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0764 - Schrei, wenn dich der Teufel holt

0764 - Schrei, wenn dich der Teufel holt

Titel: 0764 - Schrei, wenn dich der Teufel holt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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das Tablett, auf dem sich das Abendessen befand.
    Doch als Rishi das Zimmer der Inspektorin betrat, war diese offenbar in einem sehr entspannten Zustand. Jedenfalls ging der Pfleger davon aus.
    Denn Asha Devi machte gerade einen Kopf stand!
    In anderen Ländern der Welt wäre es wahrscheinlich sonderbar gewesen, wenn eine Patientin in einer Nervenklinik einen Kopfstand machte.
    Doch Indien war nicht umsonst das Heimatland des Yoga. Und bei diesen uralten körperlichen und geistigen Übungen spielte auch der Kopfstand eine große Rolle.
    Im Übrigen war es nicht der Kopfstand selbst, der Rishi faszinierte. Sondern die Tatsache, dass Asha Devi unter ihrem Seidenpyjama nackt war!
    Daher war die Jacke so weit hochgerutscht, dass der Pfleger einen Panoramablick auf den Busen der Polizistin hatte.
    Asha Devi hatte straffe, apfelgroße Brüste, die ohne Hilfsmittel vom Körper abstanden. Überhaupt musste Rishi sich eingestehen, dass diese kratzbürstige-Patientin eine außergewöhnlich schöne Frau war. Von ihrem Gesicht konnte er momentan nichts sehen. Es war unter dem hochgerutschten Pyjama-Oberteil verborgen.
    Vielleicht hatte sie ja noch gar nicht bemerkt, dass er eingetreten war?
    »Es gibt Abendessen, Miss Devi«, sagte Rishi laut. »Ich störe Ihre Meditation ja nur ungern, aber…«
    Der Pfleger hatte den Fehler begangen, in Ashas Reichweite zu kommen. Er stellte das Tablett auf dem Tisch ab, während er sprach. Doch er kam nicht mehr dazu, den Satz zu beenden.
    Ashas rechter Fuß schoss vor!
    Ihre Fußaußenkante traf ihn am Kinn wie ein Schmiedehammer. Genau auf den Punkt. Rishi wurde nach hinten geschleudert, krachte gegen die Wand und sank ohnmächtig an ihr herab.
    Noch während der große und schwere Mann das Bewusstsein verlor, kam Asha Devi wieder auf die Beine. Sie knickte in den Knien ein, ging in Vorkampfstellung. Doch dann erkannte sie, dass von dem Pfleger einstweilen keine Gefahr mehr drohte.
    Die Inspektorin ging schnell und planvoll vor. Sie prüfte das Essbesteck, das mitgeliefert worden war, und klemmte die Messerspitze in Höhe der Schlosszunge zwischen Tür und Rahmen, bevor die Tür ins Schloss fallen konnte. Sie ließ sich ja nicht von innen öffnen. Aber so konnte das Schloss nicht zuschnappen.
    Dann zog Asha Devi in fliegender Hast ihre Uniform an, die im Schrank hing. Andere Kleidung hatte sie nicht bei sich. Sie war im Hauptquartier der India Demon Police verhaftet worden.
    Die Inspektorin biss die Zähne zusammen, als sie sich diese Schande noch einmal ins Gedächtnis rief. Aber irgendjemand würde teuer dafür bezahlen, dass er ihr das angetan hatte!
    Es dauerte keine fünf Minuten, bis Asha Devi komplett angekleidet war. Ihre Dienstpistole hatte man ihr natürlich abgenommen. Aber sie hatte ja soeben bewiesen, dass sie sich auf den waffenlosen Kampf verstand.
    Asha zog die Tür wieder auf, ließ das Messer achtlos zu Boden fallen und eilte hinaus auf den Flur. Dort war alles still. Nur in der Ferne wurde ein Rollstuhl aus einem Quergang geschoben. Die Polizistin öffnete ein Fenster, schwang ihre langen Beine hinaus und kletterte an der Fassade hinab. Zum Glück befand sie sich nur im ersten Stockwerk.
    Asha Devi lief durch den dunklen Park. Es war nur eine Frage der Zeit, bis man ihre Flucht bemerken würde. Dieser Trottel von Pfleger musste vermutlich noch mehr Essen verteilen. Da würde man ihn schon bald schmerzlich vermissen. Die Polizistin näherte sich dem bewachten Tor. Die Zeit lief ihr davon. Doch plötzlich wurde ihr klar, dass sie ja in voller Uniform war.
    Asha trat in den Lichtschein der Toreinfahrt. Dort lungerten zwei Männer von der privaten Wachmannschaft herum.
    »Hoch mit euch!«, kommandierte Asha. Es fiel ihr nicht schwer, die Kerle zusammenzustauchen. Sie benahm sich einfach wie immer. »Hat euch Pennern noch keiner gesagt, dass eine Patientin ausgebrochen ist?«
    »N…nein, Madam!« Der Wächter stand stramm. Vermutlich war er ein ehemaliger Polizist oder Soldat, der auf Ashas forschen Befehlston immer noch mit antrainiertem Gehorsam reagierte.
    »Umso schlimmer! Dieses Hospital ist doch ein einziger Sauhaufen! Ich werde mich jetzt außerhalb des Geländes etwas umsehen. Und ihr Maden rührt euch nicht von der Stelle, kapiert?«
    »Jawohl, Madam!«
    Goodbye, ihr Volltrottel!, dachte Asha Devi, während sie in der Dunkelheit verschwand. Sie hatte Glück. Keine halbe Stunde später erreichte die Polizistin eine Fernstraße. Und noch vor Mitternacht saß Asha Devi

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