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0777 - Phantom aus der Vergangenheit

0777 - Phantom aus der Vergangenheit

Titel: 0777 - Phantom aus der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Wissen Sie, Boris, man schaltet uns immer ein, wenn Fälle ins Übersinnliche hineingleiten. Wenn es nicht der Bruder ist, hätte ich nur eine Erklärung. Die zweite Gestalt ist der Astralleib der ersten.«
    Der Butler schwieg. Suko runzelte die Augenbrauen. Er wollte mir nicht so recht mit meiner Argumentation folgen. »Zu weit hergeholt?«, fragte ich ihn.
    »Das denke ich schon.«
    »Warum?«
    Er streckte seinen rechten Zeigefinger dem Foto entgegen. »Das ist ganz einfach. Diese zweite Gestalt hat zwar eine gewisse Ähnlichkeit mit der ersten, das ist unbestritten, aber für einen Astralleib ist mir das zu wenig.«
    Ich dachte über die Antwort nach und musste ihm leider Recht geben. »Wie aber kommen wir weiter, Suko? Was gibt es noch für Möglichkeiten?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Eine gespaltene Persönlichkeit, die in zwei verschiedenen Formen erscheinen kann?«
    »Wäre denkbar.«
    »Auch wahrscheinlich?«
    Suko krauste die Stirn. »In diesem Fall glaube ich das nicht. Die junge Frau ist stark gealtert, das steht fest, das haben wir gesehen. Wir müssen zudem davon ausgehen, dass sie von der Gestalt auf dem Foto angegriffen wurde. Von einem Greis, wie wir selbst gesehen haben. Ist ein Greis denn so kräftig, dass er mit einer jungen Frau fertig wird?«, fragte Suko.
    »Er wird Tricks gekannt haben«, vermutete ich. »Sie ist geritten. Man kann eine Reiterin vom Pferd reißen, man kann das Tier erschrecken. Ich glaube nicht, dass die das Problem ist. Wir sollten uns auf die Gesichter konzentrieren.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ganz einfach. Ich glaube eher, dass sie gealtert ist, weil er jünger wurde.«
    »Wie kam das?«
    »Ganz einfach«, begann ich die Erklärung. »Er hat dieser Frau die Jugend genommen. Er hat sie ihr geraubt, ausgesaugt, was weiß ich? Oder liege ich da mit meiner Vermutung schief?«
    »Nein, nein«, murmelte Suko nach einer Weile, »das glaube ich nicht. Das glaube ich ganz und gar nicht.«
    Boris räusperte sich, um auf sich aufmerksam zu machen. »Hat Ihnen das Foto denn weiterhelfen können?«
    »Sicher«, sagte Suko. »Wir hätten es nur gern behalten, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
    »Bitte, es gehört Ihnen.«
    »Danke sehr.«
    Ich sprach den Butler noch einmal an. »Und Sie haben außerdem wirklich nichts anderes beobachtet?«
    »Nein, nur diesen Mann.«
    »Er muss doch etwas getan haben, nehme ich an. Sie haben ihn auf dem Grundstück der Fontyns entdeckt. Was hat er hier gemacht? Wie hat er sich verhalten?«
    »Keine Ahnung. Ich habe nicht gesehen, dass er sich mies benommen hätte oder so.«
    »Wie oft sahen Sie ihn?«
    Der Butler musste nachdenken. »Wenn ich mich nicht täusche, waren es viermal.«
    »Sehr gut.«
    »Wieso?«
    Ich lächelte. »Dann hat er seinen Plan perfekt ausgearbeitet. Es war kein Zufall, dass er sich gerade diese junge Frau ausgesucht hat. Und ich frage mich, warum er keine andere genommen hat. Er hätte es wirklich einfacher haben können. In London und überhaupt in unserem Land verschwinden jeden Tag so viele Personen, dass es nicht aufgefallen wäre, wenn eine Ausreißerin nicht mehr aufgetaucht wäre. Aber nein, er hat sich um Margret Fontyn gekümmert, und genau das will mir nicht aus dem Kopf. Da muss etwas hinterstecken.«
    »Was denn?«, fragte Suko.
    »Ich komme immer wieder auf den Freundeskreis zurück.« Mit dem nächsten Satz sprach ich den Butler an. »Sie sind sicherlich schon lange im Haus. Wissen Sie mehr darüber? Zumindest wusste Justus Fontyn angeblich nichts. Oder er stritt alles ab, wenn sich unsere Fragen in eine bestimmte Richtung bewegten.«
    »Er will eben keinen Schatten auf die Reinheit seiner Tochter fallen lassen.«
    »Das bringt doch jetzt nichts«, sagte ich. »Margret ist tot, er braucht nichts mehr zu beschönigen.«
    »Da kennen Sie die Familie schlecht, Mr. Sinclair.«
    »Wahrscheinlich. Ich sehe es so.«
    »Es wird immer wieder Rücksicht genommen, Mr. Sinclair. Diese Familie hat Vergangenheit, und darauf nimmt sie einfach Rücksicht. Das müssen Sie begreifen.«
    Ich runzelte die Stirn. »Wenn das so ist, dann frage ich mich, ob dieser Fall auch aus der Vergangenheit gelöst werden kann. Ob die Tat damit etwas zu tun hat?«
    »Sie meinen mit der Familie?«
    »Ja.«
    Der Butler hob die Schultern.
    »Gab es kein schwarzes Schaf zwischen all den Ahnherrn?«, erkundigte er sich.
    »Nicht dass ich wüsste. Aber legen Sie meine Worte bitte nicht auf die Goldwaage. So genau kenne ich mich nicht aus.«
    »Und in der

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