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0779 - Tod in Merlins Zauberwald

0779 - Tod in Merlins Zauberwald

Titel: 0779 - Tod in Merlins Zauberwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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sich um eine schmächtige Gestalt, die ihm immer bekannter vorkam, je länger er hinunterstarrte
    Ein Kind? Ein… Mädchen? Aber das ist doch…
    Auf der Lichtung erkannte er Eva! Sie rannte den Einhörnern hinterher. Zamorras Gedanken schlugen Purzelbäume. Er wollte es zuerst nicht glauben.
    Das ist Eva, daran gibt es keinen Zweifel!
    Sie rannte immer weiter, bis auch sie das Bachufer erreichte. Ein kurzes Zögern, und dann stieß sie sich ab und landete im Wasser. Befand sie sich in einer Notsituation? War sie vor etwas geflohen? Vor Feinden oder vor einer Katastrophe?
    Nein, erkannte Zamorra. Es schien Teil eines Spiels zu sein, bei dem Eva die Einhörner fangen sollte.
    War Merlins Tochter nach ihrem Verschwinden auf die Feeninsel geraten? Es konnte nur so sein. Die Wirklichkeit ließ keinen Zweifel daran.
    Die Wirklichkeit? War sie nicht manchmal ein böser Traum?
    Er wollte Eva von hier oben etwas Zurufen, aber er besaß doch keinen Körper mehr, keinen Mund und keine Stimmbänder.
    Er betrachtete das Mädchen genauer. Etwas an ihr hatte seine Aufmerksamkeit erregt.
    Sie hatte sich verändert. Etwas war anders, als bei ihrem letzten Zusammentreffen.
    Sie sieht noch etwas jünger aus als vor ihrem Verschwinden, fiel ihm schließlich auf. Und das bilde ich mir nicht ein.
    Tatsächlich wirkte sie jetzt eher wie eine neunjährige.
    Weitere Tiere und Personen erschienen wie aus dem Nichts. Er erblickte Fabelwesen und wusste im gleichen Augenblick, dass er sie schon einmal gesehen hatte.
    Aber wann und wo? Er war doch noch nie auf Avalon gewesen…
    Es fiel ihm schwer, sich auf die Szene zu konzentrieren. Einmal glaubte er, einen besonders abgegrenzten Bereich zu sehen. Dort stand ein prachtvoller Säulentempel. Aber das musste wohl ein Irrtum sein.
    Als Nächstes fielen ihm attraktive Frauen auf, die in edle Gewänder gekleidet waren. Wunderschöne Frauen, die überall aufgefallen wären ob ihrer Anmut und ihrer Ausstrahlung.
    Das sind die Priesterinnen von Avalon!
    Verdammt, woher wusste er das alles?
    Diese Bilder habe ich schon einmal gesehen! Aber wann war das? Er erinnerte sich nicht mehr daran.
    Zamorra fuhr erschrocken auf. Er hörte sich wimmern. Dann wälzte er sich auf die andere Seite und lag schwer atmend auf dem Rücken. Das Herz hämmerte ihm bis zum Hals.
    Das Herz? Er war doch körperlos!
    Verwirrt blickte er um sich. Er hielt die Hände vor das Gesicht. Er existierte doch körperlich urid nicht nur als Bewusstsein.
    »Was war…?«, krächzte er. Dann kam die Erkenntnis. »Ich habe das alles nur geträumt?«
    Dann musste dies ein seltsamer-Traum gewesen sein. Schließlich konnte er sich nun auch im Wachzustand daran erinnern, das alles schon einmal gesehen zu haben.
    »Bloß, wann war das?«, fragte er sich ratlos. Er schloss die Augen und versuchte, seine Gedanken in geordnete Bahnen zu zwingen.
    »Das war nicht bloß ein Traum«, erkannte er. Angenommen, die Bilder, die ich gesehen habe, waren keine Täuschung? Wie kam ich dazu, sie mitzuerleben?
    Er ächzte und rieb sich mit einer Hand das steife Genick. Seine Schlafhaltung war alles andere als bequem gewesen.
    Zamorra wälzte sich aus dem Bett und wankte, mehr als dass er ging, Richtung Bad. Er hielt den Kopf unter kaltes Wasser, um schneller wach zu werden. Danach fühlte er sich zwar nicht frischer, aber seine Gedanken überschlugen sich nun fast. Er erinnerte sich daran, wann er diese Bilder schon einmal gesehen hatte. Und er wusste, warum er keine Erinnerung daran mehr gehabt hatte.
    Der Grund war ein uralter Zauberer mit ewig jungen Augen.
    Merlin Ambrosius.
    Zamorra hielt den Atem an. Mit erschreckender Deutlichkeit wusste er von einem Augenblick zum nächsten, dass Merlin die Erinnerung an diese Brüder in ihm manipuliert und anschließend blockiert hatte. [11]
    Aber warum hatte er das getan? Welcher Grund steckte dahinter?
    Zamorra ballte die Hände zu Fäusten. Am liebsten würde er den Zauberer zur Rede stellen.
    Jetzt!
    Sofort!
    »Aber das geht ja nicht, weil Caermardhin für mich blockiert ist«, murmelte er. Mit Galgenhumor fügte er hinzu: »Für mich, Asmodis, den Zweiten.«
    Wenn ich den Grund für Merlins Handeln herausfinden will, muss ich Avalon aufsuchen, dachte er. Die Feeninsel konnte er nur über den Umweg über Broceliande erreichen. Nur Merlins Zauberbrunnen konnte ihm den Weg nach Avalon zeigen.
    Allerdings gab es da einige Probleme.
    Alleine konnte er sein Ziel unmöglich erreichen, er brauchte Hilfe. Er kannte sich

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