0776 - Das schwarze Raumschiff
Mittag begann draußen am Landeplatz des schwarzen Raumschiffs eine neue Entwicklung. Zum erstenmal sah man, daß ein Luk geöffnet wurde. Eine riesige Öffnung entstand, durch die alsbald ein Strom technischen Geräts zu fließen begann.
Atemlos vor Staunen sahen die Beobachter riesige Maschinen und Aggregate durch die Luft gleiten. Von irgendeiner unbekannten Kraft gelenkt, verteilten sie sich rings über das Gelände am Rand der Stadt. Einige von ihnen wurden auch zwischen den Häusern abgestellt.
Das alles wirkte so elegant, so mühelos, daß den vier Terranern bang ums Herz wurde. Welch eine Technik mußte das sein, die solche Arbeitsmethoden entwickelt hatte!
„Sie operieren mit Traktorfeldern", interpretierte Baldwin Tingmer das schwerelose Einhergleiten selbst der massivsten Aggregate.
„Und mit Kontrollmechanismen, die sich gewaschen haben", fügte Walik Kauk grimmig hinzu. „Schau dir an, wie die beiden Aggregathälften dort am Flußufer zusammengesetzt werden!
Nahtloser Paß ... und kein Mensch hat auch nur einen Finger gerührt!"
Der Strom der Geräte war nahezu unerschöpflich.
Die grüne Wiesenfläche verschwand unter der Masse der Aggregate, deren Farbe ebenso schwarz war wie die des Raumschiffs, der Roboter und der fremden Wesen.
„Sieht aus wie eine Baustelle", bemerkte Bluff Pöllard.
Skan Mavrees wurde allmählich unruhig. Der Rand der Fläche, die das ausgeladene Gerät bedeckte, näherte sich allmählich dem Fischereimuseum, dem er gestern einen Besuch abgestattet hatte.
„Sie sollen nur die Finger davon lassen!" knurrte er. „Sonst kriegen sie es mit mir zu tun!"
Niemand nahm ihn ernst. Das war, wie sich später herausstellte, ein Fehler.
Stunden vergingen. Es wurde Nachmittag, und den Männern begannen die Mägen zu knurren. Sie postierten Augustus zur weiteren Beobachtung auf den Balkon und nahmen hastig eine frugale Mahlzeit ein. Außer dem Ka-Zwo war noch die Kamera da, die jede Phase der Entwicklung minuziös aufzeichnete.
Bis etwa gegen sechzehn Uhr beschränkten die Fremden ihre Tätigkeit auf die unmittelbare Umgebung des Landeplatzes. Mit Ausnahme weniger Maschinen, die unmittelbar auf den Straßen am Stadtrand abgestellt worden waren, hatten sie das Stadtgebiet bislang unberührt gelassen.
Das änderte sich jetzt. Es formierten sich einige Robotertrupps, die in die Stadt eindrangen.
„Das kann gefährlich werden!" meinte Walik Kauk. „Wir machen den Gleiter am besten startbereit. Wenn sie bis auf weniger als einen Kilometer herankommen, ziehen wir Leine!"
„Was... und geben das Museum preis?" protestierte Skan Mavrees.
„Du und dein Museum", brummte Baldwin Tingmer. „Es wird ihm schon nichts geschehen."
„Das will ich hoffen!" antwortete Skan mit tiefem Ernst.
Es stellte sich bald heraus, daß die Roboter nicht die Absicht hatten, den Fluß zu überqueren. Sie hielten sich auf der nördlichen Seite. Mitunter verschwanden sie zwischen den Gebäuden.
Eine Zeitlang war ihr Treiben ziemlich rätselhaft. Aber als sie schließlich wieder zum Vorschein kamen, sah man, worauf sie aus gewesen waren.
„Ich seh' nicht recht!" stieß Tingmer verblüfft hervor.
Die Überraschung der anderen war nicht geringer. Die fremden Roboter trieben Rotten von Hunden und Katzen vor sich her. Die Tiere schienen sich gegen den Abtransport zu sträuben. Aber sie getrauten sich nicht, die Roboter anzugreifen, und da diese in breiter Front hinter ihnen herstaksten, blieb Hunden wie Katzen nichts anderes übrig als wegzulaufen.
In fünf Gruppen wurden die Tiere aus der Stadt getrieben. Am Stadtrand vereinigten sich die Robotertrupps, und aus den fünf Gruppen von Hunden und Katzen wurde eine große Herde gebildet.
Die Roboter wendeten jetzt Waffen gegen die Tiere an. Es schien sich um schwache Schocker zu handeln. Wahnsinnig vor Furcht und Schmerz stoben die Tiere über den Anger und verschwanden in den Wäldern, die die Bergwände am nördlichen Ufer des Fjords säumten.
„Jetzt kuschen sie plötzlich!" bemerkte Skan Mavrees mit unüberhörbarem Ärger in der Stimme.
„Was meinst du damit?" erkundigte sich Walik.
Skan berichtete von seinem gestrigen Erlebnis. Für seine Zuhörer war es nichts Neues. Sie hatten halbintelligente Hunde und Katzen bereits in Alaska kennengelernt, und der Biophysiker Chara Shamanovo, auf den sie später trafen, hatte sie über das Phänomen der Howal-Abstrakte aufgeklärt, die für die sprungartig gewachsene Intelligenz der ehemaligen Haustiere
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