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078 - Geboren aus Feuer und Glut

078 - Geboren aus Feuer und Glut

Titel: 078 - Geboren aus Feuer und Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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eigentlich?
    Diese Frage konnten mir nicht einmal Mr. Silver und Roxane beantworten. Soviel mir bekannt war, unterteilte sich die Hölle in die unterschiedlichsten Gebiete. Manche sollten sogar große Ähnlichkeit mit unserer Welt haben.
    Wie sah die siebente Hölle aus?
    »Wie gelangt man dorthin?« wollte ich wissen.
    »Hast du vor, dich mit Asmodis anzulegen?« fragte Mr. Silver.
    »Ich lege mich mit jedem an, um Tucker Peckinpah zu retten«, erwiderte ich aggressiv.
    »Es gibt Höllentore«, sagte Roxane. »Manche werden gut, manche weniger gut bewacht. Vielleicht sollte ich versuchen…«
    »Kommt nicht in Frage«, fiel ich der Hexe aus dem Jenseits ins Wort. »Das machst du auf gar keinen Fall. Wir sind froh, dich wohlbehalten wiederzuhaben. Wir möchten dich nicht noch mal verlieren. Silver, sag auch was. Sonst hast du ja auch immer den Mund offen.«
    »Tony hat recht«, pflichtete mir der Ex-Dämon bei. »Wenn wir uns dorthin begeben, wo Peckinpah gefangengehalten wird, dann gemeinsam. Du unternimmst nichts auf eigene Faust, klar?«
    »Na schön«, sagte das schwarzhaarige Mädchen.
    »Versprochen?« fragte Mr. Silver leicht zweifelnd. Er kannte Roxane sehr gut. Immerhin waren sie seit Ewigkeiten zusammen. Die weiße Hexe riskierte manchmal ein bißchen zuviel.
    »Versprochen«, sagte sie seufzend.
    »Wann machen wir uns auf den Weg?«
    »Bald«, entschied ich.
    »Du willst zuerst noch hinter das Geheimnis des Glutmonsters kommen?« fragte die Hexe aus dem Jenseits.
    »Ja.«
    »Und Tucker Peckinpah steht inzwischen vielleicht Höllenqualen aus.«
    »Herrgott, ja«, brauste ich auf. »Man müßte an zehn Orten gleichzeitig sein, aber das ist nicht möglich. Jedenfalls ich kann das nicht, verdammt!«
    Vicky Bonney und Jubilee schauten mich überrascht an.
    »Komm, beruhige dich, Tony«, sagte Mr. Silver beschwichtigend.
    Ich fuhr mir mit der Hand über die Augen. Ich hatte schon wieder die Beherrschung verloren. Hatten sich meine Nerven in letzter Zeit zu stark abgenützt?
    »Entschuldige, Roxane«, sagte ich bedauernd. »Ich wollte dich nicht so anfahren.«
    »Schon gut, Tony«, erwiderte die Hexe aus dem Jenseits verständnisvoll. »Wir haben alle mal einen schlechten Tag.«
    Ich sah Mr. Silver an und wußte sofort, daß er das gleiche dachte wie ich.
    Es waren nicht die Nerven. Es war etwas anderes…
    ***
    Lester Foxe hatte die Hände auf den runden weißen Tisch gelegt, seine Finger waren gespreizt, die Daumen berührten sich. Auch Vazira legte die Hände in der gleichen Art auf den Tisch. Foxe überlegte, ob das Holz präpariert war. Nahm die Hellseherin auf diesem Weg Kontakt mit seinem Ego auf? Oder geschah dies über die Augen?
    Er sah Vazira an, und sie forderte ihn auf, sich zu beruhigen und zu entspannen.
    »Ich bin ruhig und entspannt«, sagte er.
    »Nein, Mr. Foxe, das sind Sie nicht. Ich spüre, wie verkrampft Sie sind. Auf dieser Basis können unsere Seelen nicht harmonieren, und das ist sehr wichtig. Sie hatten Ärger, werden mit Schwierigkeiten konfrontiert, haben Probleme, die gewisse Gefahren in sich bergen.«
    Er wollte den Blick senken.
    »Nicht!« sagte Vazira schnell. »Sehen Sie mir weiter in die Augen, Mr. Foxe. Ohne diesen Kontakt können unsere Wellen nicht miteinander kommunizieren.«
    Ein unangenehmes Gefühl beschlich ihn mit einemmal. Konnte Vazira Geheimnisse für sich behalten? Sie durfte nicht zuviel von ihm wissen, das wäre zu gefährlich gewesen.
    Wenn er sich aber völlig in ihre Hand gab, bestand die Möglichkeit, daß sie ihn mit ihrem Wissen erpreßte.
    »Woran denken Sie, Mr. Foxe?« fragte die Hellseherin.
    »An nichts.«
    »Ich muß Sie bitten, aufrichtig zu mir zu sein.«
    »Ich bin nicht mehr sicher, ob ich Ihnen trauen kann.«
    Die Hellseherin kniff die dunklen Augen zusammen.
    Er lachte leise. »Habe ich Sie beleidigt, Vazira?«
    »Möchten Sie gehen, Mr. Foxe?«
    »Ich muß sehr vorsichtig sein. Es ist nicht gut, wenn jedermann weiß, was ich tue.«
    »Diskretion ist für mich oberstes Gebot. Was ich über Menschen erfahre, die meine Dienste in Anspruch nehmen, verläßt niemals diesen Raum. Zufrieden?«
    »Na schön, Sie sind ehrlich und schlagen aus Ihrem Wissen nicht Kapital. Aber es gibt unehrenhafte Leute, die auf die Idee kommen könnten, Sie auszufragen.«
    »Kein Sterbenswort käme über meine Lippen.«
    »Auch dann nicht, wenn man Sie foltert?«
    »Auch dann nicht. Wenn Sie mir nicht glauben, steht es Ihnen frei, sich zu verabschieden.«
    Lester Foxe

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