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0765 - Todesangst und Leichenmoder

0765 - Todesangst und Leichenmoder

Titel: 0765 - Todesangst und Leichenmoder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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was ist los mit dir? Was hast du? Auf einmal bist du still geworden.«
    »Nicht ohne Grund.«
    Allie stieß ihn an. »Hast du wieder deine Depressionen oder Träume? Das kann es doch nicht sein.«
    »Nein, nein, mir geht es um etwas anderes. Ich bin sauer, weil sie mich noch immer unter Verdacht haben. Oder denkst du etwa, daß der Bulle gekommen ist, um uns einen guten Tag zu wünschen?«
    »Sicher nicht. Aber ich kann die Polizei auch verstehen. Jeder ist für die verdächtig.«
    Der Fotograf schüttelte den Kopf. Er war mit seinen Gedanken ganz woanders. »Wie der sich in der Requisitenkammer umgeschaut hat, das war schon komisch. Als suche er dort Leichen oder Leichenteile. Ich weiß nicht mal, ob er weg ist.«
    »Wieso?«
    »Dem traue ich durchaus zu, daß er sich in der Nähe versteckt hält und das Haus beobachtet.«
    Allie leckte über ihre Lippen. »Meinst du?«
    »Klar doch.«
    Sie hob die Schultern und stand auf. »Das ist mir egal. Ich will meine Ruhe haben.« Sie ging einen Schritt von der Couch weg. Dino gelang es gerade noch, sie festzuhalten.
    »Wo willst du denn hin?«
    Allie drehte den Kopf. »Sei mir nicht böse, aber mir ist es in deiner Wohnung zu warm. Ich werde ins Bad gehen und eine Dusche nehmen. Ich muß mich einfach frisch machen.«
    »Klar, das verstehe ich.«
    »Dann bis gleich.« Ihre Hand rutschte aus Dinos Griff hervor. Lächelnd blickte er ihr nach. Allie verstand es phantastisch, sich zu bewegen. Ihr Gang war etwas Besonderes, wirkte aber trotzdem nicht aufgesetzt. An der Ecke zum breiten Flur drehte sich Allie noch einmal um und lächelte verheißungsvoll zurück.
    »Ist was?«
    Ihr Lächeln blieb. »Du kannst ja gleich nachkommen, wenn du Lust hast, Dino.«
    »Mal sehen.«
    »Tschau.« Sie hauchte ihm einen Kuß zu und verschwand. Er hörte noch, wie eine Tür zuschlug, dann war er allein.
    Dino blieb sitzen. Er schaute in die Höhe und dachte daran, daß die Decke eigentlich viel zu hoch war. Die paßte zu einer Fabrik, aber nicht zu einer Wohnung. Im Sommer war es nicht weiter tragisch, im Winter allerdings mußte er zuviel heizen, um seine Wohnung warm zu bekommen.
    Dann stand er auf.
    Reckte sich, schüttelte den Kopf und ging langsam auf und ab. Das brauchte er einfach, denn nur so konnte er in eine kreative Phase hineingelangen. Jetzt brauchte er diese Kreativität einfach, denn er mußte darüber nachdenken, wie es weitergehen sollte.
    Wohin trieb das Boot?
    Er fuhr auf dem Fluß, doch die Strömung gefiel Dino Kellerman immer weniger. Er hatte den Eindruck, als würde sie sich gegen ihn stemmen und gegen ihn verschworen haben. Zahlreiche Strudel bildeten sich, viele Wirbel und Untiefen, die sein Boot packten und es herumzerrten. Was und wer hatte sich gegen ihn verschworen?
    Er wußte es nicht, aber er dachte seltsamerweise wieder über seine Träume nach.
    Sie waren schlimm und furchtbar gewesen. Die Träume hatten ihn in ihre Welt hineingezerrt, sie waren wie die Ankündigung eines langen Sterbens.
    Er atmete tief durch und wunderte sich plötzlich, daß er sich an seiner Bilder-Galerie wiederfand.
    Er ging weiter.
    Studierte die Motive und mußte seiner Verlobten recht geben. Sie alle waren sehr düster, beinahe drohend, ein Spiegelbild seiner Alpträume. Erst jetzt fiel ihm ein, daß er die Motive beinahe zwangsläufig gesucht hatte. Es war wie der Zug einer langen Leine gewesen, die ihn zu diesem Ziel geführt hatte.
    Dunkelheit, Schatten, Nebel, kahle Bäume. Überhaupt keine freundliche Natur. Manche Motive wirkten verzerrt, als wären sie dabei zu zerfließen und hätten sich letztendlich gesträubt, auf ein Bild gebrannt zu werden.
    Er drehte sich schnell weg.
    Das Gefühl blieb.
    Die Drohung, die dumpfe Vorahnung. Zwar stand er mit beiden Füßen auf dem Boden, dennoch glaubte er, wegzufliegen. Irgend etwas stimmte nicht mehr.
    Dino zitterte plötzlich. Das lag an seinem plötzlichen Wissen oder an der Erkenntnis. Auf einmal wußte er Bescheid. Es waren wieder die finsteren Träume, die ihn überfielen, die schrecklichen Bilder, die ihn hinein in ihre Welt zogen.
    Bilder oder Visionen des Schreckens. Er konnte sie nicht erklären, auch nicht identifizieren. Er dachte selbst auch nicht daran, es waren die Bilder eines anderen und trotzdem die seinen.
    Reinkarnation, schon einmal gelebt, aber etwas ist da falsch gelaufen. Es geriet nicht mehr in den normalen Rhythmus hinein, sondern hatte sich abgespalten.
    Was war da passiert?
    Dino beugte sich vor. Mit beiden

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