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0764 - Schrei, wenn dich der Teufel holt

0764 - Schrei, wenn dich der Teufel holt

Titel: 0764 - Schrei, wenn dich der Teufel holt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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Geräuschen des nächtlichen London filterte sein aufmerksames Gehör den Klang heraus, auf den er gewartet hatte.
    Flügelschlagen!
    Es vergingen noch ein paar weitere Minuten. Doch schließlich erschien ein Schatten in der Luft über den Hafenanlagen.
    Der Teuflische schob das Fenster gänzlich nach oben und trat zur Seite. Gleich darauf glitt im Gleitflug ei-. ne zweite Gestalt in das Haus, die der ersten stark ähnelte.
    Der Neuankömmling hatte sich geschickt durch das enge Fenster gedrängt. Nun schlug er einmal kurz mit seinen Schwingen, um sie zu sortieren.
    Dann grüßte er den Wartenden ehrerbietig.
    »Beim Geist von Calmac, ich bin zurück, o Meister!«
    »Das sehe ich selber, Panah«, gab der wartende Dämon zurück. »Hast du bekommen, was ich dir aufgetragen habe?«
    Wortlos öffnete der mit Panah Angesprochene eine Tasche, die er bei sich getragen hatte. Er holte ein paar Gegenstände heraus.
    »Ein Dreihalskolben, ein Exsikkator, zwei Messkolben, ein Gebläsebrenner… ich habe alles bekommen.«
    »Hast du auch nicht vergessen, menschliche Gestalt anzunehmen? Wir wollen kein Aufsehen erregen!«
    Panah lachte teuflisch. »Natürlich nicht, o Meister! Als eine kleine, unbedarfte Studentin bin ich in die Läden marschiert und habe das Gewünschte gekauft. Doch gestattet Ihr mir eine Frage?«
    »Du willst wahrscheinlich wissen, wozu ich den Krempel benötige.«
    »Ja, o Meister.«
    »Calmacs Geist weilt zwar immer noch unter uns«, begann der Oberdämon, »aber seit seinem Tod bin ich der Herrscher aller Erddämonen Britanniens. Oder zweifelst du daran?«
    »Natürlich nicht, o Meister!«, beeilte sich Panah zu versichern. Kein Schwarzblütiger, der an seinem untoten Leben hing, sollte die Machtposition des mit Meister Angesprochenen in Frage stellen. In blutigen Rangkämpfen hatte es dieser verstanden, nach Calmacs Tod der neue Anführer der Erddämonen zu werden.
    »Das will ich dir auch geraten haben. Du weißt doch, wer den großen Calmac vernichtet hat?«
    Panah nickte hasserfüllt.
    »Nicole Duval, die infame Gefährtin des verfluchten Zamorra! Ich wünschte, ich könnte diese beiden einmal in meine Krallen bekommen!«
    »Die Gelegenheit wird sich dir schneller bieten, als du glaubst«, orakelte der neue Meister der Erddämonen. »Aber ich werde nun deine eigentliche Frage beantworten. Ich benötige diese an sich harmlosen Gegenstände, weil ich eine Maschine bauen will. Was du mir heute gebracht hast, kennt jeder Chemiestudent aus dem Experimentierraum. Aber ich brauche diese Dinge, um eine noch nie da gewesene Apparatur zu konstruieren.«
    Panah war begierig, mehr zu hören. Aber er wusste genau, dass sein Meister ihm nicht mehr sagen würde, als dieser für nötig hielt. Trotzdem hakte Panah nach.
    »Hat diese… Maschine dann etwas mit Zamorra und Nicole Duval zu tun, o Meister?«
    »Indirekt. Auch diese beiden werden dran glauben müssen. Aber mir geht es vorrangig um meine Schwester.«
    Panah lachte zynisch.
    »Ihr meint diese Dämonenpolizistin, die wegen Eurer Aktion in der Villa Satania gesucht wird?«
    »Genau. Wie du weißt, habe ich mir erlaubt, für mein kleines Massaker die Gestalt meiner Schwester anzunehmen. Das war eine meiner leichtesten Übungen. Arme Asha! Sie war doch immer so stolz auf ihre Polizeiuniform! Das war mein erster Schritt, um sie zu vernichten.«
    »Und was wird der letzte Schritt sein, Meister?«, fragte Panah begierig.
    »Für den letzten Schritt, o Panah, benötige ich die Maschine, an der ich gerade arbeite. Ich brauche noch etwas Zeit, bis sie fertig ist. Aber so schnell wird Asha hier in London wohl nicht auf der Bildfläche erscheinen. Doch wenn sie es tut, dann ist das ihr Untergang!«
    Die beiden Dämonen stimmten in ein teuflisches Gelächter ein.
    ***
    Gandhi Mental Hospital, Kanpur, Indien
    Der Krankenpfleger Rishi Bagh hatte gute Laune. Nur noch eine Stunde bis zum Feierabend. Er wollte ins Kino gehen. Ein neuer, hochdramatischer Action-Thriller war angekündigt worden. Immerhin war Indien das Land mit der größten Filmproduktion weltweit.
    Doch zuvor musste er noch dieser Furie Asha Devi das Abendessen bringen. Rishi war sich im Klaren darüber, dass er höllisch aufpassen musste. Die Patientin hatte seinem Kollegen Batha immerhin fast das Nasenbein gebrochen, als dieser ihr eine Beruhigungsspritze geben wollte. Rishi hoffte nur, dass die Medizin noch etwas wirkte…
    Mit der einen Hand schloss er das Krankenzimmer auf, mit der anderen balancierte er

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