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0777 - Die dritte Tafelrunde

0777 - Die dritte Tafelrunde

Titel: 0777 - Die dritte Tafelrunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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wie es dir passt. Du bist Professor für Parapsychologie. Also, Schuster, bleib bei deinen Leisten.«
    »Wir könnten ins Dorf gehen und die Leute fragen, ob sich Caermardhin in den letzten Tagen gezeigt hat.«
    »Und wenn es so wäre, hilft uns das auch nicht weiter.«
    Zamorra zog die Stirn in Falten. Nicoles Skepsis begann ihn zu neiven… Nein, eigentlich begann er sich selbst zu nerven. Weil sie Recht hatte und er Gespenster sah, wo vermutlich keine waren.
    »Wir können es mit dem Zugang über die Mardhin-Grotte versuchen«, sagte er entgegen aller Vernunft.
    Die Grotte stellte zu manchen Zeiten einen geheimen Zugang zu Merlins Burg dar. Aber auch hier galt: Wenn Merlin keinen Besuch empfangen wollte, blieb der Weg über die Grotte versperrt.
    »Okay, gehen wir runter ins Dorf«, sagte er endlich.
    Sie stellten den SLK vor dem Hanged Fletcher ab, der einzigen Kneipe in Cwm Duad, der kleinen Ortschaft unterhalb der Bergkuppe, auf der Caermardhin sich hin und wieder zeigte. Der Wirt des Hanged Fletcher war vor einigen Jahren gestorben, und weil es keine Erben gegeben hatte, die sich um den Besitz der Kneipe hätten streiten können, war sie von dem jungen Brian Ffanellen übernommen worden, einem gemütlichen Knirps, der gerade erst die Zwanzig überschritten hatte, aber bereits trinken konnte wie ein alter Seemann.
    Brian stellte Nicole und Zamorra jeweils ein Bier auf die Theke, ohne dass sie danach gefragt hätten. »Geht aufs Haus. Ansonsten müsst ihr mich entschuldigen, ich hab zu tun.«
    Zamorra ließ den Blick durch die leere Kneipe schweifen. Was, bei Merlins Hauskatze, konnte man hier zu tun haben? »Ist Caermardhin in den letzten Tagen aufgetaucht?«
    »Nicht dass ich wüsste.« Brian zog die Stirn kraus. Dann flüsterte er: »Eigentlich habe ich die Burg noch nie gesehen. Aber die Alten sagen, dass es sie wirklich gibt.«
    »Die Alten haben Recht«, sagte Zamorra knapp. »Kann man bei dir ein ordentliches Mittagessen bekommen?«
    »Ihr meint, außer dem Bier? Wenn’s sein muss…«
    »Dann zwei Mal das Tagesgericht. Und eine Zeitung.«
    Sie setzten sich an einen Tisch am Fenster.
    »Was hast du jetzt vor?«, fragte Nicole. »Sollen wir unverrichteter Dinge wieder nach Hause fahren?«
    »Es sieht fast so aus.« Zamorra seufzte. »Wenigstens war es ein schöner Tagestrip…«
    Brian brachte die Zeitung - die heutige Ausgabe der Sun, wie Zamorra mürrisch feststellte. Ihm sprang sofort die Schlagzeile ins Auge.
    Zweites Opfer. Der Yard rätselt - wo ist der Todesengel?
    Der Artikel handelte von zwei Morden, die während der letzten beiden Tage in der Nähe von London verübt worden waren. Beide Male waren die Leichen so stark verstümmelt gewesen, dass man sie nur durch DNS-Analysen hatte identifizieren können. Und beide Male war ein Mädchen von ungefähr zehn Jahren am Tatort gesehen worden, das später jedoch spurlos verschwunden war.
    »Da hol mich doch der Teufel«, brummte Zamorra und drehte die Zeitung, sodass Nicole den Artikel lesen konnte.
    »Danke, die Schlagzeile reicht mir schon«, sagte sie. »Gegen die Sun ist die Bild in Deutschland ja eine intellektuelle Herausforderung.«
    Aber gerade die Boulevardpresse war es, die sich oft nicht scheute, von übersinnlichen Phänomenen zu berichten.
    »Lass das Geschwafel weg und konzentriere dich auf die Fakten. Zwei Morde und ein Mädchen, das anschließend spurlos verschwindet. Von ihm gibt es sogar eine Beschreibung. Es soll ein Fellkleid und lederne Stiefel getragen haben…«
    »Eva!«, sagte Nicole überrascht.
    Zamorra nickte. Es musste sich einfach um Eva handeln - die Tochter Merlins, die in den letzten Jahren immer wieder ihren Weg gekreuzt hatte und merkwürdigerweise bei jedem Aufeinandertreffen jünger war als zuvor. Als würde sie in der Zeit rückwärts leben.
    Früher war sie jeweils am Ort ihres letzten Verschwindens wieder aufgetaucht, aber das galt seit ihrem Aufeinandertreffen in der Steppe von Gabun nicht mehr. [1] Ein weiterer Hinweis darauf, dass sich die Vorgänge beschleunigten?
    »Die Beschreibung passt. Eva ist inzwischen nur noch etwa elf Jahre alt. Und sie wird der Polizei jede Menge Rätsel aufgegeben haben.« Er blickte Nicole an. »Glaubst du mir jetzt, dass an der Sache was dran ist? Die Nachricht auf gälisch - und jetzt das Auftauchen der Tochter Merlins? Kann das Zufall sein?«
    Nicole nickte langsam. »Du hast Recht.«
    Zamorra zückte sein TI-Alpha und wählte die Notrufnummer der Polizei, um sich mit dem

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