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0771 - In der Falle der Ewigen

0771 - In der Falle der Ewigen

Titel: 0771 - In der Falle der Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Zamorra war sicher, dass sich das während der Testflüge änderte.
    Aber Robert Tendyke war noch nicht am Ende der Aufzählung angelangt. »Eine weitere Person hat sich für mich überraschend zu diesem Programm gemeldet. Ich war und bin wenig begeistert über dieses Ansinnen, aber die Computeranalysen sprechen eine andere Sprache. Im Grunde hätte ich mir andere Aufgaben für ihn vorgestellt. Aber gut. Dr. Artimus van Zant gehört ebenfalls zu dem Schulungsprogramm.«
    Das zufriedene Lächeln von Artimus van Zant sprach Bände.
    ***
    Nach Luft schnappend kam Alwa Taraneh wieder an die Oberfläche ihres Bewusstseins.
    Ihr Herz raste in einem irrwitzigen Takt. Die Atmung kam stoßweise, wollte sich einfach nicht beruhigen. Langsam, ganz langsam… Minutenlang kämpfte Alwa mit ihrem Körper. Dann endlich begannen sich die Werte zu normalisieren.
    Lange verharrte sie bewegungslos auf dem harten Lager. Zusammengerollt wie ein Embryo versuchte sie zu analysieren - sich selbst auszuforschen. Der Beginn der Meditation war wie immer verlaufen. Nicht lange, und sie hatte die notwendige Tiefe erreicht, die in der Lehre des Ultiven Weges vorgeschrieben war. Wie schon so oft hatte sie es den Bildern erlaubt, zu ihr zu kommen. Bildern aus der eigenen Vergangenheit.
    Wieder war es ihre Geburt, die sie zum unzähligsten Mal miterlebte. Dann der Mord des Vaters an ihrer Mutter, weil die eine Missgeburt zur Welt gebracht hatte. Ein Kind, das nur ein Auge hatte. Alwas rechte Augenhöhle war leer. Auf ihrer Heimatwelt war das nicht akzeptabel.
    Die Bilder des Meisters folgten. Die Schule. Das Training. Harte Jahre, aber auch eine Zeit mit einer gewissen Sicherheit. Dann das Bild des Meisters, der sie zu sich auf sein Lager zieht. Sie hatte ihn dafür getötet. Ohne zu zögern, mit all der Konsequenz, die er ihr beigebracht hatte. Doch das alles waren Dinge, die sie kannte, die vertraut waren.
    Der Schock, der sie so lebensbedrohend aus der Meditation gerissen hatte, war urplötzlich gekommen. Es war das Bild von dem nur zum Teil erfolgreichen Anschlag auf Gaia, dem Planeten, den seine Bewohner Erde nannten.
    Noch immer wagte Alwa es nicht, sich zu bewegen, denn ihr Herz schlug nach wie vor unregelmäßig. Es war ein schreckliches Gefühl, so angreifbar zu sein. In diesen Minuten hätte sie einfach jeder töten können. Sie, die absolute Tötungsmaschine in der Gestalt eines jungen Mädchens, das viele noch für ein Kind hielten.
    Der Ultive Weg gestattete kein Versagen.
    Hatte Alwa Taraneh versagt? Nur eines der drei Raumschiffe hatte sie zerstören können. Bei ihrer Flucht aus der unterirdischen Anlage war sie noch überzeugt gewesen, ihren Auftrag voll und ganz erledigt zu haben. Die ERHABENE, Nazarena Nerukkar, hatte ihr Tage später das Gegenteil nachgewiesen.
    Sicherlich war die ERHABENE unzufrieden mit diesem Ergebnis, doch Alwa hatte das Gefühl, eine gewisse Genugtuung bei ihr zu spüren. Die unfehlbare Alwa Taraneh - es schien Nazarena Nerukkar zu gefallen, dass ihre Agentin für Sondereinsätze zum ersten Mal nicht wie eine perfekte Maschine funktioniert hatte.
    Wenn dem wirklich so war, dann konnte es für Alwa nur eine Reaktion geben. Der Weg sah keine Alternative vor. Nur der Freitod kam dann in Frage.
    Doch alles in ihr drängte diese Einsicht mit Macht zurück. Nein, ein Versagen konnte ihr niemand vorwerfen, allerhöchstens ein nicht hundertprozentiges Ergebnis. Ihr Unterbewusstsein sprach eine andere Sprache, denn dieses ruckartige Auftauchen aus der Meditation konnte nur eine Folge der Bilder von der Erde sein.
    Sie blieb still liegen und fasste eine endgültige Entscheidung. Der Auftrag der ERHABENEN war eindeutig. Töte Robert Tendyke — doch das reichte Alwa Taraneh nicht. Sie wollte den Chef von Tendyke Industries beseitigen und gleichzeitig für die Zerstörung der unterirdischen Anlage sorgen. Erst dann war ihr Auftrag beendet.
    Oder ihr Leben…
    Der zweite Anlauf, wie Nazarena Nerukkar es ausgedrückt hatte, musste natürlich einen völlig anderen Ansatz haben. Die Menschen waren gewarnt. Ganz sicher war es nun nicht mehr möglich, sich mit technischen Tricks und Manipulationen in die getarnte Anlage tief unter der Erdoberfläche einzuschleichen. Alwa musste neue Wege gehen.
    Ihr Plan war im Grunde simpel und auf einen kurzen Nenner zu bringen: Aiwa Taraneh durfte nicht mehr Alwa Taraneh sein.
    Behutsam erhob sie sich vom Lager. Ihr Herzrhythmus hatte sich so weit normalisiert, dass keine Lebensgefahr mehr

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