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0775 - Lady Luzifer

0775 - Lady Luzifer

Titel: 0775 - Lady Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war besser, wenn einer in den Rücken der Frau gelangte, und das schaffte er nur, wenn er denselben Weg ging wie ich. Über dieses Thema redete ich mit Suko wispernd, denn die andere Person sollte uns nicht hören.
    »Du hast es schon einmal hinter dich gebracht, John.«
    »Eben.« Ich grinste. »Jetzt bist du an der Reihe.«
    Suko schaute mich noch kurz an, nickte und war plötzlich verschwunden. Bei derartigen Situationen konnten wir uns keine langen Diskussionen erlauben, hier ging es um alles oder nichts.
    Ich hatte keinen Laut gehört, und ich selbst wagte mich vor bis an den Rand der Treppe.
    Dort stand ich geduckt und mit schußbereiter Waffe. Ich schaute die Stufen hoch, wobei es mir vorkam, als läge ein dichter Schleier über den Kanten.
    Ich stellte mich auf die erste Stufe, dabei stieß ich gegen den Rand der anderen Stufe, was leider nicht geräuschlos ablief, und von oben bekam ich sehr schnell eine Reaktion mit.
    Die Stimme peitschte mir entgegen. Sie war nicht mehr als ein haßerfülltes Organ. Die Frau erklärte mir, daß sie Jane eine Kugel durch den Kopf jagen würde, und das traute ich ihr durchaus zu.
    »Was willst du denn?« rief ich zurück.
    »Du sollst verschwinden!«
    Ich wollte Zeit gewinnen, denn jede Sekunde kam auch meinem Freund Suko zugute. »Warum denn verschwinden? Können wir beide es hier nicht aushandeln?«
    »Nein!«
    Das hatte kompromißlos geklungen, und ich mußte mir etwas anderes einfallen lassen. »Was hat sie dir getan?« Ich wollte sie ablenken, am Reden halten.
    »Mir nichts.«
    Sie war ehrlich, und ich fragte: »Warum bist du dann hinter ihr her? Warum willst du sie töten?«
    Ich hörte ihr hohles und hoch klingendes Kichern, als hätte jemand auf einem verstimmten Musikinstrument geblasen. Da mußte sie ja ihre wahre Freude daran haben. »Weil es mir der Teufel befohlen hat, du Hundesohn. Er ist mein Herr. Er will sie weghaben, er will ihr auch die letzten Kräfte nehmen, um sie zu töten. Sie ist noch immer ein Stück Hexe, verstehst du das?«
    Das verstand ich wohl, aber es störte mich nicht, denn ich wußte, daß Jane ihre noch vorhandenen Kräfte nicht gegen mich oder meine Aufgabe einsetzte.
    »Es wird dir nicht gelingen. Jane stellt sich immer gegen die Hölle. Es gibt auch kein zurück für sie, wenn du verstehst…« Meine Stimme versickerte, ich wußte nicht einmal, ob sie gehört worden war.
    Es blieb still. Keine Reaktion erfolgte.
    Ich wartete einige Sekunden und dachte dabei scharf nach. Hatte diese schwarzhaarige Person etwas geahnt? Wußte sie, daß wir dabei waren, ihr eine Falle zu stellen?
    Wenn ja, war das für Jane Collins nicht gut. Da konnte sie sehr leicht auf die Straße des Todes geraten, und das durfte ich auf keinen Fall riskieren.
    Ich mußte hin.
    Klar, auf so etwas würde die Schwarzhaarige warten. Ich kam die Treppe hoch, sie lauerte mir auf, sie würde schießen und mich dabei mit einem Kugelhagel eindecken, denn ihre Position war eine bessere als meine. Oder sie hatte sich tatsächlich wieder zurückgezogen, um ihre Drohung an Jane zu erfüllen.
    Das gab den Ausschlag.
    Ich stieg die Treppe hoch und war auch bereit, mit dem Tod die Klingen zu kreuzen…
    ***
    Jane setzte sich hin!
    Urplötzlich war der Bann von ihr verschwunden. Ihr fehlte auch ein Stück der Erinnerung, sie wußte nicht einmal, was in den letzten Sekunden mit ihr geschehen war. Alles war so anders und so fremd gewesen. Jetzt saß sie in ihrem Bett, das künstliche Herz pumpte wie verrückt, und sie merkte, daß sie so naß geschwitzt war wie an einem schwülen Hochsommertag.
    Was war denn passiert?
    Watte schien ihren Kopf auszufüllen. Ihr fiel es schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Doch während sie aufrecht im Bett hockte, schaute sie sich zumindest einmal um, und sie stellte fest, daß sie sich nach wie vor in ihrem Zimmer befand.
    Da war alles okay.
    Alles lag an seinem Platz. Wer hatte die Dochte der beiden Kerzen angezündet? Sie kam nicht darauf, das Denken war blockiert. Sie hob die Arme an und preßte die Spitzen ihrer Finger von zwei Seiten gegen den Kopf, als könnte sie durch die Haltung die Gedanken und auch die Erinnerungen wieder in die richtigen Bahnen lenken.
    Es fiel ihr schwer, aber sie schaffte es, sich zu erinnern. Sie dachte daran, daß sie Besuch bekommen und eine Schlange an ihrer Brust genährt hatte.
    Ein Name fiel ihr ein: Deborah Taft, die sich selbst Lady Luzifer nannte.
    Ja, genau die war es. Wie die berühmten Schuppen fiel es

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