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0775 - Haus der Toten

0775 - Haus der Toten

Titel: 0775 - Haus der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Constantin
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jemand drin!«, rief Williams aus. Dann formte er die Hände zu einem Trichter und brüllte: »Hallo! Wir sind hier draußen! Können wir helfen?«
    Niemand antwortete.
    Wieder tauschten Zamorra und Nicole einen flüchtigen Blick aus. Die Entscheidung war ihnen abgenommen worden.
    »Manchmal machen Jugendliche hier Mutproben oder Ähnliches«, überlegte Williams hektisch. »Aber sie sind selten so verrückt, es mitten in der Nacht zu tun. Vielleicht ist etwas eingestürzt, und sie sind in dem Haus gefangen.«
    »Wir gehen und schauen nach. Sie sollten hier bleiben, Dekan«, schlug Zamorra vor. »Für den Fall, dass das ganze Haus zusammenkracht, sollte einer von uns die Polizei benachrichtigen können.«
    »Dann sollte ich gehen«, wandte der Dekan aufgeregt ein. »Schließlich habe ich Sie hergebracht.«
    »Aber sie sind der Einzige von uns, der den Weg auch zurück kennt«, widersprach ihm Nicole entschlossen.
    »Ich vermute mal, dass man hier draußen keinen Empfang mit dem Handy hat, also müssen Sie im Zweifelsfall ein Stück fahren, um Hilfe rufen zu können.«
    Williams nahm sein Mobiltelefon aus der Tasche und sah nach.
    »Sie haben Recht«, antwortete er widerstrebend.
    Schnell ging er zu seinem Jeep und holte zwei Taschenlampen unter der Rückbank hervor, die er den beiden aushändigte.
    »Na gut, gehen Sie. Aber passen Sie auf, wo Sie hintreten. Ich möchte nicht, dass Ihnen etwas passiert.«
    Zamorra nickte ihm ernsthaft zu und steckte die Taschenlampe ein. Sie machten sich auf den Weg.
    Er und Nicole waren erst ein paar Schritte auf das Haus zugegangen, als es passierte. Eine vom Haus ausgehende kaum sichtbare Welle von irgendetwas kam auf sie zu. Zamorra hatte gerade noch Zeit, Nicoles Hand zu nehmen und einen gezielten Gedankenbefehl an den Stern des Merlin zu richten, bevor sie auf sie traf.
    Mit atemberaubender Wucht prallte eine Art Energiefeld auf sie und riss sie beinahe von den Füßen. Aber in demselben Moment wurde das Amulett, das Zamorra auf der Brust trug, warm, und er spürte, wie die Kraft der Attacke augenblicklich nachließ. Eine leicht schimmernde Sphäre aus grüner Energie umgab Zamorra und Nicole.
    Der Schutz vor schwarzmagischen Attacken war eine weitere erstaunliche Fähigkeit des Stern des Merlin. Dieser Schutz konnte auf eine weitere Person ausgedehnt werden, vorausgesetzt, dass diese mit dem Träger des Amuletts in physischem Kontakt stand. Zamorra hatte diese Funktion von Merlins Stern beinahe instinktiv mit einem Gedankenbefehl ausgelöst und Nicoles Hand gerade noch rechtzeitig erwischt.
    Gar nicht übel, dachte er grimmig. Wenn das Amulett die Wucht des Angriffs nicht sofort abgeschwächt hätte, wären wir jetzt mehrere Dutzend Meter durch die Luft geflogen.
    Bei diesem Gedanken warf er einen schnellen Blick über die Schulter, um zu sehen, ob der Dekan etwas mitbekommen hatte. Aber Williams saß in seinem Auto und hatte die Innenbeleuchtung eingeschaltet, um an seinem Mobiltelefon herumzuwerkeln. Er hatte nichts bemerkt.
    Zamorra wandte sich wieder dem eigentlichen Problem zu.
    Obwohl das Amulett sie vor dem vollen Aufprall der Kraft geschützt hatte, die sie angegriffen hatte, waren sie dennoch davon umgeben. Zamorra stellte fest, dass es ihm immer noch schwer fiel, nicht langsam aber sicher davon zurückgedrängt zu werden.
    »Da versucht jemand, uns draußen zu halten«, hörte er Nicole sagen. Obwohl sie direkt neben ihm stand, kamen die Worte nur leise bei ihm an, als würden sie von einer Wand aus Watte gedämpft.
    »Ach, meinst du wirklich?«, rief er ironisch grinsend zurück.
    Gedämpft hörte er Nicoles antwortendes Lachen.
    »Wenigstens ist damit die Frage geklärt, ob hier etwas Übernatürliches im Gange ist«, fügte er hinzu. Er dachte einen Moment darüber nach, was sie als Nächstes tun sollten. »Ich glaube, ich kann das Amulett dazu benutzen, uns hier durchzubugsieren. Halt dich jetzt gut fest!«
    Gegen den Widerstand des Feldes, in dem sie sich befanden, hob er langsam die rechte Hand und streckte sie vor sich aus.
    Die Hand so zu halten, verlangte einen enormen Kraftaufwand. Es war, als hingen tonnenschwere Gewichte an seinem Arm. Zamorra biss die Zähne zusammen und bot all seine Kraft auf, um seinen Arm auf Schulterhöhe zu halten.
    Dann rief er mit einem Gedankenbefehl das Amulett, das augenblicklich von der silbernen Kette umseinen Hals verschwand und sich in seiner Hand materialisierte.
    Der Stern des Merlin wurde noch wärmer, als Zamorra ihn

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