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0774 - Baphomets böse Brut

0774 - Baphomets böse Brut

Titel: 0774 - Baphomets böse Brut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schluckte, seine Augen zuckten, sie waren vom Weinen gerötet. Ich sah auch beschlagene Brillengläser. »Pflaster habe ich zwar nicht gefunden, Mr. Levi, aber zeigen Sie mir Ihre Hände trotzdem.«
    Er drehte sie herum.
    Mit den Tüchern reinigte ich die Umgebung der Wunden vom Blut. Dann drückte ich andere auf die Wunden.
    »Danke«, flüsterte er.
    »Keine Ursache.« Ich nahm das Kreuz wieder von der Bettdecke hoch und reinigte es ebenfalls von den roten Flecken. Dabei überlegte ich, ob ich Levi von der Gestalt im Bad erzählen sollte, ließ es vorerst bleiben, denn er hatte genug erlebt. Dieses Zimmer war tatsächlich zu einer Falle geworden.
    Mich beunruhigte dabei, daß die Gegner aus dem Unsichtbaren gekommen waren und so brutal zugeschlagen hatten. Wer steckte dahinter? Baphomets Schergen? Es war durchaus möglich, daß Levi mehr wußte, als er bisher zugegeben hatte, er sollte auch reden, nur nicht hier auf dem Bett sitzend, was viel zu unbequem war, da er sich nicht anlehnen konnte. Deshalb half ich ihm auf die Beine und führte ihn zu dem Sessel, in dem ich zuvor gesessen hatte. Dort konnte er sich anlehnen, und diesmal nahm ich auf dem Bett Platz, allerdings so, daß ich das Zimmer sehr genau überblicken konnte.
    Amos Levi atmete heftig. Er hatte die Hände zusammengelegt und sah aus wie jemand, der beten wollte. Hinter seiner Stirn mußten die Gedanken einen Zickzack-Kurs fahren, was sich ebenfalls auf seinem Gesicht widerspiegelte, denn immer wieder zuckte es, er schüttelte auch den Kopf und sprach zu sich selbst.
    Ich hatte mich sehr auf das Kreuz konzentriert und bei ihm wegen einer Erwärmung nachgefühlt.
    Sie war ausgeblieben. Ein Beweis, daß die Wesen verschwunden waren? Hoffentlich.
    »Wenn Sie jetzt reden wollen, Mr. Levi, ich werde Ihnen genau zuhören. Springen Sie über Ihren eigenen Schatten, bitte. Es wird für uns alle am besten sein.«
    Ob er meine Worte gehört hatte, wußte ich nicht, denn er starrte ins Leere. Zu recht machte sich dieser Mann große Sorgen, doch er konnte es einfach nicht für sich behalten. Da kam er allein nicht mehr durch. Er brauchte meine Unterstützung, und ich hatte bewiesen, daß es mir möglich war.
    »Ich denke«, sagte er schließlich mit stockender Stimme, »daß sie uns töten wollen und es auch werden.«
    »Sorry, Mr. Levi, aber den Pessimismus teile ich nicht. Sie haben es nicht geschafft.«
    »Glück«, flüsterte er.
    »Meinen Sie wirklich?«
    Meine Frage hatte Zweifel in ihm geweckt. »Ich kann es nicht sagen, ich weiß gar nichts mehr, doch ich habe versagt, Mr. Sinclair. Nichts ist mehr so wie sonst.«
    »Wieso haben Sie versagt?«
    »Weil es mir nicht gelungen ist, Sie davon zu überzeugen, daß Sie den Sessel wieder abgeben.«
    Er hatte zwar etwas umständlich gesprochen, im Prinzip aber gab ich ihm recht. Wenn er den Auftrag gehabt hatte, dann hatte er tatsächlich versagt und befand sich nun in einer ähnlichen Lage wie ich. Das sagte ich ihm auch laut und deutlich.
    Er nickte. »Ich weiß es.«
    »Gut, damit ist schon etwas gewonnen.«
    »Was denn?«
    »Ganz einfach. Wir wissen jetzt, daß wir uns aufeinander verlassen können. Wir werden uns wohl nicht mehr in den Rücken fallen. Oder sehe ich das falsch?«
    »Nein.«
    »Wunderbar. Da dies so ist, können Sie mir ruhig die gesamte Wahrheit erzählen. Ich denke schon, daß es Sie auf eine gewisse Art und Weise erleichtern wird.«
    Er schnaufte durch. »Die Wahrheit?« sagte er und lachte dabei. »Wo soll ich beginnen?«
    »Da wo Sie herkommen, in New York.«
    Mit dem Handrücken wischte er über seine Stirn. »Da gibt es nicht einmal viel zu sagen. Ich habe vor kurzem Besuch bekommen, und es ging eigentlich richtig an, als ich in meinem Stammlokal saß und ein frugales Dinner zu mir nehmen wollte, einen koscheren Eintopf. Ich war kurz auf der Toilette und fand nach meiner Rückkehr den abgeschnittenen Finger mitten in meinem Essen.«
    Ich schluckte und konnte nicht vermeiden, daß ich leicht blaß wurde. Ein abgeschnittener Finger im Essen, das war verdammt nicht eben appetitlich. Es dauerte etwas, bis ich meine Überraschung verdaut hatte, dann erkundigte ich mich nach Einzelheiten.
    Er berichtete sie. Diesmal redete Amos Levi ohne Scheu. Er erklärte mir, wie schlimm alles gewesen war und auch der Besuch dieser beiden schrecklichen Wesen, die ihn zu dem Plan, in dessen Mittelpunkt eigentlich ich stand und nicht der Sessel, gezwungen hatten.
    »Es waren also zwei Wesen oder Dämonen, wie

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