0776 - Die Krieger-Prinzessin
Gefahr, in der Bhima schwebt!«
Die Inspektorin murmelte etwas Unverständliches. Aber wenigstens hielt sie nun die Klappe.
Doch das war auch das einzig Gute, was Nicole der momentanen Situation abgewinnen konnte…
***
Das Monster fauchte!
Es hatte die Größe eines wilden Ebers. Doch der Kopf war mit einander überlappenden Knochenplatten geschützt. Das Räuber-Gebiss des Höllenwesens bestand aus messerscharfen Reißzähnen, von denen Blut tropfte.
Das Monster hatte seinem Gegner bereits einige Wunden gerissen. Dieser sah kaum weniger widerlich aus. Er war ebenfalls eine schwarzmagische Kreatur. Doch im Gegensatz zu dem schweineähnlichen Wesen erinnerte seine Gestalt auf den ersten Blick an die eines Menschen. Jedenfalls wies der Dämon zwei Arme und zwei Beine auf. Damit erschöpfte sich die Ähnlichkeit mit einem Menschen allerdings auch schon. Der Kopf des Dämons glich dem einer Schlange. Allerdings hatte er nur ein Auge in der Stirnmitte.
Die beiden Kontrahenten umkreisten einander. Jeder von ihnen war darauf aus, dem anderen den Todesstoß zu versetzen. Das Eber-Monster verließ sich auf seine Zähne, während der auf zwei Beinen laufende Dämon seine krallenbewehrten Klauen verwenden wollte, um seinen Gegner zu vernichten.
Der Schwarze Rajah amüsierte sich königlich.
Der Dämonenfürst hatte diesen Zweikampf zu seiner Unterhaltung angeordnet. Eigentlich waren beide Dämonen seine treuen Vasallen. Sofern man bei Schwarzblütigen überhaupt von Treue sprechen konnte. Aber es machte ihm einfach Spaß, das Blut tropfen zu sehen. Ob es rot oder schwarz war, spielte für ihn dabei keine Rolle.
Natürlich hätte er auch einige seiner menschlichen Gefangenen für ein Spiel auf Leben und Tod in die Arena schicken können. Aber mit denen hatte er noch etwas anderes vor…
Der Schwarze Rajah hockte auf seinem Thron, der aus Totenschädeln zusammengefügt war. Um den Kopf hatte der Dämonenfürst einen dunklen Turban geschlungen. Sein Gesicht hatte die typische teuflische Dreiecksform. In seinen Augen loderte das unwirkliche Feuer des Bösen. Wenn er auch von der Gestalt her an einen Menschen erinnerte, so war er doch durch und durch ein Dämon.
»Nicht so lahm!«, befahl der schwarzblütige Herrscher den beiden Duellanten. »Ich will sehen, wer von euch der Beste ist!«
Krieger des Schwarzen Rajahs bildeten mit ihren schildbewehrten Körpern eine lebendige Mauer am Rande der Arena. Ein Entkommen war unmöglich.
Aber das wollten die Kämpfer auch nicht. Jeder von ihnen trachtete nur danach, den anderen möglichst schnell zu vernichten.
Das eberartige Monster griff nun wieder an!
Der bereits verletzte Dämon war nicht schnell genug zurückgewichen. Daher konnte das schweineähnliche Wesen ihn anspringen!
Tief schlug die attackierende Kreatur ihre Zähne in den Körper des aufrecht stehenden Dämons. Der Angriff war so heftig, dass beide Kämpfer gemeinsam umfielen. Das schwarze Blut spritzte durch die Arena.
»Weiter!«, geiferte der Dämonenfürst.
Das widerliche Schauspiel gefiel ihm offenbar ausgezeichnet. Er war halb von seinem Thron aufgestanden, damit ihm auch nicht die kleinste der ekelhaften Einzelheiten entgehen konnte.
Doch da geschah etwas Unerwartetes.
Eine Gestalt manifestierte sich aus dem Nichts in der Luft über der Arena!
Die Dämonenkrieger kreischten aufgeregt. Sie griffen zu ihren Schwertern und Haumessern, zu ihren Streitäxten und stachelbewehrten Keulen. Und auch der Schwarze Rajah selbst wurde durch das Phänomen um sein grässliches Vergnügen gebracht.
Deutlich spürte der Dämonenfürst die ungeheure Macht, die sich hier vor ihm aufbaute. Er hatte ihr nichts entgegenzusetzen.
Wie denn auch? Der Schwarze Rajah besaß einige übersinnliche Fähigkeiten. Aber das war nichts im Vergleich zu dem, was ein göttliches Wesen konnte.
Und ein solches zeigte sich in diesem Moment dem Schwarzen Rajah und seinen Kriegern.
Die schwarzhäutige Erscheinung besaß den sinnlichen Körper einer wunderschönen Frau. Doch der erotisch geschwungene Mund entblößte nun eine Reihe von Reißzähnen. Aus ihm floss unaufhörlich Blut auf die prallen Brüste hinab. Auch aus den Augenwinkeln fielen unaufhörlich blutige Tränen.
Um den Hals trug die Schwarzhäutige eine Kette aus Totenschädeln. Und in jeder ihrer zahlreichen Hände hielt sie ein Schwert, ein Haumesser oder eine andere Kriegswaffe.
Die Erscheinung war niemand anders als Kali, die indische Göttin des Todes und der
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