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0775 - Lady Luzifer

0775 - Lady Luzifer

Titel: 0775 - Lady Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch den Hitzeschweif, dann huschte bereits das nächste Feuer heran, glitt ebenfalls vorbei und drehte sich über ihrem Gesicht zu einem Feuerkreis zusammen, als wollte er sich als Heiligenschein auf ihren Kopf setzen.
    Jane verkrampfte sich, weil sie damit rechnete, daß die Flammen ihr Gesicht zerstören würden.
    Aber auch sie verschwanden.
    Dafür hörte sie noch immer das Lachen der Lady Luzifer. Die Taft hatte ihren Spaß gehabt und sich an Janes Schrecken geweidet. Sie stoppte das Lachen und fragte: »Hast du es gespürt? Hast du gemerkt, wie dich die Hitze gestreift hat?«
    Jane schwieg. Sie atmete nur heftig und schaute jetzt wieder auf die Waffe. Die Mündung zielte nach wie vor auf sie. Als ihr Blick das Gesicht der Frau traf, da konzentrierte sie sich zwangsläufig auf die Augen und entdeckte dort einen Ausdruck, der ihr gar nicht gefiel. Es war eine Abart der Gier. Die Lust nach Folter und Qual stand darin zu lesen. Vermischt mit einer erbarmungslosen Kälte.
    Von dieser Person hatte sie keine Gnade zu erwarten. Nur stellte sich die Frage, mit wem sie es tatsächlich zu tun hatte. War die Taft eine echte Hexe?
    »Warum hast du mich nicht verbrannt?« fragte Jane.
    Deborah lächelte. »Das will ich dir sagen. Ich wollte dir nur einen kleinen Vorgeschmack geben und einen Test bei dir durchführen.«
    »Test? Habe ich ihn bestanden?«
    »Das weiß ich noch nicht.«
    »Wieso?«
    »Ich habe einiges über dich gehört. Du kannst dir denken, wer mich informiert hat.«
    »Sicher, dein Herr und Meister.«
    »Ja, und er hat mir auch gesagt, daß du einmal zu uns gehört hast. Du hast auf seiner Seite gestanden.«
    »Da hat er dich nicht belogen.«
    In den Augen der Taft erschien ein seltsamer Glanz. »Du warst wirklich mal eine von uns?«
    »Wie siehst du dich denn?« fragte Jane. »Willst du eine Hexe sein? Bezeichnest du dich so?«
    »Ja.«
    »Dann war ich es auch.«
    Lady Luzifer beugte ihren Kopf vor. »Auch eine Hexe mit besonderen Kräften?«
    Jane stimmte zu.
    Die Taft lächelte. »Hast du dich darüber nicht gefreut? Warst du nicht froh, über solche Kräfte zu verfügen?«
    »Ich habe es hingenommen.«
    »Und jetzt sind die Kräfte verschwunden, wie?«
    »Ja.«
    Wieder zeigte die Taft ihr kaltes Lächeln. »Und das wiederum glaube ich dir nicht. Auch Asmodis ist davon überzeugt, daß noch etwas in dir steckt. Etwas von der alten Kraft. Aber er mag es nicht, verstehst du? Er will es einfach nicht wahrhaben, daß du noch etwas zurückbehalten hast. Aus diesem Grunde bin ich auch erschienen. Ich soll dich testen, und wenn ich auf den Rest deiner alten Kraft gestoßen bin, werde ich ihn dir nehmen. Zusammen mit dir soll er vernichtet werden. Deshalb machte ich dir einen Vorschlag. Gib es lieber gleich zu, bevor es schlimm für dich wird. Sehr schlimm sogar, Jane.«
    Die Detektivin würde einen Teufel tun und es zugeben. Nein, diesen Trumpf, falls es einer war, wollte sie noch für sich behalten, und plötzlich wirkte ihr Lächeln eisig. Sie hatte sich gut in der Gewalt, sie würde auch weiterhin versuchen, gut zu schauspielern. Je mehr Zeit sie gewann, um so stärker konnte sie die Person in Sicherheit wiegen. »Ich weiß nicht, was du willst. Du hast mich gefangen, ich bin dir ausgeliefert. Okay, ich habe einen Fluchtversuch unternommen, aber mit den Kräften einer Hexe hätte ich mich nicht so dumm angestellt. Das willst du mir doch abnehmen, nicht wahr?«
    Die Taft überlegte. Sie blickte Jane an, als würde sie die Person zum erstenmal sehen. »Du bist raffiniert, Jane Collins. Ich weiß das. Du bist raffiniert, weil eben alle Hexen raffiniert sind. Ich denke da an mich.«
    »Irrtum, ich bin keine mehr.«
    Lady Luzifer atmete zischend aus und schüttelte den Kopf. Sie fing an, wütend zu werden, weil sie Jane einfach nicht glaubte. »Der Teufel hat nicht gelogen. Er hat davon gesprochen, daß noch etwas in dir ist, das ausgetrieben werden muß. Verstanden?«
    »Ja.«
    »Und das werde ich tun. Du hast den ersten Feuertest bestanden, aber ich werde weitere Tests mit dir durchführen. Ich bin davon überzeugt, daß wir uns näherkommen.«
    Das meinte sie wörtlich, denn sie schritt noch näher an das Bett heran und beugte sich so weit vor, daß sie Jane Collins direkt in die Augen schauen konnte.
    Jane schaute nach oben. Sie lag auf dem Rücken, sie sah das Gesicht der Lady Luzifer und auch deren Waffe. Das »Bild« flößte ihr Angst und Grauen ein. Das Gesicht, die Augen, die hohe Stirn, die schwarzen

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