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0775 - Lady Luzifer

0775 - Lady Luzifer

Titel: 0775 - Lady Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Weg.
    Sie zuckten auf die liegende Detektivin zu, »suchten« ihr Gesicht und die Haare.
    Lady Luzifer aber lachte!
    ***
    Suko war in dem abgestellten Rover geblieben, während ich durch den Vorgarten auf die Haustür zueilte und dabei gegen die unteren Fenster schaute.
    Es war nichts zu sehen. Da bewegte sich keine Gardine, und auch sonst kam mir nichts verdächtig vor. Auf der einen Seite war es gut, auf der anderen weniger, denn ich konnte mich noch immer nicht von dem verdammten Gefühl lösen, daß in diesem Haus etwas nicht stimmte oder etwas geschehen war.
    Dann stand ich vor der Tür und schellte.
    Beide Frauen waren nicht schwerhörig. Es schrillte auch keine Glocke, dafür wehten sanfte Töne durch den Flur und sicherlich auch hoch bis in die erste Etage hinein.
    Das Klingeln mußte gehört werden, falls jemand im Haus war. Aber es wurde nicht geöffnet.
    Ich ärgerte mich jetzt, daß ich für das Haus keinen Zweitschlüssel besaß. Damit wäre ich ein schönes Stück weiter gekommen. So aber stand ich davor und konnte auch keinen Dietrich einsetzen, denn Lady Sarah hatte sich an der Haustür ein supermodernes Schloß einbauen lassen, das vor allen Dingen von einem Laien wie mir nicht zu knacken war.
    Ich mußte draußen bleiben.
    Nach dem zweiten vergeblichen Klingeln verließ ich meinen Platz an der Tür und schritt, an den Fenstern vorbei, durch den Vorgarten, wo meine Füße auf weichen Untergrund trafen, denn hier war kein plattierter Weg entstanden.
    Ich hätte durch ein etwas höher gelegenes Flurfenster schauen können, wenn nicht die Gardine davorgezogen worden wäre. Anders verhielt es sich beim Küchenfenster. Da hatte ich freie Sicht und blickte in einen Raum, der nicht aufgeräumt war, auch wenn er so aussah. Ich kannte Lady Sarah Goldwyn, und ich wußte, wie pingelig sie war. Sie würde nie die Gläser vom letzten Abend ungespült auf der Spüle stehenlassen, das paßte einfach nicht zu ihr.
    Hier aber standen sie.
    Ich drehte den Kopf, konnte aber nichts entdecken, was mein Mißtrauen vertieft hätte.
    Ziemlich ratlos stand ich vor dem Fenster, die Stirn in Falten gelegt und nachdenkend.
    »He, was ist denn?«
    Als ich Sukos Stimme hörte, drehte ich mich um. Mein Freund war ausgestiegen. Er stand jetzt neben dem Rover, hatte die Hände in die Seiten gestemmt und schaute zu mir herüber.
    Ich hob die Schultern.
    »Nicht da?«
    »Sieht so aus.«
    »Dann laß uns fahren.«
    Davon war ich nicht begeistert, ging aber trotzdem zu meinem Freund zurück, dem mein nachdenkliches Gesicht auffiel und der deshalb nicht wieder einstieg.
    »Dich stört was, John.«
    »Genau.«
    »Und was, bitte?«
    Ich erklärte es ihm.
    Suko lachte mich fast aus. »Hör doch auf mit deinen ungespülten Gläsern, Mann.«
    »Nein, nein, du kennst Sarah nicht.«
    »Doch. Vielleicht nicht so gut wie du, aber immerhin…«
    Ich ließ ihn nicht ausreden. »Wir haben angerufen, und der Ruf ging nicht durch.« Ich drehte mich etwas zur Seite und schaute gegen die Fassade. Als ich mich schüttelte, fragte Suko: »Was hast du denn jetzt?«
    »Seltsam, aber es kommt mir beinahe so wir wie ein Totenhaus.«
    »Das ist Einbildung, John.«
    »Oder Voraussicht.«
    »Hör auf.«
    Ich achtete nicht auf ihn und murmelte: »Eigentlich möchte ich hier nicht weg, verstehst du?«
    »Nein, aber ist egal. Sag mir statt dessen, was du machen willst? Hier stehenbleiben und Wache halten?«
    »Das würde auch nichts bringen.«
    »Sondern?«
    »Ich will rein.«
    »Toll.« Er nickte. »Kannst du mir auch sagen, wie du das anstellen willst? Bestimmt nicht durch die Tür, denn die ist optimal gesichert. Oder willst du eine Scheibe einschlagen?«
    »Das wäre die letzte Möglichkeit.«
    »Und die vorletzte?«
    »Laß uns doch mal nachschauen, wie es an der Rückseite, hinten im Hof, aussieht.«
    Suko zeigte sich nicht begeistert. »Da sieht es so aus wie hier, nur etwas herbstlicher.«
    »Darüber kann ich nicht einmal lachen.« Zu diesem Zeitpunkt war mir jeder Humor vergangen. Es sah alles so normal aus, aber meine innere Stimme warnte mich und erklärte mir, daß diese Normalität nur aus einem Schein bestand.
    Wir hatten während der Fahrt vom Wagen noch zweimal bei Sarah Goldwyn angerufen. Ohne Erfolg, der Ruf war nicht einmal durchgegangen, alles tot. Als wäre die Leitung zusammengebrochen.
    Suko legte eine Hand auf meine Schulter. »Gehen wir uns die Rückseite mal anschauen. Ich will dir den Spaß nicht verderben.«
    »Das ist kein Spaß, Suko.

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