. Er hatte nur wenig mit den Daten der Orter und Massetaster zu tun. Sie interessierten ihn in diesem Fall auch nicht „Wir werden genau dort landen, wo Sie es wünschen - nicht weit von der verrückten Mauer entfernt."
    Sie nickte ihm zu und beobachtete eine Weile den Piloten, der vor den Kontrollen saß. Dann fragte sie ihren Meßspezialisten: „Veränderliche Gravitationswerte, was? Gibt es eine Erklärung?"
    „Keine natürliche, Tipa. Es muß einst auf dieser Welt eine Zivilisation gegeben haben, wenn auch heute keine Spur von Leben mehr zu entdecken ist. Ist vielleicht zu lange her."
    „Wird das Landemanöver stark behindert?"
    „Ich hoffe nicht."
    Auf dem Bildschirm tauchte der Wall am Horizont auf. Das Schiff näherte sich ihm von Osten her, also von der Nachtseite. Über dem Wall lag das ewige Zwielicht.
    Als sie in fünfhundert Meter Höhe über den Kamm dahinglitten, begannen die Instrumente verrücktzuspielen. Eine Erschütterung ging durch das ganze Schiff, und viele Besatzungsmitglieder, die nicht darauf gefaßt waren, verloren den Halt und stürzten zu Boden. Einige wurden schwer verletzt.
    Tipa Riordan blieb stehen, hielt sich an der Rückenlehne eines Sessels fest. Aden war klug genug, sitzenzubleiben und sich die Haltereifen anzulegen. Drüben in der Funkzentrale saß Parl und warf ihm einen besorgten Blick zu.
    Tipa stand etwas vorgebeugt. Ganz deutlich konnte Aden durch die verschobene Bluse hindurch die Formen des eiförmigen Zellaktivators erkennen, der dafür sorgte, daß die uralte Frau nicht starb. Sie veränderte sich nicht mehr, und das seit undenkbaren Zeiten.
    Noch über dem Kamm des Walls versagten die Antigravitationsfelder der DREADFUL. Der Pilot wollte den Hauptantrieb wieder einschalten, aber es war bereits zu spät. Vom eigenen Schwung getragen, flog das Schiff noch knapp einen Kilometer weiter, geriet jedoch in eine Zone verstärkter Schwerkraft und wurde dem Planeten entgegengezogen.
    Aus dem Flug wurde ein jäher Sturz, der nicht mehr aufzuhalten war. In dem Augenblick, in dem die Triebwerke richtig zu arbeiten begannen, erfolgte der Aufprall.
    Er war so heftig, daß Adens Sessel aus seiner Haltung gerissen und quer durch die Zentrale geschleudert wurde. Da er durch die Metallringe an den Sessel gefesselt war, hatte er keinerlei Einfluß auf das, was nun geschah.
    Tipa hatte den Halt verloren und war mit aller Wucht gegen die seitliche Kontrolltafel gefallen. Einer der Hebel durchbohrte ihre herumfuchtelnde Hand. Sie schlug mit dem Kopf gegen eine Kante und fiel endgültig zu Boden.
    In diesem Augenblick kam Aden auf seinem Sessel regelrecht quer durch den Raum geflogen und landete mit unvorstellbarer Gewalt auf dem reglosen

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