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0765 - Die Dämonen-Falle

0765 - Die Dämonen-Falle

Titel: 0765 - Die Dämonen-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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kommen.
    Danach suchte Nicole nach Pater Aurelian. Sie fand ihn schmökernd in der Bibliothek. Wie Zamorra am Vortag suchte auch er nach Informationen über Marchosias. Doch auch der Pater war bisher nicht fündig geworden.
    »Wir müssen nach Roanne«, riss sie ihn aus seinen Nachforschungen. »Irgendwas ist passiert. Zamorra ist verschwunden. Er meldet sich nicht und ist nicht zu erreichen.«
    Auf dem Weg zum Auto unterrichtete sie Aurelian über die Einzelheiten.
    ***
    DER CORR lachte hämisch.
    »Der große Zamorra, den niemand überwinden kann«, höhnte er. »Alles nur Gerede. Ich war stets überzeugt, dass du mir eines Tages unterliegen wirst. Allerdings habe ich nicht erwartet, dass es so einfach sein würde.«
    Nachdenklich betrachtete Zamorra den uralten Erzdämon.
    Zarkahr, rein äußerlich wie Lucifuge Rofocale wirkend, galt als der Urahn und Begründer der Corr-Dämonen. Eineinhalb Jahrhunderte war er in einem Londoner Tempel versteinert gewesen, bis Mansur Panshurab ihn 1995 versehentlich aufgeweckt hatte. Zarkahr, der sich selbst nur DER CORR nannte, hatte recht schnell das damalige Oberhaupt Zorm getötet und selbst wieder die Führung der Corr-Sippe übernommen.
    Zamorra war nicht wohl in seiner Haut. Zarkahrs Macht war enorm, seine Stellung im unüberschaubaren Reich der Finsternis nicht abzuschätzen. Wenn es ihm gelang, Zamorra auszuschalten, würde seine Reputation gewaltig steigen.
    »Was willst du von mir?«, fragte Zamorra.
    Amüsiertes Gelächter antwortete ihm, in das Zarkahrs Vasallen mit kehligen Lauten einstimmten.
    Die beiden klobig erscheinenden Hilfsdämonen näherten sich halb gehend, halb kriechend. Ihre giftgrüne Haut schimmerte unheilvoll. Sie verfügten über zwei kurze, stämmige Hinterbeine und von Muskelsträngen übersäte Unterarme mit mächtigen Greifhänden.
    Wahrscheinlich hatte einer von ihnen Zamorra den Knockout verpasst.
    »Die Frage ist deiner unwürdig, Zamorra«, sagte Zarkahr. »Schließlich kannst du sie dir selbst beantworten. Deinen Tod will ich, wie so viele andere auch. Sie alle werden sich gar nicht genug bei mir bedanken können.«
    »Ich habe gehört, du hast nicht viele Freunde.«
    »Das ändert sich, wenn du erst tot bist. Niemand wird es wagen, sich mit Zamorras Bezwinger anzulegen.«
    »Ich will dir deine Illusionen nicht nehmen, aber nicht mal die Angehörigen deiner eigenen Sippe mögen dich.«
    Zarkahr schrie wütend auf. »Achte auf deine Worte, sonst sind es deine letzten.«
    Die Drohung beeindruckte Zamorra nicht. Gleichgültig, was er sagte, tot war er so oder so. Aus eigenem Antrieb würde ihn Zarkahr nie mehr gehen lassen, nachdem er ihn so raffiniert ausgetrickst hatte.
    Es sei denn, Zamorra kam ein rettender Einfall. Leider verfügte er über keine Optionen. Selten zuvor in seinem Leben hatte er sich so hilflos gefühlt wie in diesem Moment.
    Vielleicht konnte er einen Vorteil erringen, wenn es ihm gelang, Zarkahr zu provozieren.
    »Deine Wut beweist mir, dass ich mich nicht irre. Deine eigenen Dämonen verabscheuen dich wegen deines Aussehens. Du bist anders als sie.«
    DER CORR fauchte zornig. »Trotzdem erkennen sie mich an und ordnen sich unter.«
    »Aber du hast keine Ahnung, was sie hinter deinem Rücken tun. Wenn du da bist, tun sie dir schön. Aber in deiner Abwesenheit reden sie gegen dich. Loyal sind sie nur in deiner Gegenwart.«
    »Du vergeudest deine Spucke, Zamorra. Ich durchschaue, was du vorhast.«
    Der Dämonenjäger beobachtete Zarkahrs Vasallen. Ihre Unruhe war körperlich greifbar. Ungeduldig bewegten sie sich an der Seite ihres Herrn. Sie machten einen angriffslustigen Eindruck. Wenn Zamorra sich nicht irrte, wären sie am liebsten sofort über ihn hergefallen. Wahrscheinlich warteten sie nur auf einen diesbezüglichen Befehl ihres Herrn.
    »Frag sie doch, wenn du den Mut aufbringst«, forderte Zamorra ihn auf. »Aber vermutlich würden sie dir sogar ins Antlitz lügen.«
    Zarkahr schlug wütend mit den Flügeln. Er war es nicht gewohnt, dass jemand in diesem Tonfall mit ihm redete.
    Womöglich überlegte er auch, wie viel Wahrheit an Zamorras Behauptungen dran war.
    »Deine Worte sind sinnlos, Zamorra. Die Mitglieder meiner Sippe sind mir treu ergeben. Keiner von ihnen würde wagen, sich mir zu widersetzen. Mach dir also keine falschen Hoffnungen.«
    Wie zur Bestätigung seiner Worte scheuchte Zarkahr seine giftgrünen Helfer davon. Panisch stieben sie auseinander und flüchteten in den Hintergrund der Scheune.
    Das war

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