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0777 - Die dritte Tafelrunde

0777 - Die dritte Tafelrunde

Titel: 0777 - Die dritte Tafelrunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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Scheitert er, ist alles verloren…«
    Nicole warf Zamorra einen nachdenklichen Blick zu. »Er spricht von der Tafelrunde?«
    »Natürlich spreche ich von der Tafelrunde, Nicole… ich meine natürlich, Sara. Wie komme ich nur auf Nicole?« Er fasste sich an die Stirn. »Ich bin verwirrt. Alles ist unsicher geworden. Ich weiß nicht, ob ich die Herausforderung bestehen kann.«
    »Endlich sind wir mal einer Meinung«, murmelte Nicole so leise, dass Merlin es nicht verstehen konnte.
    »Du hast von der Tafelrunde gesprochen«, erinnerte Zamorra. »Willst du damit sagen, dass die dritte…«
    Merlin winkte ab. »Was für ein Unsinn. Es gibt keine dritte Tafelrunde. Es gab nur eine zweite!«
    »Wenn es eine zweite gab, muss es auch eine erste gegeben haben«, konnte Nicole sich nicht verkneifen zu sagen.
    Merlin starrte sie fassungslos an. »Wie auch immer, man hat mich verraten. All die Arbeit von Jahrhunderten… in wenigen Sekunden zunichte gemacht. Das darf nicht wieder passieren. Deshalb müsst ihr wissen, was damals geschah. Auch du, Sid Amos!«
    Er blickte Zamorra an, der sich entschloss, nicht auf diese erneute Verwechslung zu reagieren. Jetzt hielt Merlin ihn schon für seinen »dunklen Bruder«, den ehemaligen Fürsten der Finsternis?
    »Du hast uns bereits von der zweiten Tafelrunde erzählt«, sagte Zamorra, »wie du für König Artus das sechste Amulett geschaffen hast und er es anschließend nicht haben wollte. Er misstraute dir, und das brachte ihm den Tod!«
    »Ihr wisst das bereits?« Auf Merlins Gesicht spiegelte sich Erstaunen. »Hast du auch deiner Gefährtin davon erzählt, Zamorra?«
    Nicole verdrehte die Augen, schwieg aber ebenfalls.
    »Ja, jetzt erinnere ich mich«, sagte Merlin. »Ich sprach von den Ereignissen vor der großen Entscheidung. Aber ich sagte euch nicht, was dann geschah…«
    »Die Geschichte ist bekannt. Artus erschlug den Verräter Mordred, der die Tafelrunde sprengte. Doch auch er selbst kam bei dem Kampf ums Leben. Seine Vision, in der er sich auf einer Totenbarke nach Avalon erblickte, wurde Wirklichkeit…«
    »Nein, das stimmt nicht. Mordred wurde nicht getötet.«
    Zamorra kniff die Augen zusammen. War diese Bemerkung Merlins Demenz zuzurechnen - oder war ein Teil der Geschichte tatsächlich falsch überliefert worden?
    Merlin hob die Hände. »Es ist ein Kreuz mit den Menschen. Sie bekommen alles in den falschen Hals. Erzählt man ihnen eine Geschichte, geben sie sie falsch weiter, und bald ist daraus das genaue Gegenteil geworden… Ich bin so froh, dass ihr hier seid. Zamorra und Nicole. Ihr müsst es selbst erleben, dann wisst ihr, was ich meine.«
    Zamorra war ratlos - und zwar nicht nur, weil Merlin Nicole plötzlich wieder zu erkennen schien.
    »Geht jetzt«, sagte Merlin ungeduldig, »und werdet der Wahrheit gewahr!«
    »Gehen?« Zamorra glaubte sich verhört zu haben. Das sollte alles gewesen sein? Merlin wollte sie tatsächlich schon wieder hinauswerfen?
    »Na los!« Merlin machte eine verscheuchende Bewegung. »Worauf wartet ihr? Geht schon - über den Fluss!«
    »Über welchen Fluss, beim Bart der Panzerhornschrexe?«, fragte Zamorra.
    »Na, über den da« sagte Merlin und deutete auf das reißende Gewässer vor ihnen.
    ***
    Die Sonne stand bereits am Himmel, als Fooly sich endlich seinem Ziel näherte. Er war zwölf Stunden ohne Unterbrechung geflogen. Nicht so schnell wie die Maschinen, die die Menschen für ihre Reisen verwendeten, aber für einen gerade einmal hundert Jahre alten Jungdrachen mit außergewöhnlicher Geschwindigkeit.
    Trotzdem fühlte er sich nicht müde.
    Das Abenteuer hatte ja gerade erst begonnen. Unter ihm glitt die hügelige Landschaft Cornwalls dahin. Enge, von Steinwällen gesäumte Straßen schlängelten sich zwischen Feldern hindurch. Vereinzelt, erblickte Fooly eine Rauchfahne, die aus dem Schornstein eines Cottage aufstieg.
    Dies war die Südwestspitze Englands, jene Gegend, in der einst das Schloss Camelot gestanden haben sollte. Natürlich wusste niemand genau, wo. Auch Fooly nicht, aber die Sage von Artus und seinen Tafelrittern interessierte den Drachen sowieso nur am Rande. Sie war von Menschen überliefert und dementsprechend verfälscht.
    Der Verräter Mordred war nicht in dem Zweikampf mit Artus gestorben. Fooly hatte keine Ahnung, woher er das wusste. Das war auch nicht wichtig.
    Wichtig war nur das Ziel, das er rechtzeitig zu erreichen hoffte.
    Er flog jetzt tief, so tief, dass man ihn vom Boden aus mit bloßem Auge

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