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0764 - Zeit der Grausamen

0764 - Zeit der Grausamen

Titel: 0764 - Zeit der Grausamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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habe.« Er kicherte plötzlich. Es hörte sich an, als sei er wahnsinnig geworden.
    »Es war einmalig, kann ich dir sagen. Ich hätte nie gedacht, einen derartigen Erfolg zu erringen. Es klappt doch noch, trotz des Zusammenbruchs. Der alte Plan ist nicht aus der Schiene gelaufen.«
    Helen Kern interessierte das alles nicht. Sie wollte wissen, wo sich Strigus befindet.
    »Das wirst du später sehen. Ich werde dafür sorgen, daß du ihn zu Gesicht bekommst.«
    »Ich will nicht so lange warten.«
    »Doch - wir müssen.«
    »Warum?«
    Gregorin lachte scharf und bissig, bevor er sich etwas nach vorn drückte, damit er Platz für seine rechte Hand hatte, um sie hinter seinen Rücken schieben zu können. Er holte dort einen Gegenstand hervor, den er bisher verborgen gehabt hatte.
    Etwas schimmerte im Licht der Lampe wie ein Reflex. Es war auch sehr blank - und tödlich.
    Die Klinge einer scharf geschliffenen Axt!
    Gregorin lachte, nahm die Waffe wieder zurück und hielt sie vor sein Gesicht. »Damit«, flüsterte er, »werden wir beide den neuen Weg einschlagen, das verspreche ich dir.«
    »Welchen?«
    »Den Weg der Strigen, der Bluteulen. Du bist nicht die einzige, es gibt noch andere.« Er ließ seinen Blick prüfend über sie hinwegwandern, »aber die haben sich richtig verwandelt. Du nicht. Bei dir fehlte noch etwas, verstehst du?«
    »Ich weiß.«
    Er stellte die Axt auf seinen rechten Oberschenkel, mit der Schneide nach oben. »Und was willst du dagegen tun?« fragte er lauernd, »damit du nicht so bleibst, sondern wirst wie die anderen?«
    »Muß ich denn etwas dagegen tun?«
    »Wenn du ganz zu uns gehören willst, schon. Aber das überlasse ich Strigus.«
    »Ist er hier?«
    Gregorin hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Er kann überall und nirgends sein. Wenn er aber gebraucht wird, ist er hier. Darauf kannst du dich verlassen.«
    »So lange will ich nicht warten!« erklärte Helen.. Sie fieberte danach, denjenigen zu sehen, der sie in diese Lage gebracht hatte. Ihre Erinnerung beruhte allein auf dem dunklen Zimmer, dem Bärtigen und den wenigen Lichtpunkten, die kaum den Namen Beleuchtung verdient hatten.
    »Es liegt nicht an mir!« flüsterte Gregorin. »Leider. Ich hätte dir gern den Gefallen erfüllt. Außerdem wußte ich, daß du zurückkehren würdest, aber mir sind Grenzen gesetzt. Ich bin nur der Mittler. Ich habe es praktisch angeleiert, weil ich wollte, daß hier eine Organisation aufgebaut wird. Strigen«, flüsterte er, »Strigen unter unserer Kontrolle. Begreifst du, was das bedeutet?«
    »Ich will es nicht.«
    »Doch, das mußt du. Unser Land ist zerschlagen worden. Wir werden wieder groß und mächtig werden. Man kann uns nicht so einfach ausradieren. Es gibt noch alte Freunde, die zusammenhalten und sich rächen werden. Die Methoden von damals haben wir nicht vergessen, verlaß dich darauf.«
    Helen schwieg. Es interessierte sie überhaupt nicht, was der andere dachte und vorhatte. Sie wollte andere Dinge in Bewegung setzen und vor allen Dingen nicht in diesem verdammten Keller bleiben.
    Noch immer dachte sie an Strigus, wußte gleichzeitig, daß der Weg zu ihm noch mit zahlreichen Hindernissen gespickt sein würde.
    Der Mann mit der Axt stand auf.
    Er war groß, muskulös und überragte Helen, die sich vor ihm keinesfalls fürchtete. Sie wußte, wie stark sie war, und sie würde noch stärker werden, das stand fest.
    Halb Mensch, halb Eule noch stand nicht fest, welche Kraft in ihr überwog. Beide hielten sich die Waage, doch sie spürte bereits den Drang des Nichtmenschlichen immer stärker werden. Das Tier in ihr überwog, und damit auch ein anderes Gefühl, das allmählich zu einer regelrechten Manie wuchs.
    Sie dachte an andere Menschen. An Opfer und deren Blut. Sie war wie ein Vampir, sie wollte dafür sorgen, daß sich die Strigen vermehrten. Der Gedanke daran übertrug sich auch auf ihr Gefieder, das sich leicht sträubte. Über ihre Haut lief wieder ein Schauder.
    Gregorin bewegte sich auf eine Tür zu. Sie lag im Schatten und war erst dann zu erkennen, als er dicht davorstand. Auch Helen blieb in seiner Nähe stehen. »Ich bin nicht allein«, flüsterte er ihr zu.
    »Ich habe drei Verbündete mitgebracht und…«
    »Nur noch zwei.«
    »Wieso?«
    »Einen habe ich getötet.« Sie hielt ihm die Klaue hin. »Die drang ihm in den Hals.«
    Gregorin schluckte. Er leckte dann über seine Lippen. Vielleicht erbleichte er auch, es war nicht zu erkennen. »Warum… warum hast du ihn

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