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078 - Geboren aus Feuer und Glut

078 - Geboren aus Feuer und Glut

Titel: 078 - Geboren aus Feuer und Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Augen unter seidigen Wimpern.
    Lester Foxe war schon mal bei ihr gewesen, und sie hatte ihm vorhergesagt, daß seiner Arbeit ein Erfolg beschieden sein würde. Damit hatte sie recht behalten.
    Von Rückschlägen hatte Vazira nichts gesagt, und verständlicherweise wollte Foxe nun wissen, was das für Folgen für ihn hatte.
    Deshalb hatte er sie angerufen und einen Termin vereinbart, und nun saß er in seinem Wagen und befand sich auf dem Weg zu ihr.
    Er war nervös, befürchtete, daß ihm die Hellseherin etwas Unangenehmes sagen könnte. Dennoch wollte er es wissen. Er haßte es, im Dunkeln zu tappen. Wenn er wußte, was auf ihn zukam, konnte er rechtzeitig Maßnahmen treffen, die ihn schützten.
    Ein merkwürdiges Mädchen ist sie, dachte Foxe.
    Sie hatte ein Haus am Stadtrand, vornehme Lage. Bei ihren Einkünften konnte sie sich das leisten. Manche behaupteten, sie wäre eine Hexe. Andere wiederum sagten, sie stünde mit allen Jenseitswelten in ständiger geistiger Verbindung und würde ihre Informationen von dort beziehen.
    Was wirklich hinter dem Geheimnis ihrer Hellsichtigkeit stand, würde sie wohl niemandem verraten. Es war gut, daß ein mysteriöses Flair sie umgab. Auch davon lebte sie.
    Lester Foxe stoppte seinen Wagen vor ihrem Haus.
    Vazira gefiel ihm so gut, daß sie ihm, außer die Zukunft vorhersagen, auch noch einen anderen Gefallen hätte tun können. Sie gab sich zwar in dieser Hinsicht unnahbar, aber er wollte es diesmal doch versuchen. Mit Geld, mit viel Geld. Jeder Mensch hat seinen Preis, und Lester Foxe war bereit, den des Mädchens zu bezahlen.
    Er rollte die Schultern, prüfte den Sitz seines Anzugs aus knitterfreiem Stoff und schritt dann durch einen gepflegten Vorgarten. Auf sein Läuten öffnete das Mädchen, und ein betörender Duft wehte ihm entgegen.
    Er zog die Luft tief ein und sagte: »Sie machen es einem nicht leicht, Vazira.«
    Sie forderte ihn auf, einzutreten. Giftgrün war das weite Gewand aus hauchdünner Seide, das sie trug. Es bestand aus so vielen Schichten, daß man ihren makellosen Körper nur erahnen konnte.
    Lester Foxe begab sich mit ihr in einen Raum, dessen Wände mit schwarzem Samt tapeziert waren. Die wenigen Möbel wäre allesamt weiß.
    Hier würde Lester Foxe erfahren, was die Zukunft für ihn bereithielt.
    Und etwas Schreckliches sollte in diesem Raum passieren.
    Ein Mord!
    ***
    Es stimmte, daß Vazira mit den Jenseitswelten geistigen Kontakt hielt. Dadurch war Arma auf die Hellseherin aufmerksam geworden, und zu ihrer Freude hatte die Zauberin erkannt, daß Vazira ihre Zwillingsschwester hätte sein können.
    Das war der Körper, den sie haben wollte. Endlich hatte sie ihn gefunden. Aber er gehörte noch Vazira.
    Noch…
    ***
    Der Audi 100 war von einem gewissen Jonathan Smith gemietet worden. Ich hatte die Leihwagenfirma aufgesucht und mir Smiths Adresse verschafft.
    »Normalerweise dürfte ich das ja nicht tun, Mr. Ballard…«, hatte der schmalbrüstige Mann in dem kleinen Büro gesagt.
    Ich hatte ihm einen Geldschein zugeschoben und gemeint: »Aber in meinem Fall können Sie eine Ausnahme machen, nicht wahr? Wo ich doch so nett zu Ihnen bin - und Ihnen außerdem noch meine Lizenz als Privatdetektiv gezeigt habe.«
    Ich habe noch nie so schnell eine Banknote verschwinden sehen. Der Schmalbrüstige schnappte danach, und dann bekam ich dafür die gewünschte Adresse.
    Ich fuhr hin, obwohl mir ein kleiner Mann im Ohr sagte, daß ich mir den Weg sparen könne. Im Grunde genommen glaubte ich ihm das ja auch, aber ich wollte keine Möglichkeit auslassen, in dieser Angelegenheit vorwärtszukommen.
    Da, wo Jonathan Smith hätte wohnen sollen, gab es einen kleinen Park mit verwitterten Bänken. Wie Penner hatten die Kidnapper jedoch nicht ausgesehen. Also hatten sie die Adresse erfunden, und ich hatte dafür gutes Geld bezahlt. Naja…
    Ich stieg nach einem kleinen Rundgang wieder in den Wagen und fuhr nach Hause: Paddington, Chichester Road 22.
    Vicky Bonney war da und Jubilee, auch Boram und Mr. Silver - und Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, schwarzhaarig und grünäugig, strahlendschön und gesund. Sie hatte das, was ihr Metal und Atax angetan hatten, gut verkraftet.
    Alle schauten mich abwartend an. Ich ging zur Bar und nahm mir einen Pernod.
    »Willst du uns nicht endlich erzählen, was vorgefallen ist?« platzte es aus Jubilee heraus. Sie konnte ihre Neugier und die Ungeduld am schlechtesten bezähmen.
    »Aber ja doch«, erwiderte ich lächelnd. »Darf ich

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