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0771 - In der Falle der Ewigen

0771 - In der Falle der Ewigen

Titel: 0771 - In der Falle der Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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standesgemäß auf. Von Kopf bis zu den Füßen war er in Schwarz gekleidet. Sein nachtschwarzes Haar trug er streng nach hinten gekämmt, was Tendyke stets an die Frisuren spanischer Toreros erinnerte. Passend zu diesem Eindruck stach die markante Hakennase aus Asmodis’ Gesicht hervor. Lässig schlug er die Beine übereinander und sah seinem Sohn direkt in die Augen.
    »Ich wiederhole mich nur ungern, aber bitte: was willst du hier?« Roberts tiefe Abneigung gegen seinen Vater, den er maximal als seinen Erzeuger akzeptieren konnte, war tief verwurzelt. Es ließ sich nicht vermeiden, dass er immer wieder mit Asmodis zusammentraf, denn der spielte in Zamorras Planungen eine nicht unerhebliche Rolle. Tendyke hatte den Professor zur Vorsicht gegenüber dem Ex-Teufel gemahnt. Mehr als einmal. Doch Zamorra hatte offensichtlich eine andere Sicht, wenn es um den Erzdämon ging. Noch immer war Asmodis wohl nicht bereit, auf die Frage seines Sohnes eine einfache Antwort zu geben. »Woran hast du meine Anwesenheit festgestellt? Ich frage nur aus reiner Neugier.«
    Robert Tendyke schloss kurz die Augen. »Bitte, wenn du es unbedingt wissen willst. Ich fühle es ganz einfach, wenn du mich belästigen willst. Reicht das? Außerdem stinkst du nach wie vor nach Schwefel.«
    Letzteres war eher als Beleidigung gedacht, doch Asmodis erheiterte es nur.
    »Das Band zwischen uns ist also nach wie vor existent. Du wirst es niemals ganz loswerden, Robert.« In den Augen Tendykes blitzte es verdächtig auf. »Okay, ich will dir deine Frage beantworten.« Asmodis hielt seinem Sohn den rechten Arm entgegen. Statt seiner künstlichen Hand prangte dort nun ein unansehnlicher Stumpf.
    Seine ursprüngliche Hand hatte er bei einem Kampf gegen Nicole Duval verloren, die sie ihm mit dem Zauberschwert Gwaiyur abgetrennt hatte. [1] Auch wenn Asmodis und Nicole heute oft gezwungenermaßen miteinander in den Kampf zogen, so hatte der Ex-Teufel Zamorras Lebensgefährtin das nie so ganz verziehen. Und diese Hassfreundschaft beruhte durchaus auf Gegenseitigkeit.
    Lange Jahre hatte Asmodis die künstliche Hand getragen, die er einen Gedanken weit schleudern konnte. Doch vor kurzem war sie bei einem von Stygia angezettelten Anschlag gegen ihn vernichtet worden.
    »Das ist der Grund für meine Anwesenheit. Wenn irgendwer in der Lage ist, mir einen adäquaten Ersatz für meine alte Prothese zu bauen, dann doch wohl Tendyke Industries. Oder siehst du das anders, Sohn?« Das letzte Wort war reine Provokation, doch Robert überhörte sie.
    Der alte Erzdämon war also gekommen, um ihn um Hilfe zu bitten. Ihn, den Menschen, der ihm seinen Hass ganz offen und deutlich entgegenbrachte. Doch Robert Tendyke war kein Mensch, der sich von seinen Emotionen blenden ließ. Er wusste, dass Zamorra ihn für Asmodis bitten würde, wenn Robert jetzt seine Hilfe verweigerte.
    Zudem musste er seinem Erzeuger unumwunden Recht geben - Tendyke Industries war sicher in der Lage, eine solche Handprothese zu fertigen, die mit allen machbaren technischen Tricks ausgestattet war. Aber nicht in der Zentrale der Holding. Nicht hier in El Paso. Und auch nicht in einer der kaum noch überschaubaren Tochterfirmen auf der ganzen Welt. Sondern im Spinnennetz, denn dort hatte Robert die absoluten Spitzenkönner auf allen möglichen Gebieten versammelt. Dort bündelten sich technisches Wissen und menschliche Kreativität.
    »Gut, Asmodis. Ich werde dir meine Hilfe nicht verweigern. Wir werden dir eine neue Prothese verpassen, die deine alte in den Schatten stellt. Wer weiß, wozu es noch einmal gut sein wird.«
    Nach wie vor war-Tendykes Gesichtsausdruck abweisend und eiskalt. Asmodis hingegen lächelte sein sardonisches Lächeln.
    »Ich bin sicher, du bist längst vom Projekt Spinnennetz unterrichtet.« Das war eher eine Feststellung als eine Frage.
    Asmodis nickte kurz. Zamorra hielt so etwas nicht vor ihm geheim. Der Ex-Teufel war im Bilde. Auch ihn interessierten die Spider außerordentlich.
    »Gut. Ich werde dich dorthin mitnehmen. Vom hochrangigen Orthopäden bis zum Virtuosen auf dem Gebiet der Lasertechnik findest du dort jeden, der sich um deine speziellen Wünsche bemühen wird. Recht so?«
    Erstaunt registrierte Robert, dass Asmodis’ Dämonengrinsen weicher wurde, beinahe schon milde. Aber da musste er sich ganz einfach getäuscht haben.
    »Mein Dank wird dir nachschleichen, Sohn.«
    »Mir ist lieber, du steckst dir deinen Dank zwischen die Hörner und nennst mich ab jetzt

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