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0777 - Die dritte Tafelrunde

0777 - Die dritte Tafelrunde

Titel: 0777 - Die dritte Tafelrunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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»Als hätte es mir jemand eingegeben. Fünf Morde. Weil es damals auch fünf Morde waren.«
    »Wann damals?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie traurig.
    Fooly seufzte. Er hätte Eva am liebsten in den Arm genommen. Sie tat ihm Leid. Trotz ihrer kriegerischen Bewaffnung wirkte sie unsagbar verletzlich. Sie ist zehn Jahre alt, dachte er betroffen. In diesem Alter hatte er gerade erst gelernt, mit den Flügeln zu schlagen.
    »Wenn du so sicher bist, dass noch ein Mord geschieht - weißt du dann auch, wer das Opfer ist?«
    Sie blickte ihn bekümmert an. »Der Schatten wählt willkürlich aus. Es kann jeden treffen. Jeden, der im entscheidenden Augenblick in meiner Nähe ist…«
    ***
    Vergangenheit
    Sie folgten dem Schlächter nun schon drei Tage, und es waren höchstens noch einige Stunden bis Camelot.
    Nicole hatte dem Mörder diesen Namen gegeben, nachdem sie an zwei Dörfern vorübergekommen waren, in denen er wahllos seine Opfer geholt hatte. Mehrere Dolchstiche in die Brust und in den Bauch. Dann wurden das Gesicht und der Oberkörper so verunstaltet, dass niemand mehr den Toten zu identifizieren vermochte.
    Als Nicole und Zamorra die Leichen zu Gesicht bekamen, verstanden sie zum ersten Mal, weshalb der Bauer Luis Zamorra so hasserfüllt empfangen hatte. Der Mörder war ein Teufel, vielleicht sogar buchstäblich ein Dämon, auch wenn Zamorra weder auf normalem Wege noch durch die Zeitschau des Amuletts eine Spur von Magie entdecken konnte. Nicht einmal das Gesicht des Unheimlichen hatte er erkennen können, weil es stets unter einer Kutte verborgen war.
    Als sie das letzte Dorf vor Camelot erreichten, vernahmen sie bereits am Ortseingang die Schreie. Ein Pulk von Menschen hatte sich versammelt, Lumpengestalten, Bauern und selbst der Lehnsherr des anliegenden Gutshofes. Sie alle standen um die Leiche eines Jungen - oder das, was davon übrig geblieben war.
    Der unheimliche Mörder hatte zum vierten Mal zugeschlagen.
    Als Zamorra und Nicole von ihren Pferden stiegen, machten die Leute ihnen Platzr In den Gesichtern las Zamorra namenlosen Schrecken - ein Beweis dafür, dass die Kunde von dem Mörder bereits vor seinem Eintreffen hierher gedrungen war.
    »Gott steh uns bei«, flüsterte eine Magd und bekreuzigte sich. »Der Teufel ist unter uns gekommen. Er wird uns alle vernichten.«
    »Der Teufel… der Teufel«, raunte es durch die Menge.
    Diesmal allerdings hielt man nicht Zamorra für einen Komplizen, denn es war für alle ersichtlich, dass er gerade eben erst eingetroffen war.
    Ein Bauer gewährte den Fremden Unterkunft für die Nacht.
    »Man sagt, der König hat eine Belohnung ausgesetzt für den, der den Mörder zur Strecke bringt«, sagte er, als sie abends am Tisch saßen. Er betrachtete seine Gäste mit unverhohlener Neugier. »Verzeiht, aber Ihr seht nicht aus, als würdet Ihr dem Ritterstand angehören. Seid ihr reisende Spielleute? Ist das Euer Instrument?« Er deutete auf den Blaster an Nicoles Gürtel.
    »Wir kommen aus einem fernen Land«, antwortete Zamorra. »Es hat uns eher zufällig in diese Gegend verschlagen. Ursprünglich wollten wir König Artos unseren Respekt erweisen.«
    Der Bauer nickte. »Artos war ein guter König, der sich um das Volk sorgte. Er schlug die Normannen zurück, und er brachte den Menschen Sicherheit. Seht Euch doch um! Seit er tot ist, gedeiht das Übel wie ein böses Geschwür. Überall Mord und Brandschatzung. Die Lehnsherren sind überfordert. Sie können der Gefahr nicht mehr Herr werden.«
    »Könnt Ihr mir sagen, wie König Artos starb?«, erkundigte sich Zamorra.
    »Er wurde schändlich verraten. Mordred, ein Ritter der Tafelrunde, -ein Mann, dem er vertraute! -, tötete ihn im Zweikampf.«
    »Starb Mordred ebenfalls?«
    Die Züge des Bauers verfinsterten sich. »Das weiß ich nicht. Man sagt, er ist schwer verwundert entkommen. Den Tod hätte er jedenfalls verdient.«
    Während Zamorra das Gespräch auf andere Themen lenkte, gingen ihm die Worte Merlins nicht aus dem Kopf. In der Gegenwart hatte der alte Zauberer gesagt, dass Mordred den Kampf mit König Artus überlebt hatte.
    Am nächsten Morgen legten sie den Rest der Strecke nach Camelot zurück.
    Die Soldaten des Königs nahmen sie freundlich am Hof auf. Jedoch wurden sie nicht dem Herrscher vorgestellt, sondern demjenigen, der ihre Aufnahme veranlasst hatte - Merlin!
    Zamorra war nicht überrascht, ihn lebendig zu sehen.
    »Du bist am Hofe des Lords gestorben, Merlin«, sagte Nicole. »Oder war auch dies

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