Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0764 - Der Wall um die Welt

Titel: 0764 - Der Wall um die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
bedeutet es!"
    „Nein, nicht aufgeben!" rief Tager erschrocken. „Davon habe ich kein Wort gesagt, Collanzor! Ich habe nur behauptet, daß es sinnlos ist, Aden in seiner Festung erledigen zu wollen. Das ist ein großer Unterschied, meine ich."
    „Wie meinst du das?" wollte jemand wissen.
    Tolot ahnte es längst. „ „Wir können Aden nur außerhalb seines Unterschlupfes zu fassen kriegen, wobei wir auf die Hilfe der anderen Piraten nicht rechnen dürfen. Denn sie sind noch immer Piraten, wenn auch schwachsinnige."
    „Wir allein, unsere Gruppe?" Collanzor war ratlos. „Wie willst du das denn anfangen? Niemand lockt ihn aus seiner Festung!"
    „Vielleicht doch!" Tager blickte in Richtung der beiden Haluter.
    „Wir haben einen phantastischen Köder: das Schiff unserer Gäste!"
    Tolots Miene war nicht anzusehen, was er dachte. Sein Gesicht blieb unbewegt und steinern. Perlat hingegen ballte unmerklich die Fäuste. Die rechte Oberhand lag auf dem Griff der Waffe.
    „Das kommt nicht in Frage!" protestierte Collanzor energisch.
    „Das Schiff gehört uns nicht, und wir brauchen es auch nicht! Ich bin gegen deinen Plan, Tager!"
    Die anderen Rebellen nickten beifällig.
    „Ihr habt den Plan ja noch gar nicht gehört!" sagte Tager ungeduldig. „Habe ich denn ein Wort davon gesprochen, daß ich das Schiff der Haluter gefährden oder gar haben will? Sie haben sich als unsere Freunde erwiesen, also würde ich niemals etwas tun, das ihnen Schaden bringen könnte.
    Aber früher oder später wird sich Aden ohnehin für das Schiff interessieren, wir müssen nur dafür sorgen, daß es gerade in dem Augenblick geschieht, in dem wir vorbereitet sind. Seit meiner mißglückten Hinrichtung wird er wichtige Dinge nicht mehr allein seinen Kreaturen anvertrauen."
    „Drücke dich deutlicher aus, Tager!" rief jemand.
    „Du warst schon immer etwas begriffsstutzig, Larogo! Was, glaubst du, wird Aden tun, wenn ihm berichtet wird, daß wir von den Halutern die Erlaubnis erhalten haben, mit ihnen zu kommen?
    Und nicht nur wir, sondern alle, die diese verfluchte Welt für immer verlassen wollen?"
    Nach einem sekundenlangen Schweigen sprachen alle durcheinander, und nun schienen die Rebellen endlich begriffen zu haben, wie Tagers Plan aussah.
    Tolot hatte richtig getippt.
    „Du kannst die Hand wieder vom Griff des Strahlers nehmen", sagte er ein wenig spöttisch zu Perlat. „Der Plan ist gut. Wenn ich Adens Zellaktivator bekomme, brauche ich nicht länger zu suchen.
    Es wäre die beste Lösung für uns alle."
    „Einer der Rebellen wird ihn haben wollen."
    „Das ist möglich, aber ich bin ein Musterbeispiel für halutische Überredungskunst. Du wirst es erleben."
    In dem Versammlungsraum, einer Felsenkammer mit primitiver Einrichtung, die aus dem Wrack stammte, trat allmählich wieder Ruhe ein. Tager erläuterte seinen Plan in allen Einzelheiten und schlug vor, daß man ihn so schnell wie möglich in die Tat umsetzen solle, ohne wertvolle Zeit zu verlieren.
    Die Tageszeit spielte keine Rolle, da es immer gleich dämmrig an der Oberfläche Wardalls blieb, wenigstens in der Nähe des Walls.
    Collanzor meinte bedächtig: „Da haben wir dich gerade vom Tode gerettet, und schon bist du wieder rastlos und ungeduldig. Ich meine, wir sollten die Haluter fragen, was sie davon halten. Schließlich gehört ihnen, das Schiff, das als Köder dienen soll."
    Alle Gesichter wandten sich Tolot und Perlat zu.
    „Grundsätzlich haben wir nichts dagegen", eröffnete Tolot den Rebellen, „aber wir wollen auch nichts überstürzen. Haben wir Waffen genug, wenn wir von der Leibgarde angegriffen werden?
    Und können wir sicher sein, daß uns die Schwachsinnigen nicht in den Rücken fallen?"
    „Einige von uns sind zurück zum Grollschlund, um die Energiegewehre der getöteten Männer Adens zu holen", sagte Tager. „Damit wird unser Arsenal beachtlich vergrößert. Aden hat meiner Schätzung nach vielleicht hundert Mann Stammpersonal, die ihm blindlings gehorchen. Wir sind etwa fünfzig."
    „Das ist wenig, wenn man die anderen hinzurechnet, die in der Gegend herumrennen und auf alles schießen, was sich bewegt."
    Tolot wollte unnötiges Blutvergießen schon deshalb vermeiden, weil ihm die Rebellen selbst bestätigt hatten, daß eine gewisse Normalisierung bei den Schwachsinnigen eintrat, sobald sie sich nicht mehr so sehr unter der Knute des Diktators wähnten.
    „Wir werden versuchen müssen, unbemerkt zum Schiff zu gelangen, denn nur dort sind wir

Weitere Kostenlose Bücher