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0764 - Der Wall um die Welt

Titel: 0764 - Der Wall um die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Körper der Piratin. Das war Adens Glück, denn für ihn wurde der Aufprall gemindert. Für Tipa hingegen bedeutete Adens Glück das endgültige Ende. Sie wurde zerquetscht und war sofort tot.
    Der Pilot hatte sich das Genick gebrochen, als er im letzten Augenblick seine Metallgurte löste und aufspringen wollte.
    Aden begriff blitzschnell, welche Chance sich ihm bot, was immer auch geschehen war. Er sah, daß Parl bewußtlos in seinem Sessel hing und einige andere Männer in der Zentrale herumlagen.
    Mühsam löste er seine Gurte und taumelte auf die Füße.
    Er schob den Sessel von dem mit Blut bedeckten Körper seiner bisherigen Chefin und beugte sich über sie. Kein Zweifel, sie lebte nicht mehr. Einem Toten aber nützte der Zellaktivator nichts mehr.
    Hastig riß er die Bluse auf und fand den Aktivator sofort. Er streifte die Kette, an der er hing, über den Kopf der Toten und hielt den wertvollen Gegenstand unschlüssig in der Hand, als wüßte er nichts damit anzufangen.
    Fast ungläubig betrachtete er ihn, während sich Parl in seinem Sessel zu regen begann.
    Hastig hing Aden sich den Aktivator um und verbarg ihn unter der Jacke auf der nackten Brust. Er atmete mehrmals tief durch, dann torkelte er zu Parl, der sich zu befreien versuchte.
    Das Schiff war ziemlich genau auf dem abgeflachten Pol an der Unterseite „gelandet". Der Boden der Zentrale war nahezu waagerecht geblieben.
    „Warte, alter Junge, ich helfe dir. Ich glaube, die anderen sind tot."
    Später fanden sie heraus, daß außer Tipa vielleicht fünfzig Besatzungsmitglieder den Absturz nicht überlebt hatten.
    Zweihundert hatten Verletzungen davongetragen. Es gab genug Überlebende, um die Hoffnung nicht sofort zu verlieren.
    „Wir werden das Kommando übernehmen, Parl!" sagte Aden, als sie eine erste Übersicht gewonnen hatten. „Tipa ist tot, und mit ihr einige Männer, die einen starken Einfluß auf sie ausübten. Es wird an uns liegen, ob wir wieder wegkommen oder nicht. Sorge du dafür, daß die Techniker den Schaden untersuchen. Dann sehen wir weiter."
    Die Piraten waren viel zu verstört, um gegen Adens Machtergreifung zu protestieren. Im Gegenteil: sie waren froh, daß ihnen jemand die Verantwortung abnahm. Niemand fragte nach dem Zellaktivator. Man hatte ihn allem Anschein nach vergessen.
    Im Verlauf der folgenden Tage stellte es sich heraus, daß die DREADFUL nie mehr fliegen konnte. Der Antrieb war unbrauchbar geworden, und auch die anderen Anlagen hatten Schäden davongetragen, die niemand mehr beheben konnte.
    Parl war inzwischen nicht untätig gewesen. Auf Befehl Adens war er mit einigen Männern in das Innere des Walls vorgedrungen, um ihn zu erforschen. Es stellte sich heraus, daß man notfalls in ihm besser als im Wrack leben konnte.
    Zwei Monate dauerte es, bis die Übersiedlung beendet war. Man nahm alles mit, was noch zu verwerten war.
    Inzwischen hatte Aden seine Macht bereits gefestigt. Parl begriff sehr schnell, auf wessen Seite er stehen mußte, um sich das Leben zu erleichtern. Spontan stimmte er für seinen Freund Aden, als die Frage nach einem offiziell bestellten Nachfolger für die tote Chefin akut wurde.
    Der schwache Widerstand gegen den Machtanspruch Adens wurde im Keim erstickt, denn Parl hatte die Leibgarde bereits organisiert und bewaffnet. Die Festung war zwar noch im Aufbau, aber sie reichte zur erfolgreichen Abwehr der drei folgenden Angriffe aus. Dann, ein Jahr später, erlosch jeder Aufruhr.
    Die Überlebenden der Katastrophe wurden apathisch und ergaben sich in ihr Schicksal. Sie resignierten einfach und vegetierten dahin.
    Parl wurde älter, Aden blieb jung. Jeder wußte nun, daß er Tipas Zellaktivator besaß. Und Aden wußte auch, warum er sich in seine Festung zurückgezogen hatte.
    „Parl, wo bleibst du denn?"
    Ungeduldig sah Aden auf, als der Gerufene endlich erschien.
    Er wirkte aufgeregt und nervös.
    „Wir müssen etwas unternehmen, Parl! Die Rebellen werden von Tag zu Tag frecher und unverschämter. Wir hätten diesen Gefangenen sofort beseitigen sollen. In Zukunft werden überhaupt keine Gefangenen mehr gemacht, damit löst sich das Problem der Hinrichtungen ganz von allein. Du bist mir dafür verantwortlich."
    „Ich nehme an, die beiden Haluter haben den Rebellen geholfen."
    „Durchaus möglich. Was ist mit ihrem Schiff?"
    „Es steht unverändert an seinem Platz. Wir wissen nicht, ob noch weitere Haluter an Bord sind, aber bis jetzt hat sich nichts gerührt.
    Vielleicht beobachten sie

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