Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0764 - Der Wall um die Welt

Titel: 0764 - Der Wall um die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sicher."
    Collanzor ging zu dem Berichterstatter.
    „Wir dürfen vor allen Dingen nicht den Verstand verlieren, über den wir noch verfügen. Welchen Schaden kann der Zusammenbruch eines solchen Trichters schon hervorrufen? Und wenn Lava aus einem Grollschlund dringt, so ist das noch lange kein Grund, daß wir hier alles im Stich lassen.
    Die Frauen und Kinder sind im oberen Teil des Walls, bis dorthin kann keine Lava gelangen."
    Abermals erfolgte eine starke Erschütterung. Zwei oder drei Rebellen verloren das Gleichgewicht und stürzten zu Boden. In der Wand entstand ein Spalt, der sich schnell verbreiterte. Gelbe Dämpfe quollen daraus hervor und füllten den Raum.
    Tolot kannte die Anzeichen.
    „Wir müssen hier weg!" warnte er. „Bringt eure Familien weiter nach Norden, aber bleibt innerhalb des Walles! Ich fürchte, daß gewisse Anlagen beschädigt wurden, die für die Stabilität von Gravitation und vielleicht auch Atmosphäre verantwortlich sind.
    Vergiß nicht, Collanzor, den gespeicherten Bericht von eurer Expedition mitzunehmen.
    „Und wenn der Wall einstürzt?"
    „Weiter im Süden vielleicht, hier nicht!"
    Das Evakuierungsprogramm lief an...
     
    5.
     
    Parl selbst führte die Gruppe von zwanzig Rebellen Jägern an, die nach Norden vordrangen. Er wußte, daß es Tausende von Verstecken im Wall gab und daß der Gegner an jeder Ecke auf sie lauern konnte.
    Jeder war mit einem Energiegewehr bewaffnet, der größeren Ausführung des handlichen Impulsstrahlers und damit natürlich auch leistungsfähiger..
    Sie waren nervös. Im Süden der Festung drohte ihnen keine Gefahr, da gab es nur die Schwachköpfe und Gehorsamen. Aber nördlich der Festung warteten die Rebellen auf sie.
    Die Männer um Collanzor und Tager waren anders als sie, das wußten sie, aber es wäre ihnen unmöglich gewesen, eine treffende Definition für den Unterschied zu finden. Vielleicht war es nur die Abhängigkeit von Aden, die sie zu automatisch handelnden Puppen und Befehlsempfängern gemacht hatte. Daß sie schwachsinnig waren, hätten sie niemals eingesehen, sie hielten sich im Gegenteil für besonders intelligent, weil sie die leichtere Art des Lebens wählten.
    Wieder meldete sich Aden über den Telekom: „Draußen rotten sich die Schwachköpfe zusammen und schießen wie die Verrückten in der Gegend herum. Ich nehme an, sie feuern auf das Schiff der Haluter, leider kann ich es nicht genau beobachten, weil die Kamera zu weit nach links gerichtet ist. Ich werde Leute hinschicken, um sie zurück in den Wall zu treiben.
    Sollen sie sich um die Pilzzuchten kümmern, das ist wichtiger."
    „Sollen wir eingreifen?" fragte Parl.
    „Ihr kümmert euch um die Rebellen, sonst um nichts!" lautete der unwirsche Befehl.
    Parl zuckte die Schultern und gab seinen Begleitern einen Wink.
    Sie drangen weiter nach Norden vor.
    Als sie den Grollschlund erreichten, der bisher zur Hinrichtung der Gefangenen gedient hatte, wurden sie vorsichtiger, Es war Parl klar, daß es einen Zugang geben mußte, den sie nicht kannten.
    Vielleicht lauerten hier die Rebellen auf sie.
    Auf der anderen Seite des rauchenden Schachtes war eine flüchtige Bewegung. Sie war der Schwefelschwaden wegen nur undeutlich zu erkennen und sofort wieder verschwunden. Da es unmöglich war, schnell auf die andere Seite des Ganges zu gelangen, gab Parl den Befehl, das Feuer auf den schmalen Felsspalt zu eröffnen, der bisher ohne Beachtung geblieben war.
    Die konzentrierten Energien der schweren Impulsstrahler brachten das Gestein sofort zum Schmelzen, wurden aber zum großen Teil in alle Richtungen reflektiert. Einer von Parls Leuten erhielt einen energetischen Querschläger, der ihn so schwer verletzte, daß er wie tot zu Boden sank und liegenblieb. Niemand kümmerte sich um ihn, denn jeder hatte bald genug mit sich selbst zu tun.
    Der Gravitationstrichter über dem Grollschlund brach zusammen.
    Gleichzeitig begann es in der Tiefe des Schachtes zu brodeln.
    Parl, der einen Blick in den Abgrund warf, konnte erkennen, daß die feuerflüssige Lava zu steigen begann. Der Boden unter seinen Füßen schwankte, als bestünde er aus schwammiger Masse, nicht aus festem Gestein.
    „Ein Erdbeben!" rief jemand. „Wir müssen hier weg!"
    Der Meinung war Parl allerdings auch. Er verzichtete darauf, Aden Bericht zu erstatten, denn der Telekom war eingeschaltet.
    Aden hörte ohnehin alles, was gesprochen wurde.
    Aus der Decke brach erstes Gestein und prasselte in den Gang und in den

Weitere Kostenlose Bücher