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0777 - Die dritte Tafelrunde

0777 - Die dritte Tafelrunde

Titel: 0777 - Die dritte Tafelrunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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erkennen konnte. Aber er spekulierte darauf, dass ein Mensch, der einen fettleibigen Drachen vorbeifliegen sah, an eine Halluzination glaubte.
    Fooly erreichte das kleine Dorf inmitten Cornwalls um zwölf Uhr mittags. Der Himmel hatte sich bedeckt. Weiße Sturmwolken zogen in rasender Geschwindigkeit Richtung Atlantik.
    Der Drache landete im Schatten eines Hauses.
    Ein Wiehern machte ihn auf die mädchenhafte Gestalt aufmerksam, die das Einhorn am Zügel mit sich führte.
    »Ich habe auf dich gewartet«, sagte das Mädchen in den Fellstiefeln.
    Vor ihm stand Eva, die Tochter Merlins.
    ***
    Moore saß über die Berichte der Zeugen gebeugt und schüttelte immer wieder fassungslos den Kopf. Das, was er hier las, war einfach absurd. Ein Schatten, der Menschen tötete, ein Mädchen im Tierfell, das auf einem Einhorn ritt. Es war zum Verrücktwerden.
    Speziell die Aussage von Barry Stevens ließ ihn daran zweifeln, dass eins und eins wirklich noch zwei war. Was sich der Mann zusammen faselte, war aller Ehren wert. Moore hätte seine Aussage als Spinnerei abgetan, wenn da nicht die Zeugen gewesen wären, die auch in dem ersten Mordfall ein fellbekleidetes Mädchen gesehen hatten. Ein Ehepaar, das im Wald spazieren gegangen war und später, als das Ehepaar Vincent und Ellen Baxter von Ellen Baxters Vater als vermisst gemeldet wurde, der Polizei eine merkwürdige Geschichte erzählt hatte. Sie hätten den Schrei eines Kindes gehört und wenige Sekunden später ein Pferd aus dem Unterholz brechen sehen, auf dem Rücken ein Mädchen, in dessen Gesicht unfassbarer Schrecken geschrieben stand.
    Als die Polizei das Waldstück durchsuchte, fand man die grausam zugerichtete Leiche von Vincent Baxter -und, eingerollt in einen Teppich, die Leichnam seiner Frau Ellen. Moore ahnte, dass sich dort im Wald ein Drama abgespielt hatte, dessen Hintergründe er wohl nie ganz würde erfassen können. Ellens Vater beharrte darauf, dass Vincent Baxter seine Tochter ermordet hatte. Er hasste seinen Schwiegersohn von ganzem Herzen, wie es schien. Aber was war dann anschließend Vincent Baxter zugestoßen? Und was hatte das Mädchen mit dem Mord zu tun, das im Umfeld der Baxters niemand kannte?
    Erst nach Barry Stevens’ Aussage sah Moore klarer, obwohl auch jetzt noch viele Fragen offen waren. Moores Laune besserte sich um keinen Deut, als sein Kollege Jackson ihm die Tagesausgabe der Sun auf den Tisch knallte.
    Zweites Opfer. Der Yard rätselt - wo ist der Todesengel?
    Lächerlich, dass das Mädchen die beiden Opfer umgebracht haben sollte. Moore gestand es nicht gern ein, aber dieser Fall schien ihm über den Kopf zu wachsen. Heute Mittag dann der Anruf dieses ominösen Zamorra, dessen Identität er gleich danach hatte checken lassen. Tatsächlich gab es einen Franzosen dieses Namens, der über einen Sonderausweis des Innenministeriums verfügte. Es wurde immer rätselhafter. Handelte es sich etwa um einen Geheimdienstfall?
    Moore blickte auf die Uhr. Sieben Minuten vor vier.
    Er zuckte zusammen, als Jackson das Büro betrat. Der Hüne musste sich ducken, um seine mächtige Gestalt unter dem Türbalken hindurchzuzwängen.
    »Schlechte Nachrichten«, sagte er mit erschöpfter Miene. Wie Moore hatte er die letzten zwei Tage kaum geschlafen. »Es sieht aus, als hätten wir einen weiteren Mordfall.«
    Moore spürte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich. Vor diesem Moment hatte er sich die ganze Zeit gefürchtet. »Wo?«, fragte er mit rauer Stimme.
    »In Cornwall. Wieder ist das Opfer übel zugerichtet. Und wieder hat man niemanden gesehen…«
    »…bis auf ein Mädchen in einem Fell?«
    Jackson nickte betreten.
    »Das ist ein Albtraum«, stöhnte Moore.
    Das Telefon klingelte. Er befürchtete, dass es wieder ein Verrückter war. Die Polizei war gezwungen, die Anrufe anzunehmen, obwohl es sich in neunundneunzig Prozent der Fälle um Spinner handelte.
    Jackson grinste, als sich Moores Gesicht verfinsterte.
    »Nein… nein… Ich kann Ihnen keine Auskünfte geben, es tut mir Leid. Um achtzehn Uhr gibt der Polizeichef eine Pressekonferenz… Woher haben Sie überhaupt diese Nummer?« Mit finsterem Gesicht starrte er auf den Hörer. »Aufgelegt.«
    Nachdem die Sun mit den Morden groß aufgemacht hatte, mussten natürlich alle anderen nachziehen. Sowohl der Mirror als auch die seriöseren Blätter waren durch die Berichte aufgeschreckt worden, und die Politik rotierte aus Angst vor einem Serienmörder. Jetzt fielen die Pressefritzen wie Aasgeier über

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