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0779 - Der Nebelwolf

0779 - Der Nebelwolf

Titel: 0779 - Der Nebelwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Violett, mit einem rötlichen Schimmer darin. Die hellen, feinen Schlieren konnte der Abbé nicht erkennen, er wusste jedoch, dass sie vorhanden und sehr wichtig waren, denn für ihn waren sie die magischen Gene, die bestimmte Botschaften aus anderen Dimensionen in sein Bewusstsein transportierten. Bisher hatte ihn der Würfel noch nicht im Stich gelassen.
    Er rieb mit den Händen leicht über die Flächen hinweg. Es tat gut, die Kraft zu spüren. Sogar die leichte Erwärmung fand bei ihm ein positives Echo. Der Abbé hoffte stark, dass ihm auf diese Art und Weise eine Botschaft übermittelt wurde, eine neue Botschaft, egal, ob sie positiv oder negativ war.
    Er hatte sich auf alles eingestellt!
    Ein Geräusch störte ihn. Durch den Ort fuhr ein Auto. Sein Dieselmotor klang ziemlich laut, und dieses Geräusch wehte auch durch das Fenster zu ihm hin.
    Es riss ihn für einen Moment aus seiner Konzentration. Er hob den Kopf und hörte das Klopfen an der Tür.
    »Bitte…«
    Ein Mann betrat das Zimmer. Am Schritt erkannte der Abbé, wer da gekommen war. »Bitte, Alain…«
    »Ich wollte nicht stören«, sagte der Templer und strich über sein dunkelbraunes Haar.
    »Du störst nicht.«
    »Gut, ich habe noch einmal mit London Kontakt aufgenommen. Suko ist unterwegs.«
    Bloch nickte. »Das ist gut, sogar sehr gut. Hast du noch etwas zu berichten?«
    »Ja, es geht um John Sinclair. Er hat sich inzwischen bei Sir James gemeldet…«
    Bloch horchte auf, als er den Klang der Stimme vernahm. »Das sagst du so seltsam. Ist da etwas passiert?«
    »Man kann es so sagen. John steckt in Schwierigkeiten. Er hat mit einer bösen Flut zu kämpfen, die in einem ursächlichen Zusammenhang mit den Templern steht, den Dienern Baphomets allerdings.«
    »Bitte, nimm Platz.«
    »Danke.«
    Sie saßen sich jetzt gegenüber. Der Blinde richtete den »Blick« auf den jüngeren Mitstreiter, der nur die dunkle Brille des Anführers sah und nicht, was sich dahinter verborgen hatte. Alain war auch froh, den Skelett-Sessel in seinem Rücken zu wissen. So brauchte er ihn nicht immer anzuschauen, denn dieser Anblick hinterließ bei ihm eine Gänsehaut.
    Alain berichtete, was er von Sir James Powell erfahren hatte, und das war nicht wenig.
    Bloch hörte nur zu. Ab und zu trank er einen Schluck. Später stellte er Fragen.
    »Wird John kommen?«
    »So schnell wie möglich.«
    »Hat er erklärt, wer oder was diese dunkle Flut ist?«
    »Nein, das hat er nicht. Es geht jedoch eine schlimme Gefahr von ihr aus. Menschen haben keine Chance…«
    Der Abbé nickte. »Ja, ich weiß, sie haben keine Chance. Ich konnte es spüren.« Alain sah, wie er seine Handflächen über die Würfelseiten bewegte. »Wahrscheinlich werden auch wir sie kennen lernen, mein lieber Freund.«
    »Werwölfe?«
    »Warum nicht, Alain? Das Böse manifestiert sich überall. Es kriecht in viele Verkleidungen hinein. Es stammt aus den Urzeiten, aus dem Werden der Welt. Wir alle wissen, wie verschieden Dämonen sein können, und dass es für sie keine trennenden Grenzen gibt. Es ist gut, dass du zu mir gekommen bist. Ich bedanke mich.«
    Alain nickte, obwohl der Abbé es nicht sehen konnte. Er hatte den Wink verstanden, erhob sich, wünschte eine gute Nacht und verließ auf leisen Sohlen den Raum.
    Zurück blieb ein sehr nachdenklicher Abbé, dessen schlimme Vorahnungen sich keinesfalls gebessert hatten.
    Im Gegenteil, er spürte, dass es für die fremde Kraft keine Grenzen und keine Mauern gab.
    Sie würde kommen.
    Und dann?
    Die reale Welt konnte der Abbé nicht sehen. Er stellte sich aber etwas vor. Aus seinen Gedanken wurden Bilder, und sie zeigten den Knochenmann mit der Sense. Der Tod war unterwegs…
    ***
    Ich stand im Nebel!
    Eine einsame Gestalt, ein Fremder, der nicht in diesen Ort gehörte.
    Ein Mensch, der kurz davor stand, seine Linie zu verlieren, denn ich fühlte, wie die Verzweiflung über meine Hilflosigkeit allmählich in mir hochstieg. Ich wusste, dass die schwarze Flut weitergezogen war. Sie hatte den Ort längst verlassen, um sich ein anderes Ziel zu suchen. Ich wusste nicht einmal, wie schnell oder langsam sie sich bewegen konnte, aber ich stellte mir vor, dass sie weitere Entfernungen mit einer gewissen Leichtigkeit zurücklegte.
    Ich dachte auch an die Soldaten, die sicherlich schon auf dem Weg waren oder dicht davorstanden. Wenn sie in die schwarze Wolke hineingerieten, war es aus. Deshalb hoffte und betete ich, dass dies nicht geschehen würde.
    Mein Problem war zudem

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