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0771 - In der Falle der Ewigen

0771 - In der Falle der Ewigen

Titel: 0771 - In der Falle der Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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freue mich wirklich ungemein. Ihr habt mir hier richtig gefehlt. Unser Boss hat mir erst gestern berichtet, dass ihr das Spinnennetz besuchen werdet.« Grinsend blickte er auf seine Füße. »Noch kann ich meine Stiefel sehen.«
    In der nächsten Sekunde wurde er schlagartig ernst. Mit leicht verschleiertem Blick sah er Zamorra an. »Und das soll auch so bleiben. Ich muss wieder etwas für mich tun. Muss wieder fit werden, denn wenn unsere Feinde wieder angreifen, habe ich etwas zu erledigen.«
    Zamorra sah den Hass in Artimus’ Gesicht mit Besorgnis. Hass war nie ein guter Ratgeber - und ganz sicher kein passender Begleiter, wenn man einen kühlen Kopf bewahren musste.
    Robert Tendyke bat die Anwesenden an den runden Besprechungstisch.
    Außer Zamorra, Nicole, van Zant und Tendyke befanden sich vier weitere Personen im Raum. Zamorra kannte zwei von ihnen nicht. Ein Mann und eine Frau, beide Mitte dreißig. Die anderen beiden waren Wissenschaftler, die sich intensiv mit den Spidern beschäftigten. Ihre Namen waren dem Parapsychologen jedoch entfallen.
    Tendyke ergriff das Wort. »Um gleich eine Sache vorweg zu klären. Niemand bei Tendyke Industries weist irgendjemandem eine Schuld an den Dingen zu, die sich kürzlich ereignet haben.«
    Van Zant öffnete den Mund, doch Robert stoppte ihn mit einer Handbewegung.
    »Später, Doktor, später. Jetzt bin ich an der Reihe.« Tendyke wandte sich an seine Freunde. »Nicole und Zamorra, ihr habt bei eurer Ankunft sicher bemerkt, dass sich einiges verändert hat.«
    Details musste er nicht aufzählen, denn die beiden wussten nur zu genau, was er meinte. Die elektronische Sicherheitsanlage des unterirdischen Komplexes war auf ein Minimum heruntergefahren worden. Noch immer gab es Scans. Natürlich konnte man nicht vollständig auf diese technischen Möglichkeiten verzichten, doch in keinem Augenblick war der Neuankömmling mehr alleine.
    Früher hatte der Computer die gesamte Prozedur übernommen. Heute gab es ständige und peinlich genaue Überwachung durch Werkschutzpersonal. Walter Burke, der Sicherheitsmanager der Tendyke Industries, hatte van Zant zusätzliche Leute zur Verfügung gestellt. Eine Manipulation der Computeranlage war so beinahe unmöglich geworden. Man hatte gelernt. Der Preis für das blinde Vertrauen in die Elektronik war ganz einfach zu hoch gewesen.
    Zamorra nickte Robert zu. »Wir haben verstanden. Aber sag mir, wie es um die Spider steht. Schließlich sind wir ihretwegen ja hier.« Als die Explosion durch die Gänge der unterirdischen Anlage gefegt war, waren alle sicher gewesen, von den drei Spidern nur noch verkohlte Reste vorzufinden. Bei dem einen lagen sie mit dieser Vermutung auch richtig, denn dessen Energieversorgung war von Ted Ewigk auf Eis gelegt worden. Das Schiff war vollständig zerstört.
    Die beiden anderen Meegh-Raumer jedoch hatten eigenständig reagiert. Es war wirklich hart an der Grenze zu einem Wunder. Zumindest empfanden es alle so. Die Spider hatten ihre Schattenschirme hochgefahren. Die mächtige Sprengkraft konnte ihnen dadurch nichts anhaben. Nach wie vor stand das ungeheuerliche Potenzial von zweien dieser gefährlichen, mit mörderischen Waffen bestückten Raumer den Menschen zur Verfügung.
    Doch um es zu nutzen, musste man es verstehen lernen. Und man musste es sicher handhaben können.
    Das war der Grund für Zamorras und Nicoles Anwesenheit im Spinnennetz. Es galt Personal auszubilden, das die Schiffe sicher fliegen konnte.
    Und seit dem Anschlag auf die Tendyke Industries- Anlage war eine neuerliche Bedrohung aus Weltraumtiefen nicht mehr von der Hand zu weisen. Niemand wusste, wer die Attentäterin geschickt hatte, doch eines war allen klar geworden: In der Ausrüstung jener Frau gab es Dinge, die eindeutig der DYNASTIE DER EWIGEN zugeordnet werden mussten.
    Die DYNASTIE - lange hatte sie Ruhe gegeben…
    Tendyke grinste den Professor an. »Habt ihr Zeit mitgebracht? Unsere Experten haben sich in der Zwischenzeit so ihre Gedanken um geeignetes Bordpersonal gemacht.« Tendykes Blick wies auf die beiden jungen Menschen, die Zamorra nicht bekannt waren. »Zwei von ihnen habe ich zu diesem Gespräch gebeten. Wenn ich vorstellen darf. Aartje Vaneiden und Valentin Kobylanski.«
    Die Angesprochenen nickten grüßend in Zamorras und Nicoles Richtung. Der Professor bemerkte schmunzelnd, dass die äußerst hübsche Frau einen leicht verschämten Eindruck machte. Der Mann hingegen schien vollkommen von sich überzeugt zu sein.

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