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0777 - Die dritte Tafelrunde

0777 - Die dritte Tafelrunde

Titel: 0777 - Die dritte Tafelrunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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vorbereiteter Plan drohte zu scheitern - und das bereits zum dritten Mal. Das durfte nicht sein. Das Schicksal der Welt stand auf dem Spiel… das Schicksal aller Welten.
    Die ersten beiden Versuche waren von Verrätern sabotiert worden. Merlin erinnerte sich mit Zorn daran. Er wollte nicht mehr wahrhaben, dass es seine eigene Ungeduld gewesen war, die ihn zu Fehlern verleitet hatte.
    Es gab nur noch diese eine Chance.
    Endlich, in einem wachen Augenblick erkannte er, dass Zamorra und Nicole wichtig für ihn waren. Wichtiger als jeder andere Mensch auf der Erde.
    Er rief sie zu sich.
    Und sie kamen.
    ***
    »Ich wüsste gern, was diese Geheimniskrämerei zu bedeuten hat«, sagte Nicole und blitzte Merlin vorwurfsvoll an. »Erst diese ominöse Nachricht, von der man höchstens ahnen konnte, dass sie von dir stammt. Dann das Auftauchen von Eva, und jetzt plötzlich lässt du dich endlich dazu herab, uns einzuladen.«
    Zamorra warf Nicole einen vorwurfsvollen Blick zu. Er konnte verstehen, dass ihre Geduld mit Merlin erschöpft war. Der Konflikt schwelte seit langem.
    Merlin deutete auf die Bildkugel, und Zamorra entging nicht, dass seine Hände zitterten.
    »Ich danke euch, dass ihr gekommen seid. Ich kann mich an keine Nachricht erinnern, die ich euch geschickt hätte. Aber nun ist es umso besser, dass ihr da seid. Große Veränderungen stehen der Welt bevor.«
    »Es wäre schön, wenn du dich etwas klarer ausdrücken könntest«, sagte Zamorra vorsichtig.
    Sie standen im Saal des Wissens, im Zentrum der Macht, und es war erschreckend, darin einen alten gebrechlichen Mann zu erblicken.
    »Ich habe all das vorbereitet. Ich wollte, dass es so kommt«, murmelte er. »Aber noch dürft ihr die volle Wahrheit nicht erfahren. Ich habe euch gerufen, weil ich euch etwas auf den Weg geben will…«
    »Was ist mit Eva?«, fragte Nicole, angesichts der offensichtlichen Schwäche Merlins etwas friedlicher gestimmt. »Was hat sie mit den Morden zu tun?«
    »Eva?«, fragte Merlin verblüfft.
    »Deine-Tochter«, setzte Nicole hinzu.
    Merlin schüttelte den Kopf. Er richtete sich auf, seine Augen wirkten auf einmal wach, nicht mehr grau und leblos. »Ich weiß nicht, wovon du sprichst. Du bist meine Tochter, niemand sonst.«
    Nicole wäre fast die Luft weggeblieben. Sie sollte Merlins Tochter sein?
    »Aber ich weiß nicht, warum du hier bist, Sara. Ich hatte Zamorra und Nicole gerufen. Gekommen jedoch ist nur Zamorra…«
    »Du hast uns noch vor wenigen Sekunden selbst begrüßt«, sagte Zamorra ruhig, obwohl es auch in seinem Inneren zu brodeln begann. Nicht vor Ärger, sondern vor Sorge. Merlins Verfall schritt schneller fort, als sie es alle für möglich gehalten hatten. »Vor dir steht Nicole, nicht Sara Moon.«
    »Was für ein Unsinn!«, sagte der alte Zauberer mürrisch. Er deutete auf die Bildkugel, und sein weißer Umhang wallte unter der heftigen Bewegung. »Ich werde meine eigene Tochter wohl noch erkennen. Hier in der Kugel habe ich dich mit Nicole zusammen gesehen. Ihr wart im Dorf am Absatz des Berges. Warum bist du allein gekommen?«
    »Jetzt reicht es mir aber«, sagte Nicole. »Nichts gegen Sara, aber ich bin immer noch ich. Wenn du das nicht einsiehst, kannst du uns ja wieder nach Hause schicken.«
    Merlins Gesicht rötete sich vor Zorn. »So sprichst du mit deinem Vater? In der Tat, ich sollte dich aus Caermardhin hinauswerfen, du bist es nicht wert, dass ich meine Zeit mit dir verschwende. Ich habe Wichtigeres vor. Zamorra wird mir dabei helfen.«
    »Ich werde dir nicht helfen, bevor hier nicht einige grundsätzliche Dinge geklärt sind«, sagte Zamorra. »Wir sind gekommen, weil du uns gerufen hast, ob du dich nun daran erinnerst oder nicht. Und ich werde nicht Zusehen, wie du Nicole einen Fußtritt gibst. Wenn sie geht, gehen wir beide.«
    »Also willst auch du mich verraten, wie einst Mordred es tat?«
    Nicole blickte Zamorra an. »Jetzt trägt er aber ein wenig dick auf, findest du nicht?«
    Merlins Gestalt schien wieder zu schrumpfen, sein Zorn war von einem zum anderen Augenblick verraucht. »Ich brauche dich aber, Zamorra. Ich brauche euch beide. Wenn nicht einmal ihr mehr helfen könnt, ist alles zu Ende…«
    »Es wäre vielleicht an der Zeit zu erklären, worum es eigentlich geht«, sagte Zamorra.
    »Um das Ende der Welt!«
    »Schön, und wann soll es so weit sein?«
    Merlin blickte ihn vorwurfsvoll an. »Die Zeit ist gekommen, an der eine Entscheidung fallen muss. Es wird der dritte und letzte Versuch.

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