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077 - Die Hexe von Andorra

077 - Die Hexe von Andorra

Titel: 077 - Die Hexe von Andorra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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eine Waffe bei sich getragen hatte. Aber er hatte auch nicht damit rechnen können, daß Quintanos angestaute Aggressionen so schnell sich entladen würden. Deshalb hatte er die Pistole auf seinem Zimmer gelassen.
    Dorian durchquerte die Ahnengalerie und kam in den langen Gang, der zur Halle führte. Die Taschenlampe hatte er zum Glück an sich genommen. Aber vorerst benötigte er sie nicht, denn in der Halle waren die Fackeln angezündet.
    Zuerst wollte er sich dem Ausgang zuwenden, doch dann sah er, daß dort zwei Kapuzenmänner postiert waren. Deshalb verschwand er im nächsten Seitengang. Aber auch dort kamen ihm schon Kapuzenmänner entgegen. Sie waren mit mittelalterlichen Waffen ausgerüstet. Einer schwang einen Morgenstern, ein zweiter war mit einer Hellebarde bewaffnet, der dritte mit einer Streitaxt.
    Dorian machte kehrt und verschwand durch einen schmalen Durchlaß, der zu einer Wendeltreppe führte, auf der er nach oben steigen wollte. Er mußte zuerst einmal auf sein Zimmer, um die Pistole an sich zubringen, selbst auf die Gefahr hin, daß er dort bereits erwartet wurde. Denn mit der Schußwaffe wäre er seinen Verfolgern überlegen gewesen, und das war schon ein gewisses Risiko wert.
    Als er jedoch einige Stufen hinaufgestiegen war, hörte er von oben Schritte.
    Jemand sagte: „Ich habe fest damit gerechnet, daß er auf seinem Zimmer ist. Hoffentlich ist er nicht aus Basajaun getürmt."
    „Alle Ausgänge sind bewacht", sagte eine zweite Stimme. „Und sein Wagen steht noch auf seinem Platz."
    Dorian hatte keine andere Wahl, als über die Wendeltreppe in die unterirdischen Gewölbe zu fliehen. Er schaltete die Taschenlampe ein, um schneller vorwärts zu kommen, und nahm immer gleich drei Stufen auf einmal. Die Wendeltreppe schien kein Ende zu nehmen. Als er endlich in ein tief unter der Erde liegendes Gewölbe kam, stach ihm sofort ein großes Henkerschwert in die Augen, das an einer Kette von der Wand hing. Der Verschluß war aber derart verrostet, daß er mit aller Kraft daran ziehen mußte, bis er die Waffe in seinen Besitz bringen konnte. Doch die Mühe hatte sich gelohnt. Jetzt war er nicht mehr so schutzlos. Das zweischneidige Henkersschwert lag schwer in seiner Hand. Dennoch wollte er sich den Weg nach oben nicht freikämpfen; hier unten fühlte er sich vorerst sicherer.
    Es herrschte eine unheimliche Stille. Von oben drangen zwar vereinzelt Geräusche herunter, doch die verhallten bald, als sich Dorian tiefer in das unterirdische Gewölbe vorwagte.
    Die Gänge waren winkelig; manchmal führten Stufen hinauf, dann wieder hinunter. Der Boden war uneben. Steinquader lagen im Wege und immer wieder zweigten Gänge nach links und rechts ab, führten in kleine Kammern, in denen Skelette lagen. Ratten flüchteten fiepend aus dem Lichtkreis der Taschenlampe.
    Dorian war vorsichtig genug, um den vielen Nischen und Torbögen auszuweichen. Das rettete ihm das Leben.
    Als er wieder zu einem Quergang kam, ertönte plötzlich ein unartikulierter Schrei. Ein Kapuzenmann stürzte mit erhobenem Schwert heraus und ließ es wuchtig niedersausen. Die Klinge schlug wenige Zentimeter vor Dorians Füßen auf dem Steinboden auf, so daß die Funken nur so sprühten. Dorian schlug dem Angreifer die flache Klinge gegen die Seite, daß er den Halt verlor und zu Boden fiel. Da tauchte dahinter ein zweiter Kapuzenmann auf, der mit einem vorgehaltenen Spieß Dorian anlief. Der Dämonenkiller konnte nicht mehr ausweichen, sondern sah seine einzige Rettung darin, das Schwert gegen den Schaft zu schlagen, um so die Richtung des Spießes zu verändern.
    1)as gelang ihm. Der Kapuzenmann aber war so in Schwung, daß er sich nicht mehr stoppen konnte und seinen Kameraden mit der Lanze aufspießte. Ein furchtbarer Schrei folgte, der von den Wänden widerhallte. Dorian schlug dem Kapuzenmann mit dem Spieß die abgeflachte Seite des Schwertes über den Kopf, daß er bewußtlos zusammenbrach.
    Dorian war klar, daß der Todesschrei die anderen herbeilocken würde; deshalb machte er, daß er von hier wegkam. Er erreichte ohne weiteren Zwischenfall ein Gewölbe mit vielen Eisentüren, die Gucklöcher hatten. Das schien das Verlies zu sein.
    Bevor sich Dorian entschließen konnte, wohin er sich wenden sollte, vernahm er hinter einer der Zellentüren ein Wimmern. Sich nach eventuellen Verfolgern umblickend, ging er hin und öffnete die Klappe und leuchtete mit der Taschenlampe ins Innere.
    Ihm bot sich ein furchtbarer Anblick. In einer

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