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0764 - Der Wall um die Welt

Titel: 0764 - Der Wall um die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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uns."
    Aden sann vor sich hin, dann meinte er: „Ich bin dafür, daß wir das Schiff vernichten. Niemand darf diese Welt verlassen, sonst schicken sie uns die Reste der Solaren Flotte auf den Hals. Das würde unser Ende bedeuten."
    „Klarer Fall, Herthigo. Nur: wie sollen wir die Haluter am Start hindern?"
    „Das weiß ich noch nicht, aber mir fällt schon etwas ein. Im Augenblick haben wir andere Sorgen: die Rebellen! Du wirst mit einer gut bewaffneten Gruppe ihre Verfolgung aufnehmen und versuchen, auch die beiden Haluter zu erwischen. Sie müssen sich noch innerhalb des Walls aufhalten. Laß die Aktion sofort anlaufen, Parl!"
    „Du kannst dich auf mich verlassen!"
    Aden nickte gnädig.
    „Das weiß ich, Parl." Er kniff plötzlich die Augen zusammen. „Sei mal ehrlich, bist du noch nie auf den Gedanken gekommen, auch einen Zellaktivator besitzen zu wollen? Sieh mich an! Ich bin jung geblieben, du aber wurdest inzwischen alt. In dreißig oder vierzig Jahren ist das Leben für dich vorbei..."
    Parls Gesichtsausdruck veränderte sich nicht.
    „Du solltest mich nicht immer an mein Alter erinnern, Herthigo.
    Ich nehme es zwar als etwas Unvermeidbares hin, aber natürlich würde ich gern länger leben.
    Aber wenn du glaubst, ich wäre auf den Aktivator scharf, so irrst du dich. In den vergangenen Jahrzehnten hätte ich mehr als einmal die Möglichkeit gehabt, dich zu töten und ihn dir abzunehmen. Denk nur mal logisch, dann weißt du, daß du mir vertrauen kannst!"
    Aden lächelte kalt.
    „Es war nicht so gemeint, Parl. Und nun erfülle meinen Auftrag!
    Ich werde die Ausführung von hier aus überwachen. Laß deinen Interkom ständig eingeschaltet, damit ich Verbindung mit dir aufnehmen kann."
    Parl ging.
    Aden sah hinter ihm her, bis sich die Tür geschlossen hatte.
    Natürlich hatte Parl in gewisser Hinsicht recht, das wußte er. Auch ein Diktator mußte schlafen, und Parl selbst war es gewesen, der die positronische Sicherheitsanlage auf dem Schiff aus- und in der Festung wieder eingebaut hatte. Dabei hätte ihn leicht ein „Fehler" unterlaufen können, der sein unbemerktes Eindringen in Adens Wohn- und Schlafräume erlaubt hätte.
    „Er hätte es längst getan, wenn er es wirklich gewollt hätte", beruhigte sich Aden selbst und sah wieder auf den Bildschirm.
    Einige Mitglieder der „Kolonie", wie er sein Reich bezeichnete, streiften zwischen Wall und Schiff umher, ziellos und ohne Sinn.
    Die meisten verschwanden rechts aus dem Bild.
    Sie näherten sich also dem Schiff der Haluter. Natürlich würden sie nichts damit anfangen können, dazu waren sie zu sehr verdummt. Außerdem würden die Haluter eine Wache an Bord zurückgelassen haben, zumindest aber hatten sie die Luken verschlossen.
    An den Schutzschirm dachte Aden nicht.
    Über das kleine Telekomgerät meldete sich Parl: „Herthigo, ich habe den Stoßtrupp zusammen. Die Rebellen werden im Nordwall sein. Sollen wir angreifen?"
    „Ich warte schon die ganze Zeit darauf", fuhr Aden ihn an.
    „Schon gut, sind bereits unterwegs", gab Parl unterwürfig zurück.
    Aden lehnte sich zurück und widmete seine Aufmerksamkeit wieder dem Bildschirm.
    Vorerst geschah nichts.
     
    *
     
    Um acht Energiegewehre reicher, fühlten sich die Widerstandskämpfer stärker als je zuvor. Sie drängten darauf, Tagers Plan in die Tat umzusetzen. Tolot, der ebenso wie Perlat keine Zeit mehr verlieren wollte, stimmte nun endlich zu.
    Aber er hatte noch eine Frage.
    „Eins verstehe ich nicht, Tager", sagte er, als sie sich bereit machten. „Warum hat Aden den halbverrückten und von ihm beherrschten Massen die Waffen gelassen? Er hätte sie ihnen doch abnehmen lassen können, und das ohne viel Schwierigkeiten."
    Collanzor übernahm die Antwort: „Wir wissen es nicht, aber es kann viele Gründe geben. Vielleicht hofft er, eventuelle Aufrührer gegeneinander ausspielen zu können, und wenn sie Waffen haben, dezimieren sie sich ganz von allein, ohne daß er eingreifen muß. Oder er will ihnen wenigstens einen Rest von Selbstbewußtsein lassen, um sie nicht völlig gegen sich aufzubringen. Hinzu kommt, daß die alten Gewehre und die wenigen Strahler keine echte Gefahr für ihn bedeuten."
    „Wenn er so klar denken würde, wäre er nicht schwachsinnig, wie ihr behauptet."
    „Er ist nicht schwachsinnig, er ist verrückt - das ist ein gewaltiger Unterschied."
    Einer der Männer, der auf vorgeschobenem Beobachtungsposten Wache hielt, kam in den Raum gestürzt.
    „Tager, Adens

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