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0775 - Lady Luzifer

0775 - Lady Luzifer

Titel: 0775 - Lady Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren sie.
    Noch nicht die Kälte des Todes, aber das würde ebenfalls noch eintreten, sie wußte es.
    Aus dem Zimmer hatte Lady Luzifer nicht nur die beiden Kerzen mitgebracht, sondern auch ein Buch. Es war sehr dünn und wirkte auch sehr alt. Es sah aus, als bestünde es allein aus zwei harten, dunklen Pappumschlägen. Sie hatte es am letzten Tag gut versteckt gehabt und es erst in der Nacht hervorgeholt.
    Neben dem Bett stehend schlug sie das Buch auf. Es hatte nur zwei Seiten, eine auf der rechten, die andere auf der linken Seite. Und vergilbt waren die Seiten aus Pergamentpapier auch. Auf der rechten Seite war der Text geschrieben, mit schwarzer Tinte. Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich nur eine Zeichnung. Auf den ersten Blick sah sie aus wie ein übergroßer Tintenklecks. Betrachtete man ihn allerdings aus der Nähe, so bildete er so etwas wie eine Triade.
    Zumindest setzte er sich aus drei unterschiedlichen Teilen zusammen.
    Da war zum einen die Schlange, die das untere Drittel des Bildes darstellte. Ihr pechschwarzer Körper ringelte sich in Wellen hervor und bildete das Ende. Die Mitte der Zeichnung wurde von einem Drachenkörper eingenommen, der sehr kompakt aussah und dessen wie geschnitzt wirkender Schädel aus dem Körper seitlich hervorschaute. Den Rest bildete das Zerrbild des Teufels. Sein gehörnter Kopf ragte oben hervor wie ein schmaler Turm, spitz und scharf konturiert.
    Die Hexe schaute sich die Zeichnung genau an und lächelte dabei. Sie empfand Freude bei der Betrachtung des Bildes, denn es gab ihr das Wissen, nicht allein zu sein.
    Ihr Meister wachte…
    Und ihr Meister sollte angeblich auch den Text höchstpersönlich geschrieben haben, der auf der rechten Seite in dicker schwarzer Schrift geschrieben stand.
    Alte Formeln. Das böse Urwissen eingepackt und eingekleidet in bestimmte Worte, die allein dazu dienten, die Macht des Bösen präsent werden zu lassen.
    Wenn sie die Worte lesen würde, dann holte sie den Atem der Hölle zu sich heran. Dann würden auch die letzten noch vorhandenen Hexenkräfte aus dem Körper der Jane Collins entweichen.
    So war es vorgesehen, und so würde es auch sein.
    Das Buch war breit, da Deborah es ausgeklappt hatte. Sie stand in einem schrägen Winkel zu Jane Collins, als sie auf den Text schaute und damit anfing, die ersten Worte zu lesen.
    Diesmal sprach sie den Text lauter aus, obwohl sie ihn noch flüsterte. Es mußte reichen, denn es kam nicht auf die Lautstärke an, sondern auf die Person, die den Text las.
    Nicht jede war dazu in der Lage. Man mußte sich schon der Hölle verschworen haben und die Bedeutung der Worte kennen. Die Taft lächelte, als sie daran dachte, daß sie so etwas wie einen umgekehrten Exorzismus durchführte. Hier war alles auf den Kopf gestellt, aber es gefiel ihr.
    Sie las.
    Sie flüsterte.
    Und sie spürte die Veränderung in ihrem Innern, die bereits nach wenigen Sekunden eintrat. Sie suchte nach einer Erklärung oder einem Vergleich und kam sich vor, als würde sie auf einer Wolke schweben und allmählich davonfliegen.
    Es waren Worte, die der Teufel selbst erfunden hatte. Sie hatten nie bei jedem Menschen die gleiche Wirkung, denn sie waren nur für einen bestimmten Personenkreis geschaffen worden, eben für die Hexen, die abtrünnigen Dienerinnen.
    Wie auch Jane Collins!
    Irgendwo tat es Lady Luzifer leid, daß sie diese Beschwörung durchführen mußte. Sie hätte Jane gern in ihren Kreis wieder aufgenommen. Wahrscheinlich hätten sich die beiden sogar gut verstanden und auch innerhalb des Clubs viel erreichen können, denn so manchen hatte sie nicht nur sexuell verhext.
    Jane stöhnte auf.
    Die Taft lächelte, als sie das Geräusch hörte, denn sie hatte gewußt, daß die Frau auf diese Art und Weise reagieren würde. Die ersten Worte schon hatten sie getroffen und waren tief in ihr Unterbewußtsein gedrungen, um dort etwas in Bewegung zu bringen. Sie würden auf die dort noch vorhandenen Kräfte treffen und sie aus der Person hervorholen. Dann lag wieder ein völlig normaler Mensch vor ihr, dem sie eine Kugel zwischen die Augen schießen konnte. Hätte sie es jetzt schon getan, sie hätte doch Gewissensbisse gekriegt, so aber mußte sie gewisse Dinge bis zum Ende durchführen und dann handeln.
    Sie sprach schneller, wenn auch nicht lauter.
    Aber Jane reagierte.
    Sie zuckte. Es begann an den Händen, da krümmten sich die Finger, und die Nägel kratzten über den dünnen Stoff des Lakens hinweg, als wollten sie

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