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078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut

078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut

Titel: 078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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erkennen. Zusammen aber mit
Chopper würde sie zuschlagen. Es konnte nur noch eine Frage von Stunden sein,
bis der erste Agent in dem Kölner Vorort, wo die Familie Scharner lebte,
auftauchte.
    Die PSA reagierte schnell. Das wusste sie aus
Erfahrung. Sobald sie erkannte, dass der erste Agent auftauchte, musste eine
Freundin Gerold Fürns ins Spiel gebracht werden. Diese Freundin, durch Chopper
besessen, würde jeden Mann auslöschen, mit dem sie in Kontakt kam. Marina
schmunzelte in der Vorfreude auf das, was sie erwartete. Das Zimmer der schönen
und grausamen Hexe lag im vierten Stock. Der Boden des langen Korridors war von
einem dunkelroten Läufer bedeckt. In den Fensternischen standen Grünpflanzen.
Marinas Zimmer lag am Ende des Korridors. Sie schloss die Tür auf und tastete
mechanisch nach dem Lichtschalter, mit dem sie gleichzeitig die Lampen in der
kleinen quadratischen Diele und im Schlafzimmer anknipste. Die Hexe schloss
hinter sich ab. Der Schlafraum war groß und wohnlich eingerichtet. Die gesamte
Fensterfront mit Blick zum Rhein war mit einem durchgehenden Vorhang
geschlossen.
    Die Farben Beige und Braun überwogen in der
Einrichtung und bewirkten eine Atmosphäre der Geborgenheit. Marina schlüpfte
aus dem Mantel, zog Brille und Perücke ab und legte die Sachen auf einen vor
dem Bett stehenden Sessel. Sie atmete tief durch und strich durch ihr etwas
gedrücktes Haar. Sie fing an, sich auszuziehen, schlüpfte aus der langen Jacke
und der hauteng anliegenden Hose.
    »Ich glaube, das reicht«, sagte da eine Stimme hinter
ihr. »Wenn Sie sich weiter ausziehen, wird die
Geschäftsleitung falsche Schlüsse ziehen, wenn man uns findet... Nicht
umdrehen! Ich schieße in dem Moment, da Sie mir Ihr Gesicht zuwenden!« Marina
stand hoch aufgerichtet. Sie hatte den Blick zur Wand gerichtet, an der die
Kopie eines van Gogh Ölgemäldes hing. Sie fluchte im Stillen darüber, dass sie
sich nicht im Bad oder weiter vorn ausgezogen hatte. Dort hingen Spiegel. Der
Eindringling, der zu ihr sprach, schien die Gefahr, die durch einen
Blickkontakt mit ihr ausgelöst wurde, genau zu kennen.
    Die Stimme des Mannes, der sie vom Rücken her
ansprach, kam ihr bekannt vor. Das Herz der Hexe begann schneller zu schlagen.
Plötzlich wusste sie, zu wem die Stimme gehörte. »Pörtscher... Peter
Pörtscher«, stieß sie hervor, und vor Wut ballten sich ihre zarten Hände zu
Fäusten. »Sie sind ein wahres Genie«, sagte sie dann anerkennend und machte die
Andeutung, als wolle sie den Kopf drehen. »Ich habe Sie gewarnt, Marina! Ich
zögere keine Sekunde. Mich legen Sie nicht auf Eis...« Pörtschers Stimme klang
überzeugend. »Sie haben ein gutes Namensgedächtnis.«
    »Und Sie eine unglaubliche Ausdauer. Wie haben Sie
mich gefunden?«
    »Auf Umwegen. Nachdem Sie uns in Wien so perfekt und
bühnenreif entkamen, mussten wir ihre Spur neu aufnehmen. Ich musste ganz von
vorn anfangen. Es gelang mir, Sie in München aufzustöbern. Von dort aus begaben
Sie sich nach Paris, danach hielten Sie sich ungefähr vier Wochen in London
auf. Leider war es mir nicht möglich, festzustellen, wo Sie dort untertauchten.
Sie verwischten Ihre Spuren sehr geschickt.«
    »Das heißt, dass Sie mich für klug halten?«
    »Klug und gefährlich, ja.«
    »Da haben wir beide doch gemeinsame Berührungspunkte,
Pörtscher, finden Sie nicht auch? Es ist schade, dass wir gegeneinander
arbeiten. Wir sollten uns zusammentun.«
    »Feuer und Wasser lassen sich schlecht miteinander
vereinbaren.«
    »Wenn sich Feuer und Wasser ähnlich werden, dürfte das
kein Problem sein. Es kommt auf die Einstellung an, die man hat.«
    »Unsere Einstellungen, Marina, werden sich nie auf ein
und denselben Nenner bringen lassen. Der Weg ist zu Ende! Ich bin vor zwei
Tagen hier eingetroffen. Die Spur führte nach Deutschland, fast in die Nähe
einer ihrer ersten Wirkungsstätten, wo das Buch Die Magie der unsichtbaren
Zauberwesen zum ersten Mal zum Einsatz gekommen ist. Es gibt viele Seiten
aus diesem Buch, die in verschiedenen Sprachen überall in der Welt verbreitet
sind. Die Formeln und Beschwörungen können unsichtbare Mächte beeinflussen, im
positiven wie im negativen Sinn. Wir waren, nachdem die Existenz dieser Texte
bekannt wurde, alles andere als untätig. Wir haben Hinweise gefunden, die
eindeutig belegen, dass diejenigen, die Geister und die Welt des Unsichtbaren
beschwören, durch Gegenkräfte neutralisiert und unwirksam gemacht werden
können. Dies gilt demnach auch für

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