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0771 - In der Falle der Ewigen

0771 - In der Falle der Ewigen

Titel: 0771 - In der Falle der Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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auch egal. Lysa, wo hat der Knabe sein Büro?« Zu seiner Schande musste Tendyke eingestehen, sich im mächtigen Hauptgebäude von Tendyke Industries glatt verlaufen zu können. Aus einem Dschungel hätte er sicher leichter herausgefunden.
    Seine Privatsekretärin schien diese Situation geahnt zu haben. »Folgen Sie mir einfach, Chef. Ich zumindest kenne mich ja hier aus.«
    Eine ironische Bemerkung aus Lysas Mund? Nein, das konnte ganz einfach nicht sein.
    Grinsend ging Robert Tendyke hinter der schönen Frau her und bemühte sich dabei, nicht ständig auf deren reizvolle Heckansicht zu starren.
    Die Frostlady legte einen raschen Schritt vor.
    Erstaunt registrierte Robert, dass Cutters wohl nicht unbedingt im nobelsten Teil des Gebäudes untergebracht war. Schließlich gehörte der Mann zu den Spitzenmanagern der Konzernzentrale. Das hier sah eher nach der Abteilung für Lagern, Ablegen und Vergessen aus.
    »Mister Cutters hat sich hier eine Art Arbeitszimmer eingerichtet.« Lysa antwortete kurz und ohne sich nach Robert umzusehen. »Hier arbeitet er - in seinem Büro residiert er eher.« Die junge Frau blieb vor einer tristen Tür ohne jede Kennzeichnung stehen.
    »Bitte sehr, Chef.« Und da schrillten wieder die Alarmsirenen in Tendykes Kopf… nur noch lauter und intensiver als vorhin. Der Raum, den er betrat, war eher kümmerlich eingerichtet. Neben einer Reihe leerer Regale an den Wänden und einem schlichten Tisch gab es hier nichts zu betrachten.
    Außer dem leblosen Körper einer jungen Frau, der auf dem Boden lag.
    Ein Blick reichte aus, um zu erkennen, dass man ihr das Genick gebrochen hatte. Neben ihr lag eine schlichte weiße Kutte. Die Tote selbst war nackt. Offensichtlich hatte hier jemand die Garderobe mit ihr getauscht.
    Jemand, der hinter Robert Tendyke stand… und gleichzeitig vor ihm auf dem grauen Teppich lag. Denn die Tote war Lysa, seine Sekretärin!
    Hinter Robert Tendyke fiel die Tür mit einem satten Geräusch ins Schloss.
    Etwas berührte seinen Hals…
    ***
    Artimus van Zant träumte von Julie Skinner.
    Lachend und ausgelassen lief sie vor ihm durch die Straßen einer menschenleeren Stadt. Immer wieder drehte sie sich zu ihm um, lockte ihn zu sich. Doch Artimus konnte sich noch so beeilen, er erreichte sie nicht.
    Dann stand da wie hingezaubert die riesige Spinne - hoch, wie ein Wolkenkratzer! Und Julie starrte das Ungetüm an und schrie… schrie entsetzlich…
    Ruckartig erlangte van Zant das Bewusstsein zurück. Sein Herz raste, der Schweiß rann in breiten Bächen an seinem Körper herab. Langsam, alter Bursche, ganz langsam. Bring dich erst einmal auf Normalnull…
    Artimus war kein blutjunger Mann mehr. Zudem machte sein Übergewicht ihn zu einem Risikofall, auch wenn seine Körperwerte bei jeder ärztlichen Untersuchung innerhalb der normalen Parameter lagen. Van Zant war schlau genug, sich selber gut und objektiv einschätzen zu können, eine Fähigkeit, die nur wenige Menschen beherrschen.
    Vorsichtig hob er den Kopf. Eine Bewegung, die er sofort büßen musste, denn bei dem knallharten Abbremsen des Meegh-Raumers war er nicht wie die anderen einfach zu Boden gegangen. Artimus war mit seinem harten Südstaaten-Schädel gegen die Panoramawand der Zentrale geschlagen. Wie er mit schmerzverzerrtem Grinsen feststellen musste, hatte die Wand den Kampf gewonnen. Feine Beule, lieber Doktor… Glückwunsch…
    Erst langsam schaffte er es, sich zu erheben. Offenbar war er als Erster wieder zu sich gekommen. Die anderen lagen quer durch die Zentrale verstreut auf dem Boden. Schnell überzeugte er sich, dass sie allesamt unverletzt geblieben waren. Nur er selbst sah aus wie ein Einhorn mit Nilpferdkörper.
    Natürlich hatten sie eine Art Notfallapotheke mit an Bord genommen. Aus der bediente sich Artimus nun, um Zamorra und die anderen wieder auf die Beine zu bekommen. Das Zeug hieß heute zwar nicht mehr Riechsalz, aber seine Wirkung war durchaus verblüffend. Minuten später war die Mannschaft des SR02 wieder einigermaßen einsatzfähig.
    Aartje Vaneiden und Valentin Kobylanski standen ein wenig abseits. Ihnen waren die Spuren der Bewusstlosigkeit noch deutlich anzumerken. Die Holländerin lehnte sich gegen den polnischen Casanova, was überhaupt nicht ihre Art war. Doch das Schwindelgefühl in ihrem Kopf war so heftig, dass sie ganz einfach irgendwo Halt suchen musste. Kobylanski war jedenfalls zurzeit nicht in der Lage, diese Chance für sich zu nutzen.
    Zamorra und Nicole hatten

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