0778 - Duell der Außerirdischen
konnte sich nicht vorstellen, daß der s-Tarvior sich auf einen Kampf mit den Eingeborenen einlassen würde.
Sein Ziel war die Vernichtung des Forschers. Andererseits war das eine Haltung, die keinen Einfluß auf das Verhalten einer Gruppe von Terranern haben mußte. Langur hatte nicht viel Menschen kennengelernt, aber er hielt sie in vieler Hinsicht für unberechenbar.
Vielleicht waren sie gegen den s-Tarvior vorgegangen, ohne sich lange Gedanken darum zu machen, warum er sich auf der Erde befand.
Eine wilde Hoffnung durchzuckte den Forscher.
War es möglich, daß ein paar Menschen ihm all seine Sorgen abgenommen hatten?
Indirekt war Langurs Überlegung richtig, aber die Wahrheit begann er erst später zu ahnen.
Es sprach für Langurs ungebrochenen Mut, daß er den Entschluß faßte, sich der Explosionsstelle zu nähern, um festzustellen, was sich dort ereignet hatte.
Noch bevor er sein Ziel erreichte, wurde es Nacht. Langurs außergewöhnliche Sinnesorgane gestatteten ihm eine Orientierung auch in der Dunkelheit, außerdem spendeten die zahlreichen Brandherde, die immer weiter um sich griffen, genügend Licht, um auch Einzelheiten sichtbar werden zu lassen.
Vergeblich hielt der Extraterrestrier nach Robotern des Sektionsleiters Ausschau. Entweder hielt der s-Tarvior den Forscher für tot, oder er zögerte aus unbekannten Gründen mit der Ausschleusung seiner Roboter.
Als Langur an der Explosionsstelle ankam, stellte er fest, daß die umstehenden Gebäude ebenfalls in Flammen standen. Er suchte sich eine Gasse zwischen zwei Brandherden und drang allmählich bis zum Zentrum vor. Ein Mensch hätte die Hitze wahrscheinlich nicht überstanden, aber Langur widerstand ihr mit der gleichen Selbstverständlichkeit, wie er auch schon die Kälte des Weltraums ertragen hatte.
Langur wurde sich dieser seiner Fähigkeiten immer erst dann bewußt, wenn er sie, wie in diesem Augenblick, einzusetzen gezwungen war. Immerhin schien ihn sein Instinkt zu leiten und ihn stets die richtigen Entscheidungen treffen zu lassen.
Wenig später stand Douc Langur vor einem trichterförmigen Krater.
Von den Häusern, die sich hier einmal befunden hatten, waren nur noch ein paar kümmerliche Reste übrig.
Lange stand der Forscher bewegungslos da und richtete seine Sinnesorgane auf das Bild der Zerstörung.
Dann begann er mit der Umrundung des Kraters. Dieses Vorgehen war auch für ein Wesen mit seinem Metabolismus nicht ungefährlich.
Langur hatte jedoch einen besonderen Grund dafür: Er suchte nach einem Hinweis, der seine Hoffnungen bestätigen konnte.
Sein Eifer wurde belohnt.
Im schwarzen, aber teilweise auch von der Explosionshitze glasierten Boden, stak ein Bruchstück eines Raumschiffs, wie es die HÜPFER war.
Ich bin frei! dachte Langur spontan.
Das dunkelgrau gefärbte Wesen stieß einen gellenden Triumphpfiff aus.
Der s-Tarvior existierte nicht mehr.
Es sprach für Douc Langur, daß er sich seiner übermächtigen Erleichterung nur für einen Moment hingab, dann beschäftigten sich seine Gedanken bereits wieder mit der Zukunft und seinen Freunden von der Terra-Patrouille.
Er mußte auf dem schnellsten Wege zur HÜPFER und versuchen, sie freizubekommen. Kanthall und die anderen brauchten wahrscheinlich Hilfe.
Langur tauchte wieder in den Flammen unter, aber nur, um wenig später auf der anderen Seite wieder zu erscheinen und die Richtung auf jenes Gebäude einzuschlagen, wo sein Raumschiff hinter einem Berg von Trümmern auf ihn wartete.
*
Den Spaten auf der Schulter wanderte Steven Skirpan mehr oder weniger ziellos durch das brennende Cockermouth. Er hatte das Werkzeug mitgenommen, weil er es nötigenfalls als Waffe benutzen konnte, wenn er sich auch nicht darüber im klaren war, wie er sich damit gegen Wesen verteidigen sollte, die offensichtlich über Energiekanonen verfügten.
Inzwischen war Skirpan in ein paar Häuser eingedrungen, hatte aber keine besseren Waffen finden können. Immerhin besaß er jetzt einen Vorrat an Nahrungskonzentraten, die für ein paar Wochen reichen würden.
Skirpan hätte die Stadt bereits verlassen, aber er hoffte noch immer, daß Sailtrit sich besann und zu ihm zurückkehrte.
Für seinen praktischen Verstand war das Verhalten der Ärztin ein Rätsel. Ausgerechnet jetzt, da Gary und GUS tot waren, hatte sie sich von ihm getrennt.
Der Reparaturmechaniker hatte die Explosion registriert und sie der Aktivität fremder Wesen zugeschrieben. Da er überzeugt davon war, daß ein
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