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0770 - Die andere Seite der Hölle

0770 - Die andere Seite der Hölle

Titel: 0770 - Die andere Seite der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gedacht?«
    »Kaum.«
    Suko wollte es nicht glauben. »Tatsächlich nicht?«
    Ferguson wiegte den Kopf. »Es wird natürlich viel geredet. Da ist dieses Thema auch schon angeschnitten worden. Das hat die Furcht der Menschen vor dieser Kapelle noch gesteigert.«
    »Danke.«
    »Das war alles? Kann ich gehen?«
    »Wohin Sie wollen.«
    »Ja, dann… also, ich ziehe mich jetzt zurück.« Er war unsicher, als er zu seinen Leuten ging.
    Wir aber hatten einiges erfahren, und Suko hob den rechten Daumen. »Die Kapelle, John, das ist es. Da werden wir die Lösung finden.«
    »Hoffentlich. Aber zunächst möchte ich mit dem Mädchen reden. Auch das ist wichtig.«
    »Falls du die Kleine findest.«
    »Wir kommen schon durch. Aber zuerst sollten wir uns um Jane kümmern. Mal sehen, was sie in ihrem Zimmer noch alles macht.«
    Die Rezeption war ebenfalls von den Flammen vernichtet worden. Es gab nur mehr stinkende Reste, hinter denen der Besitzer stand und auf seine Füße stierte. Der Mann trug einen schwarzen Anzug und sah darin aus wie ein Oberkellner. Die Lippen hatte er vorgeschoben, und er sprach mit sich selbst. Als wir bei ihm standen, da sah er aus wie sein eigenes Gespenst und schrak zusammen.
    »Wer sind Sie?«
    Wir wiesen uns aus.
    »Ihr kommt zu spät. Es ist alles kaputt, es ist…«
    »Denken Sie lieber an die Menschen. Eine Frage. Bei Ihnen wohnt eine Jane Collins. Können Sie uns die Zimmernummer sagen?«
    »Weiß ich nicht auswendig.«
    »Wer weiß es?«
    Eine Hotelangestellte mit halb verbrannter Kleidung meldete sich aus dem Hintergrund. »Ich kann es Ihnen sagen.«
    Wir erhielten die Auskunft und bedankten uns. Da der Lift nicht mehr funktionierte, mußten wir die Treppe nehmen. Durch die oberen Flure trieb dünner Rauch. Es stank; als hätte Kunststoff gebrannt? Der Flur machte einen düsteren Eindruck. Nicht eben das, was man in einem Hotel erwartet, wenn man sich wohl fühlen will.
    Ich klopfte.
    Jane meldete sich nicht.
    Ich klopfte kein zweites Mal, sondern probierte, ob sich der Türknauf drehen ließ.
    Es klappte.
    Suko stieß die Tür auf und betrat noch vor mir den Raum. Mit vier Schritten hatte er das Zimmer durchquert, blieb vor dem Fenster stehen und drehte sich um.
    »Nicht mehr hier, John.«
    Ich wollte es genau wissen, schaute im kleinen Bad nach und fand es menschenleer. Als ich die Tür wieder zuzog, wußte ich, daß uns Jane gelinkt hatte. Sie war von uns gegangen, um in Ruhe verschwinden zu können. Ich leistete Suko insgeheim Abbitte, als er davon gesprochen hatte, wie sehr sich Jane doch verändert hatte. Sie war zu einer anderen Person geworden. Äußerlich jedoch nicht.
    »Ja«, sagte ich, »das sind Dinge, mit denen wir fertig werden müssen. Muß ich dich fragen, wo sie sein kann?«
    »Nein, John, das mußt du nicht.«
    »Dann werden wir uns mal auf den Weg zu diesem seltsamen Wunderkind machen…«
    ***
    Jane freute sich, sie lachte, denn es war gelungen, die beiden Freunde zu linken.
    Freund? Was heißt Freunde? Sie dachte darüber nach, denn für sie existierte im Moment nur ein Freund, und das war eine Freundin, die ihr das Leben gerettet hatte.
    Plötzlich stand sie auf ihrer Seite, obwohl sie Jane in der vergangenen Nacht noch gewarnt hatte.
    Warum diese plötzliche Drehung? Darüber dachte die Detektivin nach. Sie mußte irgend etwas an sich haben, das sie für Elenor interessant gemacht hatte, so daß beide sogar eine gewisse Seelenverwandtschaft spürten.
    Genau das war es. Eine Seelenverwandtschaft. Und Jane wollte diese unbedingt aktivieren. Dazu aber durfte sie nicht durch Glenfield laufen, sondern mußte zu ihr.
    Sie nahm Umwege. Auch dort begegneten ihr Menschen. Der Brand hatte sich herumgesprochen und das andere nicht Erklärbare wenigstens für den Augenblick verdrängt. Niemand konnte sich einen Reim auf das Feuer machen, aber alle sprachen davon, wie Jane bei den Unterhaltungen heraushörte.
    Das kam ihr sogar gelegen, denn es lenkte die Menschen von dem eigentlichen Thema ab. Und dem wiederum wollte die Detektivin nachgeben. Für sie war es ungemein wichtig, in den direkten Kontakt mit dem Mädchen zu treten, denn nur so konnte sie erfahren, was Elenor von ihr wollte. Jane fühlte sich längst als eine Partnerin der anderen. Es gab so etwas wie eine Verschwörung zwischen ihnen. Sie ging davon aus, daß Elenor sie bereits erwartete.
    Je näher sie an das Haus herankam, um so mehr verdichtete sich der Verkehr.
    Noch immer fuhren Wagen mit fremden Kennzeichen in den

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