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0766 - Der Herr der Welt

Titel: 0766 - Der Herr der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagte er mit schwerer Stimme, „aber es sieht so aus, als wäre der Schaden minimal!"
    „Laß sehen!" ereiferte sich Tingmer und zwängte sich ebenfalls durch die Luköffnung, dicht gefolgt von Bluff Pollard, der sich als Schlankster der drei dabei am leichtesten tat.
    Gebannt starrten sie alle über den Rand der Fahrzeugbasis hinab. Was sie sahen, kam ihnen fast wie ein Wunder vor.
    Das kräftige Metall der Schürze hatte den Aufprall fast unbeschadet überstanden. Es gab ein paar belanglose Beulen, die, wenn sie nicht beseitigt wurden, sicherlich die Manövrierbarkeit des Fahrzeugs beeinträchtigen würden. Aber es schien nicht übermäßig schwierig, die Dellen auszuhämmern, und dann war der Hovercraft wieder so gut wie neu!
    „Also ... an die Arbeit!" sagte Walik Kauk.
    Es war klar, wie sie vorgehen mußten. Das Ausbeulen mußte von innen geschehen, also ging es darum, das Fahrzeug aufzubocken, so daß man von unten her an das Innere der Schürze gelangen konnte. Walik gab ein paar Anweisungen.
    Tingmer und Bluff sprangen ab. Walik ging in den Führerstand und ließ das Triebwerk anlaufen. Vorsichtig gab er Leistung auf die Turbine, bis er den schwachen Ruck verspürte, der anzeigte, daß das Fahrzeug den Boden verlassen hatte.
    Der Hovercraft lag schief infolge des durch die Beulen verformten Luftkissens, aber es bereitete Walik keine Mühe, ihn stetig in der Luft zu halten. Baldwin Tingmer und Bluff Pollard eilten herzu und stapelten im Sturm der herausströmenden Luft Felsstücke aufeinander, bis sie eine Unterlage geschaffen hatten, auf der der Hovercraft sicher aufgebockt werden konnte.
    „Fertig!" schrie Tingmer über das Tosen des Triebwerks hinweg.
    Walik verringerte die Leistung der Turbine. Langsam, wie eine Feder, sank das Fahrzeug in die Tiefe. Walik spürte die Berührung mit den aufgestapelten Steinen. Vorsichtig fuhr er die Turbinenleistung weiter herab, jeden Atemzug bereit, den Hovercraft wieder in die Höhe zu heben, sobald er merkte, daß die Unterlage nicht standhielt. Aber die Steine standen.
    Aufatmend schaltete Walik das Triebwerk aus. Von draußen hörte er Bluff und Baldwin jubeln.
     
    *
     
    Die Nacht wurde bitter kalt. Von Zeit zu Zeit mußte Walik das Triebwerk für kurze Zeit einschalten und auf hohen Touren laufen lassen, um die Batterien wieder aufzuladen, mit deren Hilfe sie die Temperatur im Innern des Kuppelaufbaus auf einigermaßen erträglichen Werten hielten. Insgeheim verfluchte er den Authentizitätsfimmel seines im Lauf der Katastrophe verschollenen Freundes Kelko Golvin, der dieses Fahrzeug nach über sechzehnhundert Jahre alten Vorlagen gebaut hatte.
    Wenigstens moderne Kernzerfallsbatterien hätte er anstelle der uralten elektrochemischen Aggregate verwenden können!
    Draußen wurde wegen der Kälte nur in Schichten gearbeitet.
    Ein Hammer befand sich nicht unter den Ausrüstungsgegenständen des Hovercraft.
    Aber es gab genügend andere Geräte, die einen Hammer vertraten. In regelmäßigen Abständen klangen von unter dem Fahrzeug her wuchtige Schläge gegen die Beulen der Luftschürze.
    Es war ein mühseliges Vorhaben, und Walik Kauk, der sich in regelmäßigem Turnus mit Baldwin Tingmer und Bluff Pollard abwechselte, hatte Gelegenheit genug, über die Mühsal des Lebens eines Mechanikers vor sechzehnhundert Jahren nachzudenken.
    Vermutlich allerdings, dachte er grimmig, während er einen weiteren Schlag gegen die größte der Beulen führte, hatten die Leute damals gesünder gelebt. Er spürte, wie es schon nach ein paar Dutzend Schlägen mit seinen Kräften zu Ende ging.
    Sie arbeiteten die Nacht hindurch, und gegen Morgen geriet der endgültige Erfolg endlich in Sichtweite. Der drei Männer hatte sich inzwischen ein brennender Ehrgeiz bemächtigt, der sie nicht ruhen ließ, bevor nicht auch die letzte Unebenheit ausgeglichen war.
    Sie fühlten sich müde und zerschlagen, aber sie waren stolz auf ihr Werk.
    In der bitteren Kälte der Nacht waren die treibenden Eisschollen draußen auf dem Wasser der Bering-Straße zusammengewachsen. Als die Sonne aufging, bedeckte eine unebene Eisfläche das Meer. Bluff Pollard hatte inzwischen die Karten studiert, die zur Grundausrüstung des Hovercraft gehörten, und festgestellt, daß die Springflut das Fahrzeug etwa zwanzig Kilometer weit entlang der Küste nach Süden und Südwesten getrieben hatte.
    Uelen war von hier aus nicht zu sehen. Es ließ sich nicht ausmachen, wie die Stadt die Flut überstanden hatte.
    Kurz nach

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