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0777 - Phantom aus der Vergangenheit

0777 - Phantom aus der Vergangenheit

Titel: 0777 - Phantom aus der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zur Bürste geschnitten, seine Augenbrauen glichen Holzkohlebalken, die sich jetzt allmählich in die Höhe hoben, als er uns anschaute.
    Die schwarze Kleidung konnte der Butler wegen der Trauer tragen oder auch als Berufskleidung ansehen. Uns war es egal. Während ich uns vorstellte, konzentrierte sich Suko auf den Geruch. Auch mir war der Geruch nicht verborgen geblieben. Genau war er nicht zu definieren. Das konnte eine Mischung aus Weihrauch und anderen Kräutern sein.
    »Wir werden erwartet«, sagte ich.
    »Ja, Gentlemen.« Der Butler sprach mit einer Flüsterstimme, die unecht klang. Wahrscheinlich musste er so in diesem Trauerhaus sprechen, wir jedenfalls hatten Mühe, ernst zu bleiben, da diese Stimme einfach nicht zu ihm passte.
    Er gab uns den Weg frei. Seine Bewegungen wirkten wie einstudiert. Sogar die weißen Handschuhe fehlten nicht. Suko und ich betraten eine Halle, in der es nach der Vergangenheit roch, die man hier aufbewahrt hatte in Form von Möbelstücken und Gemälden.
    Mehrere Türen zweigten zu den Seiten hin ab. Eine breite Treppe war ebenfalls vorhanden, und dann stand der Butler wieder neben uns, der uns mit seiner Flüsterstimme darum bat, noch einige Augenblicke Geduld zu haben, die Herrschaften würden gleich hier erscheinen.
    »Geht in Ordnung, James!«
    Ein scharfer Blick traf Suko. »Ich heiße nicht James, sondern Boris.«
    »Becker auch?«
    Den Scherz wollte der Mann nicht verstehen. Er drehte sich auf der Stelle um und verschwand durch eine Tür. Wir blieben zurück und kamen uns ziemlich verloren vor in der Halle. Da uns niemand zum Sitzen aufgefordert hatte und wir nicht unhöflich sein wollten, blieben wir stehen, schauten uns um, nahmen viele Details auf und unterhielten uns flüsternd über den seltsamen Geruch.
    »Das sind Räucherkerzen, die ihn verbreiten, oder irgendwelche Pulver, die verbrennen.«
    »Kennst du dich aus, Suko?«
    »In etwa schon.«
    »Okay, du bist der Fachmann.« Ich hatte mich gedreht, denn der Geruch wehte aus einer bestimmten Richtung durch die Halle. Er kam dorther, wo der Butler verschwunden war. Durch die für einen Moment offen stehende Tür musste wohl der Schwall gedrungen sein, der sich dann wieder verstärkte, als die Tür abermals geöffnet wurde.
    Ein Mann erschien.
    Er trug dunkle Trauerkleidung, war hoch gewachsen, sehr blass und hatte Ringe unter den Augen. Seine Lippen konnten wir kaum erkennen, so bleich waren auch sie. Das graue Haar war zurückgekämmt, deshalb wirkte seine Stirn auch höher. Dunkle Augen musterten uns beim näher Kommen, und als er uns die Hand reichte, um sich vorzustellen, spürten wir die feuchte Fläche.
    »Mein Name ist Justus Fontyn. Ich bin hier der Hausherr. Die Tote ist meine Tochter.«
    Da wir wussten, was sich gehörte, sprachen wir ihm unser Beileid aus, das er nickend zur Kenntnis nahm. Mir kam der Mann vor wie jemand, der nicht so recht bei der Sache ist. Er machte einen fahrigen und nervösen Eindruck, was allerdings in Anbetracht der Umstände auch kein Wunder war.
    »Ich bin erfreut darüber, dass Sie so schnell gekommen sind, Gentlemen, und es ist auch wichtig.«
    »Das hoffen wir«, sagte ich.
    »Sogar sehr wichtig.« Er strich über seine Stirn. »Was hier passiert ist, dafür gibt es einfach keine normale Erklärung. Deshalb habe ich mich auch an Sir James Powell gewandt. Meine Tochter ist oder war erst fünfundzwanzig, doch wenn Sie sie sehen, dann…«, er schluckte, räusperte sich und winkte ab. »Aber was rede ich! Sie werden es ja selbst erkennen können. Ich darf Sie dann in das Totenzimmer begleiten.«
    »Sicher«, sagte ich.
    Suko hob die Brauen und verdrehte die Augen. Sogar im Tod waren die Fontyns noch vornehm.
    Der Mann ging voraus. So steif, dass er sein eigener Butler hätte sein können. Er öffnete die Tür, und wir betraten einen breiten Gang, der nur spärlich ausgeleuchtet war. Dafür hingen einige Bilder an den Wänden, die allesamt düstere Motive zeigten.
    »Ich werde sie in den Bereich führen, in dem meine Tochter lebte. Dort haben wir sie auch aufgebahrt. Wir fanden, dass wir es ihr schuldig waren. Meine Gattin ist bei ihr. Sie stammt übrigens aus Spanien und heißt Juana Fontyn. Ihre Trauerkleidung unterscheidet sich etwas von der meinen, wie Sie gleich sehen werden.«
    Wir gelangten in einen anderen Trakt, wo das Licht zahlreicher Kerzen für Helligkeit sorgte. Sie standen in eisernen Haltern, und ihre Flammen bewegten sich nur sehr langsam. Ein leichtes Flackern und

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