Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0776 - Das schwarze Raumschiff

Titel: 0776 - Das schwarze Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
verantwortlich war.
    Aber der Zusammenhang mit der Vertreibung der Tiere durch die Roboter der Fremden wurde nicht offenbar. Der Fehler, den die Schwarzen bei der Einschätzung der Intelligenz der Erdbevölkerung begangen hatten, kam noch nicht ans Tageslicht.
     
    *
     
    Dunkelheit senkte sich übers Land. Drüben, am Nordostrand der Stadt, war der Strom technischen Geräts, der sich aus dem Innern des schwarzen Raumschiffs ergoß, schließlich versiegt, und Ruhe hatte sich eingestellt. Die Fremden und ihre Roboter waren an Bord des Fahrzeugs zurückgekehrt und hatten offenbar die Absicht, die Nacht ebenso für Zwecke des Ausruhens zu benützen wie die Terraner in dem altert Haus im Südteil der Stadt.
    Die Kamera wurde umgestellt auf Nachtbeobachtung. Von jetzt an arbeitete sie, statt im sichtbaren Bereich des Spektrums, im infraroten Gebiet.
    Das Raumschiff und die ausgeladenen Maschinen waren um einige Grade wärmer als die Umgebung, das ergab einen ausreichenden Kontrast. Auch die Körper der Fremden und ihre Roboter besaßen höhere Temperaturen, wie einige sorgfältig durchgeführte Messungen ergeben hatten. Der Kamera würde nichts entgehen.
    Außer der Kamera bezog Augustus Posten auf dem Balkon.
    Er hatte die Männer zu wecken, wenn sich in der Umgebung des fremden Raumschiffes etwas Außergewöhnliches tat.
    Gegen einundzwanzig Uhr sprach Walik mit Jentho Kanthall.
    „Glaubst du, daß sie euch wahrgenommen haben?" erkundigte sich Jentho, nachdem er Waliks Bericht aufmerksam und ohne Unterbrechung angehört hatte.
    „Ich glaube nicht. Sonst hätten sie sich um uns gekümmert."
    „Kann sein, daß sie euch nicht für wichtig genug halten ... oder nicht?"
    Walik dachte darüber nach und schüttelte schließlich den Kopf.
    „Unwahrscheinlich", entschied er. „Die ganze Vorgehensweise dieser Leute ist auf äußerste Vorsicht aufgebaut. Wir sind ziemlich sicher, daß es sich bei dem bleichen Licht, das alle Gegenstände durchsichtig erscheinen läßt, um einen Analyseprozeß handelt. Sie haben also diese Gegend stundenlang unter die Lupe genommen, bevor sie sich zur Landung entschlossen. Leute, die so vorsichtig sind, neigen nicht dazu, eine Gruppe von vier, beziehungsweise fünf Beobachtern für unwichtig zu halten." Jentho Kanthall gab ihm schließlich recht.
    „Andererseits fällt es schwer zu verstehen, warum Wesen mit einer derart ausgefeilten Technik euch nicht wahrnehmen können", sagte er dazu. „Allein unsere Radakomsendungen müßten ihnen doch auffallen!"
    „Du vergißt den Fremdheitsfaktor", erinnerte ihn Walik.
    „Ich vergesse ihn nicht... ich habe noch nie davon gehört", bekam er zur Antwort. „Was ist das?"
    „Die Schwarzen wissen nicht, was sie hier erwartet. Falls es hier eine intelligente Lebensform gibt, wissen sie nicht, in welcher Erscheinung sie auftritt.
    Es gibt zwei Arten, Beobachtungen anzustellen: gezielt und statistisch. Wer gezielt beobachten will, muß wenigstens eine Ahnung davon haben, wie das Ding aussieht, das er beobachten möchte. Die statistische Beobachtungsweise beruht darauf, die Summe aller Eindrücke aufzunehmen, zu kategorisieren und aus der Analyse gewisse Schlüsse zu ziehen.
    Ich bin nahezu sicher, daß die Fremden darauf angewiesen sind, statistisch zu beobachten. Da wir aber nur eine Handvoll Leute sind, kommen wir in der Statistik nicht zum Vorschein."
    Jentho Kanthall wiegte nachdenklich den kahlrasierten Schädel.
    „Klingt furchtbar gelehrt", meinte er.
    „Manchmal sind es die gelehrten Dinge, die die Geheimnisse des Lebens enthüllen", bemerkte Walik Kauk mit leisem Spott.
    „Siehe Einstein!"
    „Also schön ... für heute hast du recht. Sonst noch was?"
    „Wie geht's Marboo?"
    Kanthall verzog das Gesicht.
    „Manchmal wünsche ich mir, die Katastrophe hätte es so einrichten können, daß nur Männer überleben. Wäre zwar unnatürlich ... aber verdammt viel weniger aufregend."
    „Ich nehme an, sie hat sich noch nicht entschieden."
    „Sie macht sich einen Spaß daraus, uns an der Nase herumzuführen."
    Nach der Radakom-Unterhaltung saß Walik Kauk noch eine Stunde lang draußen auf dem Balkon. Die laue Nachtluft und die Ereignislosigkeit der Szene schläferten ihn jedoch bald ein.
    Er ging zu Bett, verzichtete in dieser Nacht jedoch darauf, sich auszukleiden.
    Er mußte ziemlich tief geschlafen haben und brauchte eine Zeitlang, um sich zu orientieren, als ihn mitten in der Nacht jemand wachrüttelte. Die Notbeleuchtung flammte auf, ein

Weitere Kostenlose Bücher