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0765 - Die Dämonen-Falle

0765 - Die Dämonen-Falle

Titel: 0765 - Die Dämonen-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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Scheunentore ab. Zamorra schätzte seine Chancen ab, es unversehrt zu erreichen. Wenn es ihm nur für einige Sekunden gelang, seine Angreifer abzulenken, konnte er vielleicht hinübergelangen.
    Zamorra lief los. Aus den Augenwinkeln sah er die hastigen Bewegungen der Hilfsdämonen. Nur Zarkahr stand da wie versteinert. Er schien sich seiner Beute sicher zu sein.
    Mit Macht schleuderte Zamorra die Mistgabel. Sie raste, die Zinken voraus, auf den Anführer der Corr-Sippe zu. Bange Momente hegte Zamorra die verwegene Hoffnung, sie würde seinen Gegner erreichen. Dann wurde sie mitten in der Luft abgefangen, als sei sie gegen ein unsichtbares Hindernis geprallt. Scheppernd fiel sie zu Boden.
    Nur noch wenige Schritte trennten Zamorra vom Ausgang. Mit einem raschen Blick vergewisserte er sich, dass es die Hilfsdämonen nicht schafften, Anschluss zu halten. Sie waren zu träge und langsam.
    Ihr Anführer aber nicht. Er musste sich nicht mal bewegen, um Zamorra wieder einzufangen. Unversehens erfüllte Zarkahrs dröhnendes Gelächter den Raum.
    »Netter Versuch!«, rief er. »Aber ich habe es dir doch schon gesagt. Du hetzt dich umsonst ab. Du wirst erst gehen, wenn ich es erlaube.«
    »Aber das wird niemals geschehen«, keiften dje beiden Hilfsdämonen im Chor. Grenzenloses Vergnügen schwang in ihren Stimmen mit.
    Bevor er das Tor endgültig erreichte, wurde Zamorra von den Beinen gerissen. Wie ein Wolkenkratzer stürzte die plötzlich erhöhte Schwerkraft auf ihn ein. Er überschlug sich, dann war er wie festgenagelt.
    Er machte sich klar, dass es ein verzweifelter Versuch gewesen war. Für ihre Schwerkraftfallen brauchten die Zarkahr-Dämonen ihn nicht in die Finger zu bekommen. Sie konnten sie auch aus der Distanz einsetzen, so lange sie sahen, wo er sich aufhielt.
    Gemächlich näherte Zarkahr sich ihm. Er demonstrierte, dass er alle Zeit der Welt hatte, und Zamorra konnte ihm da nicht mal widersprechen. Schließlich blieb die gehörnte Gestalt stehen. Seine Unterlinge hüpften aufgeregt auf ihren Hinterläufen. Sie wiegten die Köpfe und plapperten sinnloses Zeug.
    »Schluss mit diesen Spielchen«, sagte Zarkahr grollend. »Es wird Zeit, dass wir uns ernsthaft unterhalten, Zamorra. Ich kenne dein kleines Geheimnis, und ich würde gern daran teilhaben.«
    Zamorra blinzelte den Dämon an. »Wovon redest du? Wenn ich dir von all meinen Geheimnisse berichte, müssen wir uns eine Menge Zeit nehmen.«
    »Sei nicht so überheblich. Deine vorgetäuschte Selbstsicherheit kann mich nicht irritieren. Du hast keinen Trumpf mehr, den du gegen mich ausspielen kannst.«
    »Wenn du meinst.« Zamorra gab sich betont gelangweilt. Natürlich hatte er das nicht. Aber bluffen war das Einzige, was er in seiner Situation tun konnte. »Zu gegebener Zeit reden wir da noch mal drüber.«
    »Unsinn!« Zarkahrs Stimme klang verächtlich. »Du redest jetzt, oder du wirst es bereuen.«
    Seine grünhäutigen Vasallen brachen in meckerndes Gelächter aus. Mit gebleckten Zähnen stießen ihre Köpfe in Zamorras Richtung, aber noch wagten sie nicht zuzuschnappen.
    »Mal sehen«, gab sich der Dämonenjäger nachdenklich. »Wenn du mir endlich sagst, was du wissen willst.«
    »Ich will wissen, womit du Stygia erpresst.«
    Die Worte verschlugen Zamorra die Sprache.
    Und die Gravitation fiel erbarmungslos über ihn her.
    ***
    Zamorra war wirklich in eine Falle gelockt worden, aber nicht von Marchosias, wie sie eiwartet hatten.
    Nicole Duval kannte den Entführer, den die Bilder der Zeitschau entlarvten.
    Es handelte sich um Zarkahr, das Oberhaupt der Corr-Dämonen.
    Dank der Zeitschau war die Spur von Zamorra und seinen Entführern leicht zu verfolgen.
    Aurelian lenkte Nicoles Wagen durch eine Reihe von Seitenstraßen stadtauswärts. Bald lagen die letzten Gebäude hinter ihnen, und sie folgten einer kaum befahrenen Landstraße ins östlicher Richtung. Es ging geradewegs ins ländliche Niemandsland.
    »Keine Veränderungen?«, fragte er ungeduldig.
    »Wir sind auf dem richtigen Weg«, beruhigte Nicole ihn. Aufmerksam hielt sie den Mini-Bildschirm von Zamorras Amulett im Auge.
    Dessen Entführer hatten nicht mal einen Haken geschlagen. Natürlich rechneten sie nicht damit, verfolgt zu werden. Sie kannten ja nicht die Fähigkeiten von Merlins Stern. Geschweige denn ahnten sie, dass das Amulett benutzt wurde, um ihnen auf den Fersen zu bleiben.
    »Ich verstehe nicht, wieso Zarkahr Zamorra nicht gleich getötet hat«, grübelte Nicole bedächtig. In ihrer

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