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0764 - Der Wall um die Welt

Titel: 0764 - Der Wall um die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Grollschlund.
    „Ins Freie!" brüllte Parl und begann zu rennen.
    Sie mußten einen Umweg machen, da sie an dem Grollschlund nicht mehr vorbeikamen. Aber das beginnende Beben war nicht auf den Schlund selbst beschränkt, es breitete sich mit erschreckender Geschwindigkeit aus. Nur mit zehn Männern konnte Parl den Ausgang auf der Westseite erreichen.
    Die beiden Raumschiffe schienen weit genug vom Bebenherd entfernt zu sein, denn bei ihnen war keine Veränderung zu bemerken.
    Hunderte von Männern und Frauen rannten allerdings ziellos hin und her, wagten es aber nicht, sich dem Schiff der Haluter bis auf mehr als ein paar Dutzend Schritte zu nähern.
    „Jagt sie fort!" ordnete Parl an. „Dann marschieren wir nach Norden und gehen erneut in den Wall. Wenn wir in ihm südlich vordringen, müssen wir auf die Rebellen treffen."
    Adens Stimme sagte: „Laßt die Verrückten bei den Schiffen in Ruhe, sie können keinen Schaden mehr anrichten. Geht gleich nach Norden. Dein Plan ist gut, Parl."
    „Wie du meinst, Herthigo".."
     
    *
     
    Tolot wunderte sich über die große Anzahl von Frauen und Kindern, die zu den Rebellen gehörten. Sie hatten ihre geringe Habe zusammengepackt und flohen vor der drohenden Naturkatastrophe, die sich weiter im Süden abspielte.
    Tager und Collanzor führten sie an.
    Tolot nutzte die Gelegenheit, ihn auszufragen.
    „Sie waren bei der Expedition damals nicht dabei?"
    „Nein, sie nahmen mich nicht mit. Wahrscheinlich war ich auch schon zu alt dazu. Wenn Sie den Bericht hören, werden Sie das verstehen. Nur die Hälfte der Teilnehmer kehrte zurück."
    Collanzor führte sie in die tieferen Regionen des Walls, der nicht nur dreihundert Meter hoch war, sondern ein starkes und ausgebautes Fundament besaß, in dem sich die geheimnisvollen Anlagen befanden, die ihn bewohnbar machten.
    Sie gingen durch riesige Hallen, in, denen Maschinen und Kontrollstände standen. Die Wände waren mit Bildschirmen bedeckt, von denen kein einziger leuchtete oder sonstwie verriet, daß er noch funktionsfähig war.
    Es war die schweigende, tote Welt einer längst vergessenen Zivilisation, deren Schöpfer ein Erbe zurückgelassen hatte, mit dem niemand etwas anzufangen wußte.
    Nach einem fünfstündigen Marsch gab Tager den Befehl anzuhalten.
    „Wir sind in Sicherheit", sagte er. Sie waren wieder nach oben gestiegen und befanden sich in einem bisher nicht benutzten Teil des Walles. „Ihr bleibt hier und ruht euch aus, ich selbst werde mit einigen Männern versuchen, den Ausgang nach Westen zu finden.
    Es wird ihn hier genauso geben wie im Süden."
    Einige Frauen gingen ein Stück zurück, um Pilze aus einer wild wuchernden Zucht zu holen. Tolot sagte zu Perlat: „Geh mit Tager, Lraton. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, mir den Expeditionsbericht anzuhören. Vielleicht finde ich einen Hinweis auf den Zellaktivator, der hier noch liegen muß."
    Perlat stellte keine Fragen. Tager war froh, daß ein Haluter den Spähtrupp begleitete, und brach sofort auf.
    Collanzor führte Tolot in eine der vielen leeren Kammern, die rechts und links des Korridors lagen, und nahm einen kleinen Kasten aus seinem Gepäck. Er erinnerte an Tipa Riordans Logbuch.
    „Das ist der Bericht, Tolot. Wir haben Zeit, denn bis Tager zurückkehrt, können Stunden vergehen. Hören Sie ihn sich in Ruhe an. Ich kümmere mich um die Frauen und Kinder."
    Tolot sah ihm nach, dann setzte er sich, mit dem Rücken an die Wand gelehnt, und nahm dien Aufzeichner auf den Schoß.
    Mit einem Knopfdruck ließ er ihn anlaufen...
     
    *
     
    Die Expedition war vier Wochen unterwegs und hatte etwa fünfhundert Kilometer in nördlicher Richtung zurückgelegt.
    Zu hungern brauchten die Teilnehmer nicht, denn überall gab es wilde Pilzzuchten, die ihnen Nahrung lieferten. Auch die Wasserbrunnen in den tiefer gelegenen Regionen des Walles blieben nicht aus.
    Vielleicht wären sie schneller vorangekommen, wenn die Wissenschaftler und Forscher unter ihnen nicht immer wieder versucht hätten, hinter die Geheimnisse des Walles zu kommen, aber niemand vermochte sie an ihren Untersuchungen zu hindern, denn schließlich war das der Hauptsinn des ganzen Unternehmens.
    Schon nach den ersten vierzehn Tagen gab es die ersten Hinweise auf die Erbauer des Walles und ihre Motive.
    Die Sauerstoffatmosphäre wurde künstlich erneuert und durch Gravitationsmanipulation gehalten. Wie das alles im einzelnen technisch ermöglicht wurde, konnte so schnell nicht herausgefunden werden,

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